17.03.2014 14:15 Uhr in Gesellschaft & Familie von Macromedia Fachhochschule der Medien
Narrative Posts bringen mehr Reaktionen - Social-Media-Studie zur Bundestagswahl 2013
Kurzfassung: Narrative Posts bringen mehr Reaktionen - Social-Media-Studie zur Bundestagswahl 2013Im Fokus der wissenschaftlichen Untersuchung standen die Auswirkungen von erzählenden Elementen in Social-Media-Po ...
[Macromedia Fachhochschule der Medien - 17.03.2014] Narrative Posts bringen mehr Reaktionen - Social-Media-Studie zur Bundestagswahl 2013
Im Fokus der wissenschaftlichen Untersuchung standen die Auswirkungen von erzählenden Elementen in Social-Media-Postings der Spitzenkandidaten auf die Aktivitäten der User. "Die untersuchten Politiker Angela Merkel und Peer Steinbrück unterschieden sich dabei kaum in der Verwendung von Narrativen in ihren Social-Media-Postings. Sie nutzen dieses sprachliche Mittel ähnlich häufig", hält Andreas Köhler, Lehrgebiet Journalistik an der MHMK Köln, fest. Unterschiede gebe es jedoch bei den Reaktionen der User. Untersucht wurden vertieft auch sprachliche Besonderheiten, wie die Verwendung emotionaler Wörter, das Auftreten als Ich-Erzähler und die direkte Leser-Ansprache. So fällt zum Beispiel auf, dass Angela Merkel durch Emotionen in Posts deutlich mehr User zu Likes und Kommentaren animieren konnte. Peer Steinbrück indes erzielte mit Emotionalität weniger Reaktionen.
Im Zusammenspiel der sprachlichen Merkmale Narration, Emotionalität, Leser-Ansprache und dem Auftreten als Ich-Erzähler in ihren Facebook-Posts konnte bei beiden Spitzenkandidaten eine signifikante Steigerung der User-Aktivitäten festgestellt werden. "Diese sprachlichen Merkmale können zumindest in Teilen erklären, warum Social-Media-Nutzer auf bestimmte Posts reagieren und auf andere nicht", fasst es Köhler zusammen.
Als narrativ definierte Köhler Facebook-Posts, wenn sie rudimentär eine Geschichte erzählen, also Ereignisse und Akteure beinhalten, die vom Postenden als Erzähler gelenkt werden. Wenn beispielsweise Peer Steinbrück postete "Stillstand abwählen!", dann handelte es sich nicht um eine Erzählung, da kein Akteur auftritt. Postete er hingegen "Ich trete zur Bundestagswahl an, um den Stillstand zu beenden.", wurde dies als narrativ bewertet, da hier ein Akteur ("Ich") und ein Ereignis (der Antritt) benannt wurden.
Andreas Köhler hat die Ergebnisse seiner Studie im Rahmen der Tagung "Politische Kommunikation im Wandel" der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) am 21.02.14 der Fachöffentlichkeit vorgestellt.
Macromedia Fachhochschule der Medien
Gollierstraße 4
80339 München
Telefon: (089) 544-151-44
Mail: info.muc@macromedia.de
URL: http://www.macromedia.de
Im Fokus der wissenschaftlichen Untersuchung standen die Auswirkungen von erzählenden Elementen in Social-Media-Postings der Spitzenkandidaten auf die Aktivitäten der User. "Die untersuchten Politiker Angela Merkel und Peer Steinbrück unterschieden sich dabei kaum in der Verwendung von Narrativen in ihren Social-Media-Postings. Sie nutzen dieses sprachliche Mittel ähnlich häufig", hält Andreas Köhler, Lehrgebiet Journalistik an der MHMK Köln, fest. Unterschiede gebe es jedoch bei den Reaktionen der User. Untersucht wurden vertieft auch sprachliche Besonderheiten, wie die Verwendung emotionaler Wörter, das Auftreten als Ich-Erzähler und die direkte Leser-Ansprache. So fällt zum Beispiel auf, dass Angela Merkel durch Emotionen in Posts deutlich mehr User zu Likes und Kommentaren animieren konnte. Peer Steinbrück indes erzielte mit Emotionalität weniger Reaktionen.
Im Zusammenspiel der sprachlichen Merkmale Narration, Emotionalität, Leser-Ansprache und dem Auftreten als Ich-Erzähler in ihren Facebook-Posts konnte bei beiden Spitzenkandidaten eine signifikante Steigerung der User-Aktivitäten festgestellt werden. "Diese sprachlichen Merkmale können zumindest in Teilen erklären, warum Social-Media-Nutzer auf bestimmte Posts reagieren und auf andere nicht", fasst es Köhler zusammen.
Als narrativ definierte Köhler Facebook-Posts, wenn sie rudimentär eine Geschichte erzählen, also Ereignisse und Akteure beinhalten, die vom Postenden als Erzähler gelenkt werden. Wenn beispielsweise Peer Steinbrück postete "Stillstand abwählen!", dann handelte es sich nicht um eine Erzählung, da kein Akteur auftritt. Postete er hingegen "Ich trete zur Bundestagswahl an, um den Stillstand zu beenden.", wurde dies als narrativ bewertet, da hier ein Akteur ("Ich") und ein Ereignis (der Antritt) benannt wurden.
Andreas Köhler hat die Ergebnisse seiner Studie im Rahmen der Tagung "Politische Kommunikation im Wandel" der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) am 21.02.14 der Fachöffentlichkeit vorgestellt.
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