14.03.2014 11:21 Uhr in Kultur & Kunst von Bayerischer Rundfunk (BR)
Zwischen Spessart und Karwendel Mumie Anna - Die Rettung einer Prinzessin
Kurzfassung: Zwischen Spessart und Karwendel Mumie Anna - Die Rettung einer PrinzessinIn ehemaligen Kloster Kastl in der Oberpfalz liegt eine echte Prinzessin: Anna, 1319 gestorben mit nur 18 Monaten. Das Besonder ...
[Bayerischer Rundfunk (BR) - 14.03.2014] Zwischen Spessart und Karwendel Mumie Anna - Die Rettung einer Prinzessin
In ehemaligen Kloster Kastl in der Oberpfalz liegt eine echte Prinzessin: Anna, 1319 gestorben mit nur 18 Monaten. Das Besondere: Die kleine Tochter König Ludwigs des Bayern ist mumifiziert und in einem Glassarg ausgestellt. Doch Anna ging es schlecht, denn Feuchtigkeit und Klima in der Vorhalle der ehemaligen Klosterkirche setzten ihr zu. Bis sich der Ortsheimatpfleger, zwei Mumienexperten aus Bozen und die Gemeinde der Sache annahmen. Mehr dazu am Samstag, 15. März, 18.00 Uhr in "Spessart und Karwendel".
Vor über zehn Jahren wurde der Kastler Heimatpfleger Hermann Römer auf den Zustand der Königstochter aufmerksam: Das Expertenteam eines amerikanischen Fernsehsenders, das im Jahr 2002 dort einen Film drehte, hatte Schimmel und Feuchtigkeit bemerkt. Die Suche nach einer Lösung wurde für ihn und die Gemeinde aber bald zu einer Odyssee von Experte zu Experte, denn letztlich hatte keiner eine Antwort auf die Frage: Wie kann man eine 700 Jahre alte Mumie in Zukunft sicher aufbewahren?
Die Antwort lieferte schließlich Professor Albert Zink, Mumienexperte am EURAC Institut für Mumien und den Iceman in Bozen. Er hat unter anderem schon mehrere Untersuchungen an Ötzi, der berühmten Eismumie, geleitet. Durch einen Tipp war Heimatpfleger Römer im Jahr 2012 auf ihn gestoßen.
Professor Zink und sein Team haben außer der aufwendigen Konservierung in Bozen mehrere Untersuchungen an Anna durchgeführt, auch, um eine mögliche Todesursache zu finden. Eine Hautprobe zeigte, dass Anna eine Hautpilzerkrankung hatte. Der Schluss daraus: Ihr Immunsystem war geschwächt, Anna war wohl ein kränkliches Kind.
Größte Schwierigkeit war jedoch die Konstruktion eines neuen Glassargs für die Königstochter.
Nach den Arbeiten und Untersuchungen ist Anna inzwischen wieder wohlbehalten an ihrem angestammten Platz in Kastl angekommen. 68.000 Euro hat ihre Rettung gekostet, bezahlt durch das Bozener Mumieninstitut, die EU und die Gemeinde Kastl. Der neu konstruierte Glassarg wurde erfolgreich in den Reliquienschrank eingebaut, in dem sie vorher schon hunderte Jahre verbracht hatte und jetzt wieder in Frieden ruhen kann. Ab April ist die Mumie in der ehemaligen Klosterkirche für jeden zu sehen.
In ehemaligen Kloster Kastl in der Oberpfalz liegt eine echte Prinzessin: Anna, 1319 gestorben mit nur 18 Monaten. Das Besondere: Die kleine Tochter König Ludwigs des Bayern ist mumifiziert und in einem Glassarg ausgestellt. Doch Anna ging es schlecht, denn Feuchtigkeit und Klima in der Vorhalle der ehemaligen Klosterkirche setzten ihr zu. Bis sich der Ortsheimatpfleger, zwei Mumienexperten aus Bozen und die Gemeinde der Sache annahmen. Mehr dazu am Samstag, 15. März, 18.00 Uhr in "Spessart und Karwendel".
Vor über zehn Jahren wurde der Kastler Heimatpfleger Hermann Römer auf den Zustand der Königstochter aufmerksam: Das Expertenteam eines amerikanischen Fernsehsenders, das im Jahr 2002 dort einen Film drehte, hatte Schimmel und Feuchtigkeit bemerkt. Die Suche nach einer Lösung wurde für ihn und die Gemeinde aber bald zu einer Odyssee von Experte zu Experte, denn letztlich hatte keiner eine Antwort auf die Frage: Wie kann man eine 700 Jahre alte Mumie in Zukunft sicher aufbewahren?
Die Antwort lieferte schließlich Professor Albert Zink, Mumienexperte am EURAC Institut für Mumien und den Iceman in Bozen. Er hat unter anderem schon mehrere Untersuchungen an Ötzi, der berühmten Eismumie, geleitet. Durch einen Tipp war Heimatpfleger Römer im Jahr 2012 auf ihn gestoßen.
Professor Zink und sein Team haben außer der aufwendigen Konservierung in Bozen mehrere Untersuchungen an Anna durchgeführt, auch, um eine mögliche Todesursache zu finden. Eine Hautprobe zeigte, dass Anna eine Hautpilzerkrankung hatte. Der Schluss daraus: Ihr Immunsystem war geschwächt, Anna war wohl ein kränkliches Kind.
Größte Schwierigkeit war jedoch die Konstruktion eines neuen Glassargs für die Königstochter.
Nach den Arbeiten und Untersuchungen ist Anna inzwischen wieder wohlbehalten an ihrem angestammten Platz in Kastl angekommen. 68.000 Euro hat ihre Rettung gekostet, bezahlt durch das Bozener Mumieninstitut, die EU und die Gemeinde Kastl. Der neu konstruierte Glassarg wurde erfolgreich in den Reliquienschrank eingebaut, in dem sie vorher schon hunderte Jahre verbracht hatte und jetzt wieder in Frieden ruhen kann. Ab April ist die Mumie in der ehemaligen Klosterkirche für jeden zu sehen.
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