03.04.2014 10:19 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
"Piloten haben mehr Macht als Busfahrer
Kurzfassung: "Piloten haben mehr Macht als BusfahrerDeutschland diskutiert über die großen Gehaltsunterschiede in vielen Berufen! BILD fragte Prof. Michael Hüther (51), Chef des Instituts der deutschen Wirtscha ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln - 03.04.2014] "Piloten haben mehr Macht als Busfahrer
Deutschland diskutiert über die großen Gehaltsunterschiede in vielen Berufen! BILD fragte Prof. Michael Hüther (51), Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.
Wie kommt ein Lohn überhaupt zustande?
Der Lohn ist der Preis für Arbeit. Er hängt grundsätzlich von Angebot und Nachfrage bei einer Tätigkeit ab. Zudem spielen auch die Ausbildung und Qualifikation des Beschäftigten eine wichtige Rolle.
Heißt das, wer weniger verdient, macht automatisch eine weniger anspruchsvolle Arbeit?
Grundsätzlich ja. Zumindest macht er oder sie eine Arbeit, die derzeit weniger benötigt wird.
Ist das gerecht? Schließlich haben z. B. Busfahrer ebenso viel Verantwortung für ihre Passagiere wie Piloten!
Das ist in der Tat nicht unbedingt gerecht. Die großen Verdienstunterschiede hängen auch von der Verhandlungsmacht einzelner Berufsgruppen und Gewerkschaften ab. Wenn einige Piloten streiken und dadurch zum Beispiel 3.800 Flüge ausfallen, bewirken sie mehr, als wenn Busfahrer streiken. Außerdem können sie schwerer ersetzt werden, weil es viel weniger Piloten als Busfahrer gibt. Diese Macht nutzen die Piloten bei Tarifverhandlungen geschickt aus.
Wie können Beschäftigte erkennen, ob sie gerecht bezahlt werden?
Sie können sich mit anderen Arbeitnehmern vergleichen, die Jobs mit ähnlichen Fachkenntnissen oder vergleichbarer Verantwortung ausüben. Am besten in derselben Branche. Der Flächentarifvertrag gibt dafür die Orientierung.
Die Schere zwischen Mini- und Spitzenlöhnen wird immer größer. Muss der Staat eingreifen, Lohngrenzen setzen?
Nein, auf keinen Fall. Wir verteilen zwischen Gering- und Besserverdienenden über das Steuer- und Transfersystem um, und das wirkt wie gewünscht: Die oberen 10 Prozent der Einkommensteuerzahler tragen 90 Prozent der Einkommensteuer.
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
Konrad-Adenauer-Ufer 21
50459 Köln
Deutschland
Telefon: 0221 4981-1
Telefax: 0221 4981-533
Mail: presse@iwkoeln.de
URL: www.iwkoeln.de
Deutschland diskutiert über die großen Gehaltsunterschiede in vielen Berufen! BILD fragte Prof. Michael Hüther (51), Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.
Wie kommt ein Lohn überhaupt zustande?
Der Lohn ist der Preis für Arbeit. Er hängt grundsätzlich von Angebot und Nachfrage bei einer Tätigkeit ab. Zudem spielen auch die Ausbildung und Qualifikation des Beschäftigten eine wichtige Rolle.
Heißt das, wer weniger verdient, macht automatisch eine weniger anspruchsvolle Arbeit?
Grundsätzlich ja. Zumindest macht er oder sie eine Arbeit, die derzeit weniger benötigt wird.
Ist das gerecht? Schließlich haben z. B. Busfahrer ebenso viel Verantwortung für ihre Passagiere wie Piloten!
Das ist in der Tat nicht unbedingt gerecht. Die großen Verdienstunterschiede hängen auch von der Verhandlungsmacht einzelner Berufsgruppen und Gewerkschaften ab. Wenn einige Piloten streiken und dadurch zum Beispiel 3.800 Flüge ausfallen, bewirken sie mehr, als wenn Busfahrer streiken. Außerdem können sie schwerer ersetzt werden, weil es viel weniger Piloten als Busfahrer gibt. Diese Macht nutzen die Piloten bei Tarifverhandlungen geschickt aus.
Wie können Beschäftigte erkennen, ob sie gerecht bezahlt werden?
Sie können sich mit anderen Arbeitnehmern vergleichen, die Jobs mit ähnlichen Fachkenntnissen oder vergleichbarer Verantwortung ausüben. Am besten in derselben Branche. Der Flächentarifvertrag gibt dafür die Orientierung.
Die Schere zwischen Mini- und Spitzenlöhnen wird immer größer. Muss der Staat eingreifen, Lohngrenzen setzen?
Nein, auf keinen Fall. Wir verteilen zwischen Gering- und Besserverdienenden über das Steuer- und Transfersystem um, und das wirkt wie gewünscht: Die oberen 10 Prozent der Einkommensteuerzahler tragen 90 Prozent der Einkommensteuer.
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