02.04.2014 09:19 Uhr in Kultur & Kunst von Universität Trier
"Deutsche Angst und skandinavische Courage
Kurzfassung: "Deutsche Angst" und skandinavische CourageWer Entscheidungen zu treffen hat, wägt deren Risiken ab - ob bei der Wahl der Sportart oder der Einnahme von Medikamenten. Nicht zuletzt beeinflusst die Ri ...
[Universität Trier - 02.04.2014] "Deutsche Angst" und skandinavische Courage
Wer Entscheidungen zu treffen hat, wägt deren Risiken ab - ob bei der Wahl der Sportart oder der Einnahme von Medikamenten. Nicht zuletzt beeinflusst die Risikoabwägung, wie man mit Geld umgeht. Ob man eher vorsichtig oder eher mutig ist, wirkt sich beispielsweise auf Konsum, Finanzwirtschaft oder Versicherungswesen aus. Prof. Marc Oliver Rieger von der Universität Trier, Prof. Mei Wang (WHU Vallendar) und Prof. Thorsten Hens (Universität Zürich) haben untersucht, ob sich Risikopräferenzen nach Ländern oder Kulturen unterscheiden. Dabei sind die Wissenschaftler zu überraschenden Ergebnissen gekommen. Sie haben auch festgestellt, dass an der berühmt-berüchtigten "deutschen Angst" durchaus etwas dran ist.
Jeder Mensch ist anders. Sind vielleicht Menschen in manchen Ländern oder Kulturen im Durchschnitt vorsichtiger als in anderen? Und kann man diese Unterschiede erklären? Diese Fragen haben Prof. Marc Oliver Rieger und seine Kollegen in einer Studie untersucht, die gerade in der renommierten Fachzeitschrift "Management Science" erschienen ist. Sie führten in 53 Ländern weltweit Befragungen durch und maßen den Grad der Risikoeinstellungen.
Interessant war dabei, dass das grundlegende Muster überall dasselbe war: Ging es bei den Entscheidungsfragen um mögliche Gewinne, bevorzugten die Teilnehmer meist eine sichere Option. Ging es hingegen um mögliche Verluste, bevorzugten sie meist eine riskantere Variante. Auch wenn dieses Muster weltweit gilt, gibt es doch in der Stärke der Risikopräferenzen große Unterschiede. Im Wesentlichen wird diese von zwei Faktoren beeinflusst: Zum einen sind Menschen in reicheren Ländern tendenziell weniger bereit, Risiken einzugehen, wenn es um mögliche Gewinne ging. Zum anderen spielen aber auch kulturelle Unterschiede (die mit Kennzahlen aus der Soziologie bestimmt wurden) eine große Rolle.
Und wie steht es nun mit den Deutschen und dem Risiko? Im internationalen Vergleich gehörte Deutschland eher zu den vorsichtigeren Ländern. Insbesondere waren sowohl alle anderen deutschsprachigen Länder als auch sämtliche skandinavischen Länder "mutiger", wenn es um Risiko bei möglichen Gewinnen ging. Die deutsche Angst ist also nicht nur sprichwörtlich, sondern zumindest bei Gewinnerwartungen real.
Zur Studie: http://pubsonline.informs.org/doi/pdf/10.1287/mnsc.2013.1869
Kontakt:
Prof. Dr. Marc Oliver Rieger
E-Mail: mrieger@uni-trier.de
Universität Trier
Universitätsring 15
54286 Trier
Deutschland
Telefon: +49 651 201 0
Telefax: +49 651 201 4299
URL: http://www.uni-trier.de/
Wer Entscheidungen zu treffen hat, wägt deren Risiken ab - ob bei der Wahl der Sportart oder der Einnahme von Medikamenten. Nicht zuletzt beeinflusst die Risikoabwägung, wie man mit Geld umgeht. Ob man eher vorsichtig oder eher mutig ist, wirkt sich beispielsweise auf Konsum, Finanzwirtschaft oder Versicherungswesen aus. Prof. Marc Oliver Rieger von der Universität Trier, Prof. Mei Wang (WHU Vallendar) und Prof. Thorsten Hens (Universität Zürich) haben untersucht, ob sich Risikopräferenzen nach Ländern oder Kulturen unterscheiden. Dabei sind die Wissenschaftler zu überraschenden Ergebnissen gekommen. Sie haben auch festgestellt, dass an der berühmt-berüchtigten "deutschen Angst" durchaus etwas dran ist.
Jeder Mensch ist anders. Sind vielleicht Menschen in manchen Ländern oder Kulturen im Durchschnitt vorsichtiger als in anderen? Und kann man diese Unterschiede erklären? Diese Fragen haben Prof. Marc Oliver Rieger und seine Kollegen in einer Studie untersucht, die gerade in der renommierten Fachzeitschrift "Management Science" erschienen ist. Sie führten in 53 Ländern weltweit Befragungen durch und maßen den Grad der Risikoeinstellungen.
Interessant war dabei, dass das grundlegende Muster überall dasselbe war: Ging es bei den Entscheidungsfragen um mögliche Gewinne, bevorzugten die Teilnehmer meist eine sichere Option. Ging es hingegen um mögliche Verluste, bevorzugten sie meist eine riskantere Variante. Auch wenn dieses Muster weltweit gilt, gibt es doch in der Stärke der Risikopräferenzen große Unterschiede. Im Wesentlichen wird diese von zwei Faktoren beeinflusst: Zum einen sind Menschen in reicheren Ländern tendenziell weniger bereit, Risiken einzugehen, wenn es um mögliche Gewinne ging. Zum anderen spielen aber auch kulturelle Unterschiede (die mit Kennzahlen aus der Soziologie bestimmt wurden) eine große Rolle.
Und wie steht es nun mit den Deutschen und dem Risiko? Im internationalen Vergleich gehörte Deutschland eher zu den vorsichtigeren Ländern. Insbesondere waren sowohl alle anderen deutschsprachigen Länder als auch sämtliche skandinavischen Länder "mutiger", wenn es um Risiko bei möglichen Gewinnen ging. Die deutsche Angst ist also nicht nur sprichwörtlich, sondern zumindest bei Gewinnerwartungen real.
Zur Studie: http://pubsonline.informs.org/doi/pdf/10.1287/mnsc.2013.1869
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