Deutsche Studie: Stress-MRT sagt Herzinfarktrisiko verlässlich voraus

Kurzfassung: Deutsche Studie: Stress-MRT sagt Herzinfarktrisiko verlässlich vorausMittels Stress-Magnetresonanztomografie kann das Risiko eines Herzinfarktes verlässlich vorausgesagt werden. Dabei genügt der Na ...
[Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V. - 25.04.2014] Deutsche Studie: Stress-MRT sagt Herzinfarktrisiko verlässlich voraus
Mittels Stress-Magnetresonanztomografie kann das Risiko eines Herzinfarktes verlässlich vorausgesagt werden. Dabei genügt der Nachweis einer mit speziellen Medikamenten (Dobutamin) hervorgerufenen Durchblutungsstörung (Ischämie) in nur einem diese Störungen verursachenden Herzmuskel-Segment, um Patienten mit erhöhtem Risiko eines zukünftigen Herzinfarkts, kardiologischen Eingriffs oder Todes zu erkennen. Das berichten die Studienautoren PD Dr. Sebastian Kelle (Deutsches Herzzentrum Berlin) und Dr. Sorin Giusca (Universitätsklinikum Heidelberg) auf der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim.
Die Dobutamin-Stress-MRT (DSMR) erlaubt die Darstellung der Funktion des Herzmuskels unter pharmakologischer Belastung, die durch eine die Herztätigkeit oder den Sauerstoffverbrauch steigernde Substanz simuliert wird. "Bisher wurde unzureichend untersucht, welche Rolle das Ausmaß der durch Belastung ausgelösten Durchblutungsstörung zur Abschätzung zukünftiger kardialer Ereignisse spielt", so PD Kelle. "Wir haben deshalb die Rolle des Ischämie-Ausmaßes mittels DSMR zur Erfassung zukünftiger kardialer Ereignisse in einer repräsentativen Patientengruppe von insgesamt 3.166 Patienten über eine Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 3,4 Jahre untersucht. 17 Herzmuskel-Segmente wurden gemäß der aktuellen Leitlinien (AHA/ACC) in Ruhe und unter Hochdosis-DSMR analysiert."
187 Patienten (5,9 Prozent) erlitten ein kardiales Ereignis (kardialer Tod bei 82 Patienten; Herzinfarkt bei 105 Patienten). 2.349 Patienten (74,2 Prozent) zeigten keine durch Belastung ausgelöste Durchblutungsstörung. 189 Patienten (6 Prozent) zeigten eine Durchblutungsstörung in einem Segment, 292 (9,2 Prozent) in 2 und 336 (10,6 Prozent) in 3 oder mehr Segmenten.
Die Patienten mit nur einem ischämischen Segment hatten eine signifikant höhere Anzahl kardialer Ereignisse (~ 6 Prozent pro Jahr) im Vergleich zu Patienten ohne induzierbare Ischämie (~ 0,6 Prozent pro Jahr). Bei Patienten mit Ischämie in entweder 2 (~ 5,5 Prozent) und in 3 oder mehr (~ 7 Prozent) Herzmuskel-Segmenten war die Rate an harten kardialen Ereignissen ähnlich hoch, wie bei Patienten mit nur einem ischämischen Myokardsegment im DSMR.
Quelle: DGK Abstract V985: Giusca S., Kelle S. et al, Does the localization of ischemia in patients who undergo dobutamine stress cardiac magnetic resonance imaging influence outcome? Clin Res Cardiol 103, Suppl 1, April 2014
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