27.03.2014 13:51 Uhr in Kultur & Kunst von Universität Bielefeld

Fußball-WM: Brasilianische Forscher rechnen mit neuen Massenprotesten

Kurzfassung: Fußball-WM: Brasilianische Forscher rechnen mit neuen MassenprotestenBei einem Vortrag in der Universität machte eine Wissenschaftlerin deutlich, dass sich auch Vereinigungen von Fußballfans an de ...
[Universität Bielefeld - 27.03.2014] Fußball-WM: Brasilianische Forscher rechnen mit neuen Massenprotesten
Bei einem Vortrag in der Universität machte eine Wissenschaftlerin deutlich, dass sich auch Vereinigungen von Fußballfans an den Protesten gegen die Kosten der WM beteiligen. Fan-gruppen würden sich vor allem gegen eine Kommerzialisierung des Fußballs wenden, sagte Rosana Da Camara Teixeira PhD von der Universidade Federal Fluminense im Bundesstaat Rio de Janeiro in Brasilien. Demnach fürchten Fangruppen in ihrem Land, dass der Besuch von Profi-Fußballspielen künftig nur noch Wohlhabenden möglich ist, weil die steigenden Eintrittspreise für arme Menschen nicht mehr zu bezahlen seien. Laut der Forscherin kritisieren Fans gemeinsam mit den anderen Demonstranten, dass der Staat für die Fußball-WM umgerechnet mehrere Milliarden Euro ausgebe, gleichzeitig aber bei Bildung, öffentlicher Infrastruktur und Gesundheit spare.
Ihr Kollege Felipe Lopes PhD, Sozialpsychologe der brasilianischen Universidade Estadual de Campinas (UNICAMP) im Bundesstaat São Paulo, äußerte sich zu Gewalt unter Fußballfans. Gewaltaktionen von Fußballanhängern tragen Lopes zufolge dazu bei, dass Forderungen aus der Fanszene ihre Rechtfertigung aberkannt werde. Auf diese Weise würde etwa die legitime Forderung, dass der Eintritt für Profifußballspiele bezahlbar bleiben müsse, untergraben. Hinzu komme, dass Gewaltaktionen von Fans wie auch von Demonstranten zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen des Staates beitragen würden. "Die Folge sind vermehrte Repression durch die Polizei und eine Ausweitung der Videoüberwachung", sagte Lopes.
Bei ihrem Besuch in Bielefeld referierten Rosana Da Camara Teixeira und Felipe Lopes über Fußball-Fankultur, Konflikte und Gewalt in Brasilien. Zu Gast waren sie auf Einladung der Fachstelle "Fußball und Konflikt" des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld. Die Fachstelle berät derzeit einen internationalen Fußballfan- und Fanprojektaustausch, der von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) organisiert wird. Erst im Januar hatte ein Mitarbeiter der Fachstelle eine deutsche GIZ-Delegation mit Fans und Vertretern von sozialpädagogischen Fanprojekten nach Brasilien begleitet.

Kontakt:
Martin Winands, Universität Bielefeld
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
Telefon: 0521 106-3105
E-Mail: martin.winands@uni-bielefeld.de
Andreas Grau, Universität Bielefeld
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
Telefon: 0521 106-3195
E-Mail: andreas.grau@uni-bielefeld.de
Weitere Informationen
Universität Bielefeld
Die Universität Bielefeld wurde 1969 mit explizitem Forschungsauftrag und hohem Anspruch an die Qualität einer forschungsorientierten Lehre gegründet. Heute umfasst sie 13 Fakultäten, die ein differenziertes Fächerspektrum in den Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften abdecken. Mit knapp 20.000 Studierenden in 107 Studienangeboten, rund 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter ca. 1.700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, gehört sie zu den mittelgroßen Universitäten in Deutschland.
Universität Bielefeld,
, 33615 Bielefeld, Deutschland
Tel.: 0521 106-3105;
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

Universität Bielefeld

33615 Bielefeld
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
0521 106-3105
Fax:
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/101361

https://www.prmaximus.de/pressefach/universität-bielefeld-pressefach.html
Die Pressemeldung "Fußball-WM: Brasilianische Forscher rechnen mit neuen Massenprotesten" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Fußball-WM: Brasilianische Forscher rechnen mit neuen Massenprotesten" ist Universität Bielefeld, vertreten durch .