13.03.2014 11:33 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW)
Belebung der Weltwirtschaft trotzt Widerständen
Kurzfassung: Belebung der Weltwirtschaft trotzt WiderständenDie Weltkonjunktur ist seit Mitte 2013 aufwärts gerichtet. In den fortgeschritten Volkswirtschaften dürfte sich die Erholung in diesem und im nächste ...
[Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) - 13.03.2014] Belebung der Weltwirtschaft trotzt Widerständen
Die Weltkonjunktur ist seit Mitte 2013 aufwärts gerichtet. In den fortgeschritten Volkswirtschaften dürfte sich die Erholung in diesem und im nächsten Jahr festigen. Hingegen werden in den Schwellenländern strukturelle Probleme und Gegenwind von den Finanzmärkten eine rasche Zunahme der wirtschaftlichen Dynamik verhindern. Die Weltproduktion wird im laufenden Jahr voraussichtlich um 3,6 Prozent zunehmen, nach 3 Prozent im vergangenen Jahr; damit haben wir unsere Prognose für das laufende Jahr im Vergleich zum Dezember geringfügig reduziert. Für 2015 erwarten wir unverändert einen Zuwachs von 4 Prozent. Die konjunkturelle Erholung bleibt allerdings anfällig für Rückschläge, und die politischen Risiken haben sich durch das Eingreifen Russlands in der Ukraine nochmals erhöht.
- Verstärkte weltwirtschaftliche Expansion - Die Weltproduktion ist im zweiten Halbjahr 2013 getragen von der Belebung in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften beschleunigt gestie-gen, der Welthandel verzeichnete gegen Jahresende den stärksten Zuwachs seit drei Jahren.
- Konjunkturelle Aufwärtstendenz in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften intakt - Ungünstige US-Konjunkturdaten nach der Jahreswende waren wohl vor allem dem harten Winter geschuldet Die konjunkturelle Grundtendenz in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften war bis zuletzt aufwärts gerichtet.
- Neuer Gegenwind für die Schwellenländer - Nachdem es bereits im vergangenen Sommer erhebliche Kapitalabflüsse gegeben hatte, kam eine Reihe von Schwellenländern nach der Jahreswende erneut unter erheblichen Druck vonseiten der Finanzmärkte. Die Neubewertung der Risiken von Anlagen in den Schwellenländern reflektiert neben der Aussicht auf eine weniger expansive Geldpolitik in den Vereinigten Staaten wohl auch die Tatsache, dass die längerfristigen Wachstumsperspektiven für die Schwellenländer inzwischen nach unten revidiert worden sind.
- Geldpolitik in Erklärungsnot - Die US-Notenbank hat begonnen, die Liquiditätsschöpfung durch Aufkauf zusätzlicher Anleihen zu drosseln. Ihre Zinsen wird sie aber wohl erst im späteren Verlauf des kommenden Jahres langsam erhöhen. Ähnlich wie die Bank von England steht sie derzeit vor der Frage, wie sie die langfristigen Zinsen weiter niedrig halten kann, nachdem die Arbeitslosenquote inzwischen fast auf den Wert gesunken ist, bis zu dessen Erreichen sie eine Erhöhung der Notenbankzinsen (nahezu) ausgeschlossen hatte.
- Finanzpolitik bremst nur noch wenig - Von der Finanzpolitik gehen im Jahr 2014 nur noch moderat dämpfende Wirkungen aus. In den Vereinigten Staaten bedeutet die Einigung im Haushaltsstreit, dass die Finanzpolitik deutlich weniger restriktiv wirkt. Auch im Euroraum und im Vereinigten Königreich wird im kommenden Jahr kaum noch konsolidiert.
- Anhaltende weltwirtschaftliche Erholung trotz Problemen in den Schwellenländern - Die Turbulenzen an den Finanzmärkten der Schwellenländer bedeuten zwar eine Belastung für die Wirtschaft in den betroffenen Ländern, sie machen eine Fortsetzung der allmählichen Erholung der Weltkonjunktur aber nicht unmöglich. Zum einen fließt das Kapital von den Schwellenländern in die fortgeschrittenen Volkswirtschaften, wo sich dadurch die monetären Rahmenbedingungen tendenziell verbessern. Zum anderen ist es auch nicht ausgemacht, dass die betroffenen Schwellenländer in eine Konjunkturkrise geraten, sofern sie bereit sind, eine Abwertung ihrer Währung zu tolerieren. Für die Schwellenländer insgesamt erwarten wir, dass die wirtschaftliche Aktivität im Prognosezeitraum weiter in etwa mit dem im vergangenen Jahr verzeichneten vergleichsweise moderaten Tempo zunimmt.
- Fortgeschrittene Volkswirtschaften bleiben Triebkraft der Weltkonjunktur - In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften werden die monetären Impulse im Verlauf des Prognosezeitraums immer stärker zur Wirkung kommen. Der Entschuldungsprozess im privaten Sektor ist weit vorangekommen und bremsende Einflüsse von der Finanzpolitik verlieren an Gewicht. In den Vereinigten Staaten dürfte die Produktion 2014 und 2015 mit Raten von 2,5 bzw. 3 Prozent deutlich beschleunigt zunehmen. Im Euroraum wird sich die Konjunktur allmählich weiter beleben. Wir rechnen mit einem Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt von 1,2 Prozent in diesem und 1,7 Prozent im nächsten Jahr.
- Krise in der Ukraine erhöht Risiken - Neben wirtschaftlichen Problemen sind es auch politische Unsicherheiten, welche die Anleger dazu bewegen, ihr Kapital von den Schwellenländern in die sicheren Häfen der großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften (zurück-)zu verlagern. So war die Ukraine von Kapitalflucht besonders betroffen, und nach dem Eingreifen Russlands kamen russische Aktien und der Wechselkurs des Rubel stark unter Druck. Mit der Parteinahme Russlands auf der Krim besteht nun auch das Risiko, dass die Entwicklungen in der Ukraine die Wirtschaft in der übrigen Welt nennenswert beeinflusst. Die Krise kann über den Außenhandel und über finanzwirtschaftliche Verflechtungen ausstrahlen. Einen weiteren Wirkungskanal stellen die Rohstoffpreise dar, die als Folge eines Eskalierens der Krise stark steigen könnten.
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Hindenburgufer 66
24105 Kiel
Telefon: (0431) 8814-1
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Die Weltkonjunktur ist seit Mitte 2013 aufwärts gerichtet. In den fortgeschritten Volkswirtschaften dürfte sich die Erholung in diesem und im nächsten Jahr festigen. Hingegen werden in den Schwellenländern strukturelle Probleme und Gegenwind von den Finanzmärkten eine rasche Zunahme der wirtschaftlichen Dynamik verhindern. Die Weltproduktion wird im laufenden Jahr voraussichtlich um 3,6 Prozent zunehmen, nach 3 Prozent im vergangenen Jahr; damit haben wir unsere Prognose für das laufende Jahr im Vergleich zum Dezember geringfügig reduziert. Für 2015 erwarten wir unverändert einen Zuwachs von 4 Prozent. Die konjunkturelle Erholung bleibt allerdings anfällig für Rückschläge, und die politischen Risiken haben sich durch das Eingreifen Russlands in der Ukraine nochmals erhöht.
- Verstärkte weltwirtschaftliche Expansion - Die Weltproduktion ist im zweiten Halbjahr 2013 getragen von der Belebung in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften beschleunigt gestie-gen, der Welthandel verzeichnete gegen Jahresende den stärksten Zuwachs seit drei Jahren.
- Konjunkturelle Aufwärtstendenz in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften intakt - Ungünstige US-Konjunkturdaten nach der Jahreswende waren wohl vor allem dem harten Winter geschuldet Die konjunkturelle Grundtendenz in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften war bis zuletzt aufwärts gerichtet.
- Neuer Gegenwind für die Schwellenländer - Nachdem es bereits im vergangenen Sommer erhebliche Kapitalabflüsse gegeben hatte, kam eine Reihe von Schwellenländern nach der Jahreswende erneut unter erheblichen Druck vonseiten der Finanzmärkte. Die Neubewertung der Risiken von Anlagen in den Schwellenländern reflektiert neben der Aussicht auf eine weniger expansive Geldpolitik in den Vereinigten Staaten wohl auch die Tatsache, dass die längerfristigen Wachstumsperspektiven für die Schwellenländer inzwischen nach unten revidiert worden sind.
- Geldpolitik in Erklärungsnot - Die US-Notenbank hat begonnen, die Liquiditätsschöpfung durch Aufkauf zusätzlicher Anleihen zu drosseln. Ihre Zinsen wird sie aber wohl erst im späteren Verlauf des kommenden Jahres langsam erhöhen. Ähnlich wie die Bank von England steht sie derzeit vor der Frage, wie sie die langfristigen Zinsen weiter niedrig halten kann, nachdem die Arbeitslosenquote inzwischen fast auf den Wert gesunken ist, bis zu dessen Erreichen sie eine Erhöhung der Notenbankzinsen (nahezu) ausgeschlossen hatte.
- Finanzpolitik bremst nur noch wenig - Von der Finanzpolitik gehen im Jahr 2014 nur noch moderat dämpfende Wirkungen aus. In den Vereinigten Staaten bedeutet die Einigung im Haushaltsstreit, dass die Finanzpolitik deutlich weniger restriktiv wirkt. Auch im Euroraum und im Vereinigten Königreich wird im kommenden Jahr kaum noch konsolidiert.
- Anhaltende weltwirtschaftliche Erholung trotz Problemen in den Schwellenländern - Die Turbulenzen an den Finanzmärkten der Schwellenländer bedeuten zwar eine Belastung für die Wirtschaft in den betroffenen Ländern, sie machen eine Fortsetzung der allmählichen Erholung der Weltkonjunktur aber nicht unmöglich. Zum einen fließt das Kapital von den Schwellenländern in die fortgeschrittenen Volkswirtschaften, wo sich dadurch die monetären Rahmenbedingungen tendenziell verbessern. Zum anderen ist es auch nicht ausgemacht, dass die betroffenen Schwellenländer in eine Konjunkturkrise geraten, sofern sie bereit sind, eine Abwertung ihrer Währung zu tolerieren. Für die Schwellenländer insgesamt erwarten wir, dass die wirtschaftliche Aktivität im Prognosezeitraum weiter in etwa mit dem im vergangenen Jahr verzeichneten vergleichsweise moderaten Tempo zunimmt.
- Fortgeschrittene Volkswirtschaften bleiben Triebkraft der Weltkonjunktur - In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften werden die monetären Impulse im Verlauf des Prognosezeitraums immer stärker zur Wirkung kommen. Der Entschuldungsprozess im privaten Sektor ist weit vorangekommen und bremsende Einflüsse von der Finanzpolitik verlieren an Gewicht. In den Vereinigten Staaten dürfte die Produktion 2014 und 2015 mit Raten von 2,5 bzw. 3 Prozent deutlich beschleunigt zunehmen. Im Euroraum wird sich die Konjunktur allmählich weiter beleben. Wir rechnen mit einem Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt von 1,2 Prozent in diesem und 1,7 Prozent im nächsten Jahr.
- Krise in der Ukraine erhöht Risiken - Neben wirtschaftlichen Problemen sind es auch politische Unsicherheiten, welche die Anleger dazu bewegen, ihr Kapital von den Schwellenländern in die sicheren Häfen der großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften (zurück-)zu verlagern. So war die Ukraine von Kapitalflucht besonders betroffen, und nach dem Eingreifen Russlands kamen russische Aktien und der Wechselkurs des Rubel stark unter Druck. Mit der Parteinahme Russlands auf der Krim besteht nun auch das Risiko, dass die Entwicklungen in der Ukraine die Wirtschaft in der übrigen Welt nennenswert beeinflusst. Die Krise kann über den Außenhandel und über finanzwirtschaftliche Verflechtungen ausstrahlen. Einen weiteren Wirkungskanal stellen die Rohstoffpreise dar, die als Folge eines Eskalierens der Krise stark steigen könnten.
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