13.03.2014 10:44 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von World Wide Fund For Nature (WWF)
Hühnerstall statt Regenwald
Kurzfassung: Hühnerstall statt Regenwald- WWF-Report: Sojaproduktion hat sich verzehnfacht. - WWF kritisiert "Regenwald-Soja" in deutschen Ställen In den vergangenen fünfzig Jahren wurde die Sojaproduktion von ...
[World Wide Fund For Nature (WWF) - 13.03.2014] Hühnerstall statt Regenwald
- WWF-Report: Sojaproduktion hat sich verzehnfacht.
- WWF kritisiert "Regenwald-Soja" in deutschen Ställen
In den vergangenen fünfzig Jahren wurde die Sojaproduktion von 27 Millionen Tonnen auf 269 Millionen Tonnen gesteigert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle WWF-Analyse des globalen Sojahandels. Demnach wird heute auf einer Fläche von einer Million Quadratkilometern Soja angebaut - das entspricht Frankreich, Deutschland, Belgien und die Niederlanden zusammengenommen. Nur etwa 6 % der globalen Sojaernte wird direkt als Lebensmittel verzehrt, und zwar vor allem in Asien.
Der Soja-Boom ist laut WWF eine direkte Folge des steigenden Hungers auf Fleisch und tierische Lebensmittel. Parallel stieg demnach seit den 1960er Jahren die Produktion von Schweinefleisch um 294 %, von Eiern um 353 % und von Geflügel um 711 %. "Sollte der gefährliche Boom andauern, fallen immer mehr Regenwälder, Savannen und Feuchtgebiete der Sojabohne zum Opfer", warnt Brigit Wilhelm, WWF-Referentin Nachhaltige Landwirtschaft.
Ziel müsse es sein mittelfristig in Deutschland importierte Sojafuttermittel durch Alternativen zu ersetzen. Vor allem, da Anfang 2015 ein brasilianisches Moratorium auslaufen wird, das im Amazonasgebiet die Rodung von Regenwald für den Sojaanbau verhindern soll. Ab dann ist es privaten Landbesitzern erlaubt ein Fünftel ihrer Waldfläche in Felder umzuwandeln.
"Wenn die Industrie jetzt nicht endlich umsteuert, wird bald noch mehr Soja aus der Amazonasregion in deutschen Schweine- und Hühnerställen landen", kritisiert Wilhelm. Das sei, so die WWF-Expertin, simple Mathematik. Derzeit würden pro Jahr rund 5 Millionen Tonnen zertifiziertes Soja nach Umweltstandards wie RTRS oder ProTerra produziert. Doch allein in Deutschland liegt der jährliche Bedarf an Soja bei über 6 Millionen Tonnen. "Ich frage mich, wie die Geflügelindustrie das jüngst gegebene Versprechen, weiterhin kein Regenwald-Soja zu verfüttern einhalten will", so Wilhelm.
Laut brasilianischem Landwirtschaftsministerium wird es zwischen 2014 und 2019 einen Anstieg von 3,5 Mio. Hektar beim Sojaanbau geben (von. 23 Mio. ha auf 26,5 Mio.). Diese Felder liegen vor allem im Amazonas und im Cerrado.
World Wide Fund For Nature (WWF)
Reinhardtstr. 14
10117 Berlin
Deutschland
Telefon: 030 311777-0
Telefax: 030 311777-199
Mail: info(at)wwf.de
URL: http://www.WWF.de
- WWF-Report: Sojaproduktion hat sich verzehnfacht.
- WWF kritisiert "Regenwald-Soja" in deutschen Ställen
In den vergangenen fünfzig Jahren wurde die Sojaproduktion von 27 Millionen Tonnen auf 269 Millionen Tonnen gesteigert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle WWF-Analyse des globalen Sojahandels. Demnach wird heute auf einer Fläche von einer Million Quadratkilometern Soja angebaut - das entspricht Frankreich, Deutschland, Belgien und die Niederlanden zusammengenommen. Nur etwa 6 % der globalen Sojaernte wird direkt als Lebensmittel verzehrt, und zwar vor allem in Asien.
Der Soja-Boom ist laut WWF eine direkte Folge des steigenden Hungers auf Fleisch und tierische Lebensmittel. Parallel stieg demnach seit den 1960er Jahren die Produktion von Schweinefleisch um 294 %, von Eiern um 353 % und von Geflügel um 711 %. "Sollte der gefährliche Boom andauern, fallen immer mehr Regenwälder, Savannen und Feuchtgebiete der Sojabohne zum Opfer", warnt Brigit Wilhelm, WWF-Referentin Nachhaltige Landwirtschaft.
Ziel müsse es sein mittelfristig in Deutschland importierte Sojafuttermittel durch Alternativen zu ersetzen. Vor allem, da Anfang 2015 ein brasilianisches Moratorium auslaufen wird, das im Amazonasgebiet die Rodung von Regenwald für den Sojaanbau verhindern soll. Ab dann ist es privaten Landbesitzern erlaubt ein Fünftel ihrer Waldfläche in Felder umzuwandeln.
"Wenn die Industrie jetzt nicht endlich umsteuert, wird bald noch mehr Soja aus der Amazonasregion in deutschen Schweine- und Hühnerställen landen", kritisiert Wilhelm. Das sei, so die WWF-Expertin, simple Mathematik. Derzeit würden pro Jahr rund 5 Millionen Tonnen zertifiziertes Soja nach Umweltstandards wie RTRS oder ProTerra produziert. Doch allein in Deutschland liegt der jährliche Bedarf an Soja bei über 6 Millionen Tonnen. "Ich frage mich, wie die Geflügelindustrie das jüngst gegebene Versprechen, weiterhin kein Regenwald-Soja zu verfüttern einhalten will", so Wilhelm.
Laut brasilianischem Landwirtschaftsministerium wird es zwischen 2014 und 2019 einen Anstieg von 3,5 Mio. Hektar beim Sojaanbau geben (von. 23 Mio. ha auf 26,5 Mio.). Diese Felder liegen vor allem im Amazonas und im Cerrado.
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