Die Wahl Jenas nicht bereut

Kurzfassung: Die Wahl Jenas nicht bereut"Ich würde doch nach Jena gehen …", so heißt es in einem Gedicht von Fritz Reuter. Die Potsdamerin Stefanie Schelske entschied sich genau wie der norddeutsche Dichter fà ...
[Friedrich-Schiller-Universität Jena - 27.03.2014] Die Wahl Jenas nicht bereut
"Ich würde doch nach Jena gehen …", so heißt es in einem Gedicht von Fritz Reuter. Die Potsdamerin Stefanie Schelske entschied sich genau wie der norddeutsche Dichter für Jena - und sie hat es nicht bereut. Die 24-Jährige studierte von 2008 bis 2013 am Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Jena und erhielt jetzt ihr Diplom. Jedoch nicht irgendein Diplom, sondern das 1.000. seit Gründung des Instituts im Jahr 1990.
"Ich hatte die Wahl zwischen Jena und Halle und entschied mich für Jena", sagt Stefanie Schelske. Ausschlaggebend war die Möglichkeit, mit dem letzten Jahrgang noch den Abschluss als Diplom-Ernährungswissenschaftlerin machen zu können. Inzwischen wurde der Diplomstudiengang abgeschafft. Ein weiterer Vorteil sei die Nähe des Instituts zur Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die den Arbeitskreis STEP (STudentische ErnährungsProjekte) betreut. Während des Studiums konnte Stefanie Schelske im Rahmen von STEP Praxiserfahrungen in der Gesundheitsförderung bei sogenannten "Milchpartys" sammeln. Das sind Projekte an Kindergärten, Grundschulen und erweiterten Schulen, bei denen Themen zur gesunden Ernährung spielerisch vermittelt werden.
Stefanie Schelske hat ihre Diplomarbeit über "Die Zöliakie beim Erwachsenen - Komorbiditäten und gesundheitsökonomische Kosten" geschrieben. Betreuer waren Prof. Dr. Michael Glei vom Institut für Ernährungswissenschaften sowie Prof. Dr. Andreas Stallmach von der Klinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Jena. Die Diplomarbeit wurde mit "sehr gut" bewertet.
Zöliakie ist der wissenschaftliche Name für die Gluten-Unverträglichkeit - eine Krankheit, von der in Deutschland 0,3 Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Die Zöliakie werde auch als "Chamäleon der Gastroenterologie" bezeichnet, sagt Schelske. Den Beinamen erhielt die Erkrankung wegen des diffusen Krankheitsbildes. Begleiterkrankungen können Osteoporose, Diabetes Typ I, Schuppenflechte oder Depressionen sein. Das deutsche Gesundheitssystem wurde im Jahr 2012 durch zehn ausgewählte Begleiterkrankungen mit Kosten von knapp 40 Millionen Euro belastet, hat Stefanie Schelske ermittelt. Für ihre Diplomarbeit arbeitete sie mit der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft (DZG) in Stuttgart zusammen. Versandt wurden 2.000 Fragebögen an Zöliakie-Betroffene, von denen 250 zurückgesendet wurden. Bei einer anschließenden Online-Umfrage nahmen 252 Personen teil, so dass 502 Fragebögen hinsichtlich der Häufigkeit von Begleiterkrankungen analysiert werden konnten.
Wie es nach dem Studium weitergeht, weiß Stefanie Schelske noch nicht genau. Ein mögliches Arbeitsfeld sei die Gesundheitsvorsorge. Die "Milchpartys" haben ihr gut gefallen, vielleicht gebe es eine geeignete Tätigkeit in diesem Berufsfeld. Doch zunächst möchte sie für eine längere Zeit ins Ausland gehen. Wunschziele sind Frankreich oder Neuseeland.
Absolventen wie Stefanie Schelske begründen den guten Ruf des Instituts für Ernährungswissenschaften an der Universität Jena, davon ist der stellvertretende Institutsdirektor Prof. Dr. Michael Glei überzeugt. Es gebe stabil hohe Bewerberzahlen auf den Bachelorstudiengang "Ernährungswissenschaften" sowie wachsendes Interesse am neuen Masterstudiengang "Molekulare Ernährungswissenschaften", so Michael Glei.
Die Bewerber kommen aus ganz Deutschland und Europa. "Hohe Ausbildungsstandards werden auch in Zukunft den Absolventen der Jenaer Ernährungswissenschaften hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt garantieren", sagt Prof. Glei. Aktuell gibt es 290 Studierende am Institut.

Kontakt:
Prof. Dr. Michael Glei
Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dornburger Straße 24, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949674
E-Mail: Michael.Glei[at]uni-jena.de
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