Klimawandel: Erwärmung führt bereits zu deutlichen Veränderungen der Weltmeere

Kurzfassung: Klimawandel: Erwärmung führt bereits zu deutlichen Veränderungen der WeltmeereZu dieser Einschätzung kommt AWI-Biologe Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner, der ab morgen an der Abstimmungsrunde zum zweit ...
[Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung - 24.03.2014] Klimawandel: Erwärmung führt bereits zu deutlichen Veränderungen der Weltmeere
Zu dieser Einschätzung kommt AWI-Biologe Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner, der ab morgen an der Abstimmungsrunde zum zweiten Teil des fünften Weltklimaberichtes im japanischen Yokohama teilnehmen wird. Der Experte vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), hat gemeinsam mit seinem US-amerikanischen Kollegen David Karl die Arbeiten zum Kapitel "Ozeanische Systeme" geleitet. Es fasst das Wissen über die bereits beobachteten und künftigen Folgen des Klimawandels für das Leben in den Weltmeeren zusammen.
"Es ist das erste Mal, dass der Weltklimarat IPCC dem Thema Ozeane so viel Beachtung schenkt. Gleich zwei Kapitel des fünften Sachstandsberichtes, Teil zwei, widmen sich den klimabedingten Veränderungen der Weltmeere und deren Folgen. Das von uns koordinierte Kapitel 6 betrachtet den Wandel und mögliche Anpassungsoptionen aus der globalen Perspektive, Kapitel 30 beschreibt die Veränderungen in ausgewählten Ozeanregionen", sagt Hans-Otto Pörtner.
Fast dreieinhalb Jahre lang haben er und ein internationales Autorenteam die gesamte Forschungsliteratur zum Thema gesichtet. Sie haben Datensätze, Methoden und Ergebnisse miteinander verglichen, die Aussagekraft der wissenschaftlichen Argumente und Prognosen überprüft und bewertet, Risiken definiert sowie Unsicherheiten und Wissenslücken herausgearbeitet.
"Infolge des Klimawandels wirken drei Faktoren, welche die Lebensbedingungen für Fische, Säugetiere, Algen und andere Meeresbewohner verändern. Der stärkste Treiber ist momentan die Meereserwärmung. Sie führt schon jetzt zu deutlichen Veränderungen. So beobachten wir zum Beispiel, dass Fischarten wie der Kabeljau ihren Lebensraum polwärts verlagern. Der zweite Faktor, die Ozeanversauerung, wird den Prognosen zufolge in den nächsten Jahrzehnten an Bedeutung gewinnen und deutliche Auswirkungen auf globaler Ebene und in einzelnen Ökosystemen haben. An dritter Stelle folgt die zunehmende Sauerstoffarmut. Ihre Folgen spüren wir zum Beispiel in den Küstenregionen, wo die Zahl extrem sauerstoffarmer Zonen deutlich zugenommen hat", sagt Hans-Otto Pörtner.
Im 5. IPCC-Sachstandsbericht, der am 31. März 2014 um 9 Uhr Ortszeit in Yokohama veröffentlicht wird, werden die Wissenschaftler Zahlen und Fakten für diese Veränderungen nennen, Prognosen abgeben und aufzeigen, welche Risiken und Kosten der Wandel mit sich bringen wird. Zuvor aber geht es für die führenden IPCC-Autoren in der morgen beginnenden Abstimmungsrunde darum, die von ihnen geschriebene "Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger" gemeinsam mit Regierungsvertretern Zeile für Zeile abzustimmen. "Wir streben in der Diskussion einen Konsens zwischen Regierungen und Wissenschaft an", so Hans-Otto Pörtner.
Wichtige Hinweise für Redaktionen:
Ansprechpartner und Interviewwünsche:
Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner steht in der Abstimmungswoche vom 25.-29. März 2014 für Interviews zum allgemeinen wissenschaftlichen Hintergrund zur Verfügung. Ab dem 30. März kann er unter Einhaltung der IPCC-Sperrfristregeln (31.März, 2:00 Uhr deutscher Zeit; 9:00 Uhr japanischer Zeit) auch etwas über die Ergebnisse der Verhandlungen und zu konkreten Inhalten des Berichtes sagen.
Bitte stimmen Sie alle Interviewwünsche mit Sina Löschke in der AWI-Pressestelle ab (Tel: 0417-4831-2008; E-Mail: medien(at)awi.de).
Die IPCC-Pressekonferenz zur Veröffentlichung des zweiten Teilberichts findet am 31. März, 9 Uhr Ortszeit in Yokohama statt. Alle Informationen und Akkreditierungsvorschriften finden Sie auf der IPCC-Webseite: www.ipcc.ch/ (rechte Spalte)
AWI-Hintergrundmaterial:
Verständlich aufbereitetes Hintergrundmaterial zu den Folgen des Klimawandels für die Weltmeere allgemein sowie für den Arktischen Ozean, das Südpolarmeer und die Nordsee im Speziellen finden Sie in unseren AWI-Fact Sheets unter: www.awi.de/de/aktuelles_und_presse/hintergrund/ipcc/
AWI-Video-Interview und Klammermaterial:
Auf unserer Hintergrundseite www.awi.de/de/aktuelles_und_presse/hintergrund/ipcc/ finden Sie außerdem ein Video- und Textinterview mit Prof. Hans-Otto Pörtner sowie zwei Videodokumentationen über AWI-Forschungsprojekte zum Thema "Ozeanversauerung". Auf Wunsch stellen wir Ihnen auch gern Klammer- und Schnittmaterial zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich auch dafür an Sina Löschke (Tel: 0417-4831-2008; E-Mail: medien(at)awi.de).
Helmholtz-Experten im Interview:
Mit dem AWI-Biologen Hans-Otto Pörtner und dem Agrarökologen Dr. Josef Settele vom UFZ in Leipzig stellt die Helmholtz-Gemeinschaft gleich zwei koordinierende Leitautoren des 5. IPCC-Sachstandsberichtes, Teil 2. Ein gemeinsames Interview der beiden Wissenschaftler finden Sie hier: www.helmholtz.de/artikel/wir-stehen-vielleicht-am-anfang-einer-evolutionaeren-krise-2363/
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Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

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Weitere Informationen
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Das Alfred-Wegener-InstitutZentrum der deutschen Polar- und Meeresforschung Polar- und Meeresforschung sind zentrale Themen der Erdsystem- und globalen Umweltforschung. Die Stiftung Alfred-Wegener-Institut führt wissenschaftliche Projekte in der Arktis, Antarktis und den gemäßigten Breiten durch. Sie koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt die für Polarexpeditionen erforderliche Ausrüstung und Logistik zur Verfügung. Zu den Aufgaben in der Meeresforschung gehören die Nordseeforschung, Beiträge zum biologischen Monitoring in der hohen See, Untersuchungen zur Meeresverschmutzung und zu marinen Naturstoffen sowie meerestechnische Entwicklungen. 1980 wurde das Institut in Bremerhaven als Stiftung des öffentlichen Rechts gegründet. Die Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung umfasst das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, die Forschungsstelle Potsdam (1992), die Biologische Anstalt Helgoland und die Wattenmeerstation Sylt. Sie ist Mitglied der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) und wird zu 90% vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Das Land Bremen ist mit 8% beteiligt, die Länder Brandenburg und Schleswig-Holstein mit je 1%. Die Stiftung hatte 1999 einen Etat von 165 Mio. DM und beschäftigt rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Forschungsinstitut und internationaler Partner Ziel der wissenschaftlichen Arbeit ist ein besseres Verständnis der Beziehungen zwischen Ozean, Eis und Atmosphäre, der Tier- und Pflanzenwelt der Arktis und Antarktis sowie der Entwicklungsgeschichte der polaren Kontinente und Meere. Da diese Gebiete das Klima unserer Erde entscheidend prägen, widmet das AWI den globalen Veränderungen besondere Aufmerksamkeit. Das AWI arbeitet in zahlreichen internationalen Forschungsprogrammen und steht in engem Kontakt mit zahlreichen Universitäten und Institutionen in Europa und Übersee. Es entsendet Wissenschaftler an Institute in aller Welt, auf andere Forschungsschiffe und Stationen und lädt Wissenschaftler anderer Nationen auf die "Polarstern" und nach Bremerhaven und Potsdam ein. Etwa ein Viertel der Teilnehmer an "Polarstern"-Expeditionen sind ausländische Wissenschaftler.
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