11.04.2011 14:36 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von BAYERISCHES MÜNZKONTOR
Zehn-Euro-Silbermünzen vor dem Aus?
Hoher Silberpreis zwingt Bundesfinanzministerium zum AusgabestoppKurzfassung: Durch den starken Anstieg des Silberpreises droht der Materialwert der bei Sammlern beliebten Zehn-Euro-Silbermünzen nahezu deren Nennwert zu übersteigen. Das Bundesfinanzministerium hat daher die Ausgabe vorerst gestoppt.
[BAYERISCHES MÜNZKONTOR - 11.04.2011] Waldaschaff/Berlin, 11.04.2011. Auch wenn die Finanzpolitik manchmal anderes vermuten lässt, so gilt doch: Die Bundesregierung hat kein Geld zu verschenken. Schon gar nicht an ihre Bürger. Das zeigt sich jetzt am Ausgabestopp, den das Bundesfinanzministerium laut Bericht des Hamburger Abendblatts für die Zehn-Euro-Silbermünzen verhängt hat. Aufgrund des drastisch angestiegenen Silberpreises steht der Materialwert der Gedenkmünzen inzwischen kurz davor, deren Nennwert zu übersteigen. Da die Differenz von Material- bzw. Herstellungskosten und dem Nennwert der Münzen als Einnahme in der Bundeskasse landet, droht dem Finanzministerium mit dem Verkauf der Münzen ein Minusgeschäft.
Als Gegenmaßnahme war bereits kürzlich der Silberanteil der Gedenkmünzen reduziert worden. Bei ihrer Einführung im Jahr 2002 enthielten sie einen Silberanteil von 16,65 g, doch im vergangenen Februar wurde dieser auf 10 g verringert. Durch den stetigen Anstieg des Silberpreises liegt der Materialwert der Zehn-Euro-Münze jedoch aktuell schon bei rund 9,00 Euro - Tendenz steigend.
Um trotz Silberpreis-Boom auch künftig die Euro-Gedenkmünzen - in Deutschland übrigens auch offizielles Zahlungsmittel - ausgeben zu können, bleiben der Regierung drei Möglichkeiten: Der Silberanteil könnte ein weiteres Mal reduziert werden, die Münzen könnten anstatt aus Silber aus einer Kupfer-Nickel-Legierung hergestellt werden, was den Materialwert senken würde. Oder man könnte den Nominalwert nach oben setzen, um wieder eine realistische Relation zwischen Materialwert und Nennwert zu erzielen. Da der Silberpreis auch weiterhin im Aufwärtstrend liegt, bliebe dann abzuwarten, wie lange die Neuregelung sich rechnet.
Zur rasanten Entwicklung des Silberkurses trägt zum Einen die große Nachfrage aus der Industrie bei, zum Anderen aber auch der seit der
Finanzkrise erkennbare Trend, Silber als krisensichere Anlagemöglichkeit zu nutzen und dazu auf den Kauf von Münzen oder Barren des Edelmetalls zu setzen.
Für Münzsammler dürften nun jedenfalls erst einmal schwere Zeiten anbrechen. Die Zehn-Euro-Gedenkmünzen sind in der Sammlergemeinde beliebt und durch den Ausgabestopp des Finanzministeriums fällt der Nachschub bis auf Weiteres aus. Umso schlimmer, dass auch die Verkaufsstelle des Bundes für Sammlermünzen (VfS) den Verkauf von Silbermünzen ausgesetzt hat. Zwar werden die dort vertriebenen Sammlerstücke zu einem höheren Preis angeboten, doch bei den bis 2010 ausgegeben Münzen rechnet sich auch das aufgrund von deren höherem Silberanteil nicht mehr.
Das Münzproblem gilt übrigens nicht nur für Deutschland. Auch Österreich ist betroffen. Laut Hamburger Abendblatt ist dort die Ausgabe normalgeprägter Euro-Silbermünzen bereits eingestellt und es sind nur noch Sammlerstücke zu hohen Preisen verfügbar.
Auch wenn derzeit mit keinen Neuausgaben der Zehn-Euro-Silbermünzen zu rechnen ist, die bisher ausgegebenen Münzen sind noch im Fachhandel erhältlich, z.B. über das BAYERISCHE MÜNZKONTOR (www.muenzkontor.de).
Als Gegenmaßnahme war bereits kürzlich der Silberanteil der Gedenkmünzen reduziert worden. Bei ihrer Einführung im Jahr 2002 enthielten sie einen Silberanteil von 16,65 g, doch im vergangenen Februar wurde dieser auf 10 g verringert. Durch den stetigen Anstieg des Silberpreises liegt der Materialwert der Zehn-Euro-Münze jedoch aktuell schon bei rund 9,00 Euro - Tendenz steigend.
Um trotz Silberpreis-Boom auch künftig die Euro-Gedenkmünzen - in Deutschland übrigens auch offizielles Zahlungsmittel - ausgeben zu können, bleiben der Regierung drei Möglichkeiten: Der Silberanteil könnte ein weiteres Mal reduziert werden, die Münzen könnten anstatt aus Silber aus einer Kupfer-Nickel-Legierung hergestellt werden, was den Materialwert senken würde. Oder man könnte den Nominalwert nach oben setzen, um wieder eine realistische Relation zwischen Materialwert und Nennwert zu erzielen. Da der Silberpreis auch weiterhin im Aufwärtstrend liegt, bliebe dann abzuwarten, wie lange die Neuregelung sich rechnet.
Zur rasanten Entwicklung des Silberkurses trägt zum Einen die große Nachfrage aus der Industrie bei, zum Anderen aber auch der seit der
Finanzkrise erkennbare Trend, Silber als krisensichere Anlagemöglichkeit zu nutzen und dazu auf den Kauf von Münzen oder Barren des Edelmetalls zu setzen.
Für Münzsammler dürften nun jedenfalls erst einmal schwere Zeiten anbrechen. Die Zehn-Euro-Gedenkmünzen sind in der Sammlergemeinde beliebt und durch den Ausgabestopp des Finanzministeriums fällt der Nachschub bis auf Weiteres aus. Umso schlimmer, dass auch die Verkaufsstelle des Bundes für Sammlermünzen (VfS) den Verkauf von Silbermünzen ausgesetzt hat. Zwar werden die dort vertriebenen Sammlerstücke zu einem höheren Preis angeboten, doch bei den bis 2010 ausgegeben Münzen rechnet sich auch das aufgrund von deren höherem Silberanteil nicht mehr.
Das Münzproblem gilt übrigens nicht nur für Deutschland. Auch Österreich ist betroffen. Laut Hamburger Abendblatt ist dort die Ausgabe normalgeprägter Euro-Silbermünzen bereits eingestellt und es sind nur noch Sammlerstücke zu hohen Preisen verfügbar.
Auch wenn derzeit mit keinen Neuausgaben der Zehn-Euro-Silbermünzen zu rechnen ist, die bisher ausgegebenen Münzen sind noch im Fachhandel erhältlich, z.B. über das BAYERISCHE MÜNZKONTOR (www.muenzkontor.de).
Weitere Informationen
BAYERISCHES MÜNZKONTOR, Herr Andreas Runkel
Am Heerbach 5, 63857 Waldaschaff, Deutschland
Tel.: 06095-950-334; http://www.muenzkontor.de
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