Riesen-Batterien für Ökostrom
- Pressemitteilung der Firma BINE Informationsdienst, 08.04.2011
Pressemitteilung vom: 08.04.2011 von der Firma BINE Informationsdienst aus Bonn
Kurzfassung: Künftig müssen die wachsenden Mengen an Sonnen- und Windstrom für dunkle oder windschwache Zeiten gespeichert werden. Eine Lösung sind Redox-Flow-Batterien, die bis zu 2.000 Haushalte versorgen können. Mehrere Fraunhofer-Institute arbeiten ...
[BINE Informationsdienst - 08.04.2011] Riesen-Batterien für Ökostrom
Künftig müssen die wachsenden Mengen an Sonnen- und Windstrom für dunkle oder windschwache Zeiten gespeichert werden. Eine Lösung sind Redox-Flow-Batterien, die bis zu 2.000 Haushalte versorgen können. Mehrere Fraunhofer-Institute arbeiten gemeinsam an diesen Flüssigbatterien der Zukunft. Auf der Hannover-Messe haben die Forscher ihre große Batterieanlage vorgestellt. Am letzen Messetag wurde eine neue "Förderinitiative Energiespeicher" der Bundesregierung bekannt.
Das Forschungsprogramm soll 200 Millionen Euro umfassen. Es wird von Wirtschafts-, Umwelt- und Forschungsministerium gemeinsam getragen. Unter anderem soll erforscht werden, wie man günstigere und effizientere Großbatterien herstellen kann. Denn Ökostrom ist ein unstetes Gut. Photovoltaik-Anlagen ruhen nachts, und bei Flaute stehen Windräder still. Künftig wird man den umweltfreundlichen Strom daher in beträchtlichen Mengen zwischenspeichern müssen. Derzeit werden unter anderem Elektroautos als mobiler Speiche heiß diskutiert. Experten sind sich einig, dass das allein nicht reichen wird. Große stationäre Speicher müssen her, die an zentralen Stellen im Versorgungsnetz sitzen und Energie in Megawatt-Mengen für stromarme Stunden puffern können.
Ein Fraunhofer-Konsortium treibt derzeit die Entwicklung von großen Energiespeichern, Redox-Flow-Batterien, voran. Das Fernziel der Experten ist der Bau einer handballfeldgroßen Batterieanlage mit 20 Megawattstunden Kapazität, die etwa 2.000 Haushalte während einer langen Winternacht oder an wolkigen Tagen mit Strom versorgt. Ganz so weit ist es noch nicht: Derzeit haben die größten Labor-Anlagen im Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT eine Leistung von einigen Kilowatt.
Robuste und langlebige Batterien
Auf der Hannover-Messe demonstrierten die Forscher die Funktionsweise der Redox-Flow-Batterie an einer 2-Kilowatt-Anlage. Drei Fraunhofer-Institute sind an dem Konsortium beteiligt, das die Entwicklung dieser Akkus vorantreibt. »Das Verfahren arbeitet bereits zuverlässig«, sagte Christian Dötsch, Geschäftsfeldleiter Energie-Effizienz-Technologien am UMSICHT, einem der beteiligten Institute. »Die Herausforderung besteht im Upscale, der Vergrößerung der Anlagen.« Bei den Redox-Flow-Speichern handelt es sich um große Vanadium-Flüssigbatterien, in denen chemische Vanadium-Verbindungen an Membranen abwechselnd Elektronen aufnehmen und abgeben. Da bei diesen Batterien nur Vanadium-Verbindungen und nicht wie in anderen Systemen zugleich zwei verschiedene Flüssigkeiten zum Einsatz kommen, bleiben Verunreinigungen aus. »Dadurch lassen sich sehr robuste und langlebige Batterien bauen – ein entscheidender Vorteil dieser Technologie«, betonte Dr. Tom Smolinka, der die Arbeiten am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE koordiniert.
Aufbau der Zellen verbessern
Die Ladung und Entladung des Vanadiums findet in kleinen Reaktionskammern statt. Mehrere dieser Zellen werden nebeneinander zu Stapeln, Stacks, aufgereiht, wodurch sich die Leistung einer Batterieanlage weiter erhöht. Derzeit haben die Membranen und damit auch die einzelnen Zellen eine Fläche von der Größe eines DIN A4-Blatts. »Um Megawatt-Werte zu erreichen, müssen sie mindestens DIN A0-Größe erreichen«, schätzt Dr. Jens Tübke, Abteilungsleiter beim dritten Projekt-Partner, dem Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT. Die Herausforderung besteht unter anderem darin, die Vanadium-Flüssigkeit gleichmäßig durch diese großen Membranen und an den filzartigen Kohlenstoff-Elektroden der Zellen vorbei strömen zu lassen. Die Forscher setzen deshalb Strömungssimulationen ein, um den Aufbau der Zellen weiter zu verbessern.
Seit 2010 arbeitet das Fraunhofer-Konsortium außerdem in einem vom Bundesumweltministerium geförderten Kooperationsprojekt an neuen Membranmaterialien und Batteriedesigns. Noch in diesem Jahr soll ein weiteres Projekt mit Industriebeteiligung starten. Grundsätzlich können im neuen Fraunhofer-Redox-Flow-Labor Batterien mit bis zu 80 Kilowatt aufgebaut werden – Ende 2012 soll eine 20-Kilowatt-Anlage in Betrieb gehen. Die Megawatt-Grenze hoffen die Forscher in etwa fünf Jahren überschreiten zu können.
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Künftig müssen die wachsenden Mengen an Sonnen- und Windstrom für dunkle oder windschwache Zeiten gespeichert werden. Eine Lösung sind Redox-Flow-Batterien, die bis zu 2.000 Haushalte versorgen können. Mehrere Fraunhofer-Institute arbeiten gemeinsam an diesen Flüssigbatterien der Zukunft. Auf der Hannover-Messe haben die Forscher ihre große Batterieanlage vorgestellt. Am letzen Messetag wurde eine neue "Förderinitiative Energiespeicher" der Bundesregierung bekannt.
Das Forschungsprogramm soll 200 Millionen Euro umfassen. Es wird von Wirtschafts-, Umwelt- und Forschungsministerium gemeinsam getragen. Unter anderem soll erforscht werden, wie man günstigere und effizientere Großbatterien herstellen kann. Denn Ökostrom ist ein unstetes Gut. Photovoltaik-Anlagen ruhen nachts, und bei Flaute stehen Windräder still. Künftig wird man den umweltfreundlichen Strom daher in beträchtlichen Mengen zwischenspeichern müssen. Derzeit werden unter anderem Elektroautos als mobiler Speiche heiß diskutiert. Experten sind sich einig, dass das allein nicht reichen wird. Große stationäre Speicher müssen her, die an zentralen Stellen im Versorgungsnetz sitzen und Energie in Megawatt-Mengen für stromarme Stunden puffern können.
Ein Fraunhofer-Konsortium treibt derzeit die Entwicklung von großen Energiespeichern, Redox-Flow-Batterien, voran. Das Fernziel der Experten ist der Bau einer handballfeldgroßen Batterieanlage mit 20 Megawattstunden Kapazität, die etwa 2.000 Haushalte während einer langen Winternacht oder an wolkigen Tagen mit Strom versorgt. Ganz so weit ist es noch nicht: Derzeit haben die größten Labor-Anlagen im Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT eine Leistung von einigen Kilowatt.
Robuste und langlebige Batterien
Auf der Hannover-Messe demonstrierten die Forscher die Funktionsweise der Redox-Flow-Batterie an einer 2-Kilowatt-Anlage. Drei Fraunhofer-Institute sind an dem Konsortium beteiligt, das die Entwicklung dieser Akkus vorantreibt. »Das Verfahren arbeitet bereits zuverlässig«, sagte Christian Dötsch, Geschäftsfeldleiter Energie-Effizienz-Technologien am UMSICHT, einem der beteiligten Institute. »Die Herausforderung besteht im Upscale, der Vergrößerung der Anlagen.« Bei den Redox-Flow-Speichern handelt es sich um große Vanadium-Flüssigbatterien, in denen chemische Vanadium-Verbindungen an Membranen abwechselnd Elektronen aufnehmen und abgeben. Da bei diesen Batterien nur Vanadium-Verbindungen und nicht wie in anderen Systemen zugleich zwei verschiedene Flüssigkeiten zum Einsatz kommen, bleiben Verunreinigungen aus. »Dadurch lassen sich sehr robuste und langlebige Batterien bauen – ein entscheidender Vorteil dieser Technologie«, betonte Dr. Tom Smolinka, der die Arbeiten am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE koordiniert.
Aufbau der Zellen verbessern
Die Ladung und Entladung des Vanadiums findet in kleinen Reaktionskammern statt. Mehrere dieser Zellen werden nebeneinander zu Stapeln, Stacks, aufgereiht, wodurch sich die Leistung einer Batterieanlage weiter erhöht. Derzeit haben die Membranen und damit auch die einzelnen Zellen eine Fläche von der Größe eines DIN A4-Blatts. »Um Megawatt-Werte zu erreichen, müssen sie mindestens DIN A0-Größe erreichen«, schätzt Dr. Jens Tübke, Abteilungsleiter beim dritten Projekt-Partner, dem Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT. Die Herausforderung besteht unter anderem darin, die Vanadium-Flüssigkeit gleichmäßig durch diese großen Membranen und an den filzartigen Kohlenstoff-Elektroden der Zellen vorbei strömen zu lassen. Die Forscher setzen deshalb Strömungssimulationen ein, um den Aufbau der Zellen weiter zu verbessern.
Seit 2010 arbeitet das Fraunhofer-Konsortium außerdem in einem vom Bundesumweltministerium geförderten Kooperationsprojekt an neuen Membranmaterialien und Batteriedesigns. Noch in diesem Jahr soll ein weiteres Projekt mit Industriebeteiligung starten. Grundsätzlich können im neuen Fraunhofer-Redox-Flow-Labor Batterien mit bis zu 80 Kilowatt aufgebaut werden – Ende 2012 soll eine 20-Kilowatt-Anlage in Betrieb gehen. Die Megawatt-Grenze hoffen die Forscher in etwa fünf Jahren überschreiten zu können.
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Ergänzt werden die BINE Broschüren durch die "BINE Informationspakete". Die Buchreihe bietet aktuelles, in der Praxis verwertbares Anwendungs-know-how und Forschungswissen. Die Buchreihe erscheint im Verlag Solarpraxis und ist im Buchhandel oder über die BINE Homepage bestellbar.
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