12.03.2014 12:28 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
'Chancen schaffen für die Fachkräfte von morgen'
Kurzfassung: "Chancen schaffen für die Fachkräfte von morgen"Bundeskabinett beschließt zweiten Fortschrittsbericht zum FachkräftekonzeptDas Kabinett hat heute den zweiten Fortschrittsbericht zum Fachkräftekon ...
[Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) - 12.03.2014] "Chancen schaffen für die Fachkräfte von morgen"
Bundeskabinett beschließt zweiten Fortschrittsbericht zum Fachkräftekonzept
Das Kabinett hat heute den zweiten Fortschrittsbericht zum Fachkräftekonzept der Bundesregierung beschlossen. Der demografische Wandel in Deutschland führt absehbar zu einem deutlichen Rückgang des Erwerbstätigenpotentials. Bereits heute gibt es in verschiedenen Berufen und Regionen zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte. Die Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit vom Dezember 2013 weist 20 Berufsgruppen mit Fachkräftemangel im Bereich der technischen Berufe und der Gesundheits- und Pflegeberufe aus. Neben Humanmedizinern und Pflegefachkräften fallen darunter unter anderem Ingenieurberufe, Energietechniker sowie Informatik- und Softwareexperten.
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles:
"Unsere Fachkräftebasis schmilzt. In den kommenden Jahren wird sich der Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs weiter verstärken: im akademischen Bereich, aber mehr noch bei den Ausbildungsberufen. Trotz dieser Entwicklung haben insbesondere Frauen, junge Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss und Ältere jenseits der 60 noch zu wenig Chancen, eine Stelle zu finden. Alle Bemühungen zur Fachkräftesicherung haben nur Aussicht auf Erfolg, wenn auch diese Menschen Chancen bekommen. Ich rufe alle Unternehmen dazu auf, dieses gewaltige Potenzial zu nutzen. Jeder Betrieb, der bereit ist, mehr aus- und weiterzubilden, Beruf und Familie besser vereinbar zu machen und mehr Ältere zu beschäftigen, verbessert damit langfristig auch seine eigenen Möglichkeiten."
Der zweite Fortschrittsbericht zum Fachkräftekonzept - ausgewählte Kernaussagen
Das sind die Erfolge bei der Erwerbsbeteiligung:
Erwerbstätigenquote insgesamt: Das nationale EU 2020-Ziel ist eine Erwerbstätigenquote von 77 Prozent. Im dritten Quartal 2013 lag sie in Deutschland bei 77,5 Prozent. Die Erwerbstätigkeit hat mit 42,2 Millionen im vierten Quartal 2013 einen Höchststand erreicht.
Erwerbstätigkeit Älterer (55-64 Jahre): Auch hier gab es in den vergangenen Jahren einen deutlichen Zuwachs. Das nationale EU 2020-Ziel von 60 Prozent wurde 2012 mit 61,5 Prozent überschritten. Zuletzt (drittes Quartal 2013) lag die Quote bei 64,1 Prozent. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung verbessert sich weiter: Die Quote stieg zuletzt (Juni 2013) auf 43,1 Prozent.
Erwerbstätigenquote der Frauen: Hier ist ein Anstieg auf 72,7 Prozent im dritten Quartal 2013 zu verzeichnen. Das nationale EU 2020-Ziel liegt bei 73 Prozent.
Das denken Bevölkerung und Unternehmen über die Fachkräftesicherung:
69 Prozent der Bevölkerung ist der drohende Fachkräftemangel als großes oder sogar sehr großes Problem bewusst
Für 42 Prozent der Mittelständler ist der Fachkräftemangel eine der größten Sorgen.
Bei 53 Prozent der Mittelständler hat im vergangenen Jahr der Mangel an Fachkräften zu Umsatzeinbußen von geschätzten 31 Milliarden Euro geführt.
Das sind die zentralen Aufgaben:
Fast die Hälfte der Frauen arbeitet in Teilzeit. Das ist der drittletzte Platz in Europa. Der Weg für Frauen ins Berufsleben oder dorthin zurück muss leichter werden. Wir brauchen ein Recht auf Rückkehr in Vollzeit. Zudem muss der Ausbau der Kinderbe-treuung weitergehen, damit insbesondere Mütter Beruf und Familie besser vereinbaren können.
Noch immer haben 1,4 Mio. Menschen zwischen 25 und 34 Jahren keinen Berufsabschluss. Junge Menschen dürfen aber nicht mehr ohne Ausbildung ins Arbeitsleben geschickt werden. Die guten Erfahrungen in Hamburg mit Jugendberufsagenturen müssen in ganz Deutschland Verbreitung finden. Nachqualifizierung muss eine "2. Chance" schaffen für die, die ohne Abschluss sind.
Bei den 60 bis 64-jährigen fällt die Quote derer, die im Berufsleben stehen, deutlich ab: Dort arbeitet nur noch jeder zweite. Das vorhandene Potenzial der Älteren ist also noch nicht ausgeschöpft. Dabei haben die Unternehmen viele Möglichkeiten, um älte-re Fachkräfte länger einzubinden und zu motivieren - zum Beispiel durch alternsgerechte Arbeitsplätze, kluge Arbeitszeitmodelle und passgenaue Weiterbildungsangebote.
Die Bundesregierung hatte in ihrem Fachkräftekonzept, das im Juni 2011 in Meseberg verabschiedet wurde, fünf Sicherungspfade benannt:
1) Aktivierung und Beschäftigungssicherung;
2) bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf;
3) Bildungschancen für alle von Anfang an;
4) Qualifizierung: Aus- und Weiterbildung sowie
5) Integration und qualifizierte Zuwanderung.
Das Konzept wird laufend weiter entwickelt. Zudem wird auch künftig regelmäßig überprüft, ob die gesetzten Ziele erreicht werden konnten und wo die Strategie zur Fachkräftesicherung angepasst werden muss.
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
Wilhelmstraße 49
10117 Berlin
Telefon: Telefon: (01888) 527-0
Telefax: Telefax: (01888) 527-29 65
Mail: bmail@bma.bund.de
URL: http://www.bmas.de/
Bundeskabinett beschließt zweiten Fortschrittsbericht zum Fachkräftekonzept
Das Kabinett hat heute den zweiten Fortschrittsbericht zum Fachkräftekonzept der Bundesregierung beschlossen. Der demografische Wandel in Deutschland führt absehbar zu einem deutlichen Rückgang des Erwerbstätigenpotentials. Bereits heute gibt es in verschiedenen Berufen und Regionen zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte. Die Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit vom Dezember 2013 weist 20 Berufsgruppen mit Fachkräftemangel im Bereich der technischen Berufe und der Gesundheits- und Pflegeberufe aus. Neben Humanmedizinern und Pflegefachkräften fallen darunter unter anderem Ingenieurberufe, Energietechniker sowie Informatik- und Softwareexperten.
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles:
"Unsere Fachkräftebasis schmilzt. In den kommenden Jahren wird sich der Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs weiter verstärken: im akademischen Bereich, aber mehr noch bei den Ausbildungsberufen. Trotz dieser Entwicklung haben insbesondere Frauen, junge Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss und Ältere jenseits der 60 noch zu wenig Chancen, eine Stelle zu finden. Alle Bemühungen zur Fachkräftesicherung haben nur Aussicht auf Erfolg, wenn auch diese Menschen Chancen bekommen. Ich rufe alle Unternehmen dazu auf, dieses gewaltige Potenzial zu nutzen. Jeder Betrieb, der bereit ist, mehr aus- und weiterzubilden, Beruf und Familie besser vereinbar zu machen und mehr Ältere zu beschäftigen, verbessert damit langfristig auch seine eigenen Möglichkeiten."
Der zweite Fortschrittsbericht zum Fachkräftekonzept - ausgewählte Kernaussagen
Das sind die Erfolge bei der Erwerbsbeteiligung:
Erwerbstätigenquote insgesamt: Das nationale EU 2020-Ziel ist eine Erwerbstätigenquote von 77 Prozent. Im dritten Quartal 2013 lag sie in Deutschland bei 77,5 Prozent. Die Erwerbstätigkeit hat mit 42,2 Millionen im vierten Quartal 2013 einen Höchststand erreicht.
Erwerbstätigkeit Älterer (55-64 Jahre): Auch hier gab es in den vergangenen Jahren einen deutlichen Zuwachs. Das nationale EU 2020-Ziel von 60 Prozent wurde 2012 mit 61,5 Prozent überschritten. Zuletzt (drittes Quartal 2013) lag die Quote bei 64,1 Prozent. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung verbessert sich weiter: Die Quote stieg zuletzt (Juni 2013) auf 43,1 Prozent.
Erwerbstätigenquote der Frauen: Hier ist ein Anstieg auf 72,7 Prozent im dritten Quartal 2013 zu verzeichnen. Das nationale EU 2020-Ziel liegt bei 73 Prozent.
Das denken Bevölkerung und Unternehmen über die Fachkräftesicherung:
69 Prozent der Bevölkerung ist der drohende Fachkräftemangel als großes oder sogar sehr großes Problem bewusst
Für 42 Prozent der Mittelständler ist der Fachkräftemangel eine der größten Sorgen.
Bei 53 Prozent der Mittelständler hat im vergangenen Jahr der Mangel an Fachkräften zu Umsatzeinbußen von geschätzten 31 Milliarden Euro geführt.
Das sind die zentralen Aufgaben:
Fast die Hälfte der Frauen arbeitet in Teilzeit. Das ist der drittletzte Platz in Europa. Der Weg für Frauen ins Berufsleben oder dorthin zurück muss leichter werden. Wir brauchen ein Recht auf Rückkehr in Vollzeit. Zudem muss der Ausbau der Kinderbe-treuung weitergehen, damit insbesondere Mütter Beruf und Familie besser vereinbaren können.
Noch immer haben 1,4 Mio. Menschen zwischen 25 und 34 Jahren keinen Berufsabschluss. Junge Menschen dürfen aber nicht mehr ohne Ausbildung ins Arbeitsleben geschickt werden. Die guten Erfahrungen in Hamburg mit Jugendberufsagenturen müssen in ganz Deutschland Verbreitung finden. Nachqualifizierung muss eine "2. Chance" schaffen für die, die ohne Abschluss sind.
Bei den 60 bis 64-jährigen fällt die Quote derer, die im Berufsleben stehen, deutlich ab: Dort arbeitet nur noch jeder zweite. Das vorhandene Potenzial der Älteren ist also noch nicht ausgeschöpft. Dabei haben die Unternehmen viele Möglichkeiten, um älte-re Fachkräfte länger einzubinden und zu motivieren - zum Beispiel durch alternsgerechte Arbeitsplätze, kluge Arbeitszeitmodelle und passgenaue Weiterbildungsangebote.
Die Bundesregierung hatte in ihrem Fachkräftekonzept, das im Juni 2011 in Meseberg verabschiedet wurde, fünf Sicherungspfade benannt:
1) Aktivierung und Beschäftigungssicherung;
2) bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf;
3) Bildungschancen für alle von Anfang an;
4) Qualifizierung: Aus- und Weiterbildung sowie
5) Integration und qualifizierte Zuwanderung.
Das Konzept wird laufend weiter entwickelt. Zudem wird auch künftig regelmäßig überprüft, ob die gesetzten Ziele erreicht werden konnten und wo die Strategie zur Fachkräftesicherung angepasst werden muss.
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Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS),
, 10117 Berlin, Deutschland
Tel.: Telefon: (01888) 527-0; http://www.bmas.de/
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