30.04.2014 09:56 Uhr in Kultur & Kunst von Universität Bremen

Auszubildende: Interaktives Lernen löst Berichtsheft ab

Kurzfassung: Auszubildende: Interaktives Lernen löst Berichtsheft abEine interaktive Alternative zum klassischen Berichtsheft in der Ausbildung ist jetzt mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und For ...
[Universität Bremen - 30.04.2014] Auszubildende: Interaktives Lernen löst Berichtsheft ab
Eine interaktive Alternative zum klassischen Berichtsheft in der Ausbildung ist jetzt mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds im Projekt "expertAzubi" entstanden. "Wir haben eine Online-Plattform mithilfe von Web2.0-Technologien entwickelt, auf der Auszubildende ihren Lernerfolg darstellen, sich in der Community gegenseitig bei Aufgaben und Fragen unterstützen und ihre Kompetenzen auch für Unternehmen als potenzielle Arbeitgeber präsentieren können", berichtet Anja Zeising, Mitarbeiterin am Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik der Universität Bremen. Ein zentraler Bestandteil ist das Thema Berichtsheft, ein Problemfall in der Ausbildung, weil viele Lehrlinge es nicht regelmäßig führen. "Die Wochenberichte können Tag für Tag über die Plattform geführt und dann direkt mit dem Ausbilder für Feedback und Unterstützung geteilt werden. So wird sichergestellt, dass am Ende die ausgedruckte Version auch in Ordnung ist", beschreibt Zeising.
Zudem kommen die Auszubildenden über die Online-Plattform auch mit Facharbeitern und Berufsschullehrern ins Gespräch. Und es gibt in der Software ein intelligentes Empfehlungssystem (Recommender). "Diese Intelligenz im Hintergrund ist eine echte Alleinstellung von "expertAzubi". Das läuft ähnlich wie etwa bei Amazon. Nach dem Motto: Dieser Bericht eines anderen Auszubildenden könnte Dich interessieren", erläutert Zeising. "expertAzubi" ermöglicht so ein die klassischen Lernorte wie Betrieb und Berufsschule verbindendes und übergreifendes Lernen zur Verbesserung der Ausbildungspraxis. Die TZI-Arbeitsgruppe Digitale Medien in der Bildung hat die Basiskomponenten und -dienste der Plattform unter Verwendung von Web2.0 Technologien entwickelt. Sie war zudem verantwortlich für die grafische Gestaltung der Benutzungsoberfläche. Das Konzept für beide Bereiche wurde in zehn Workshops mit Lehrlingen und Ausbildern gemeinsam erarbeitet.
Der Verein Centers of Competence, ein Branchen übergreifender Verbund von aktuell 43 Unternehmen aus dem Nordwesten, koordinierte das Projekt, hat die Partnerbetriebe akquiriert sowie dort und in den teilnehmenden Berufsschulen den Einsatz und die Implementierung der Lernumgebung organisiert. "Ab Mai testen drei Unternehmen - Nanno Janssen Spedition (Emden), Nietiedt Gruppe (Wilhelmshaven) und M
K ProCon (Leer) - "expertAzubi" auf Herz und Nieren. Und nach letzten Optimierungen wollen wir die Online-Plattform dann zum neuen Ausbildungsjahr im August 2014 allen Firmen im Nordwesten zur Nutzung anbieten", erklärt Johanna Brons von CoC. "Wir haben das Projekt dem Berufsbildungsausschuss der IHK für Ostfriesland und Papenburg präsentiert und die Resonanz war sehr gut. Allen Institutionen, Verbänden oder Unternehmen, die Interesse an "expertAzubi" haben, stellen wir die Online-Plattform gerne vor."
Das Informatikinstitut OFFIS aus Oldenburg erstellte das sogenannte Recommender-System, das zum einen den Auszubildenden auf sie persönlich zugeschnittene Informationen bereitstellt und zum anderen die Kommunikation mit Gleichgesinnten ermöglicht. Das Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen entwickelte die für die Plattform benötigten didaktischen Konzepte. "expertAzubi" zeigt damit auch, wie Wissenschaftskooperation und Technologietransfer in der Metropolregion möglich ist.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik
Knut Köstergarten
Tel. 0421 3800353 oder mobil 0176 28059267
und
Verein Centers of Competence (CoC)
Johanna Brons
Tel. 04921 5887-121
www.expertazubi.de
Weitere Informationen
Universität Bremen
EinführungBremen ist zwar eine junge Universitätsstadt, aber der Plan, in Bremen eine Universität zu gründen, existiert schon lange:1584 wurde die Bremer Lateinschule zum "Gymnasium Academicum" aufgewertet.1610 erfolgte die Umwandlung zum "Gymnasium Illustre", einer Hochschule mit den vier klassischen Fakultäten Theologie, Jura, Medizin, Philosophie; diese bestand bis 1810.1811 war unter napoleonischer Herrschaft von einer "französisch-bremischen Universität" die Rede.1948 wurde über eine "Internationale Universität Bremen" nachgedacht.1971 nahm die Universität Bremen ihren Lehrbetrieb auf.Wie viele bundesdeutschen Hochschulgründungen der siebziger Jahre verstand sich die Universität Bremen als Reformhochschule. Man suchte nach neuen Wegen der Gestaltung von Lehre und Forschung. Aus den damaligen Reformvorstellungen -als "Bremer Modell" bekannt- hat sich eine anerkannte und attraktive Ausbildungskonzeption entwickelt, die als besondere Grundprinzipien Interdisziplinarität und ein praxisorientiertes Projektstudium aufweist. Seit 1997 nimmt die Universität Bremen als eine von sieben deutschen Universitäten an einem Modellvorhaben zur Reform der Hochschulverwaltung teil, das von der Volkswagen-Stiftung gefördert wird. Im Rahmen dieser "Organisationsentwicklung" soll durch konkrete Projekte die Kooperation und Kommunikation zwischen Universitätsverwaltung, Lehre und Forschung gefördert werden.Die Universität Bremen ist als Wissenschaftszentrum im Nordwesten Deutschlands:- Forschungsstätte für 1.630 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,- Studienplatz für ca. 18.000 Studierende,- Arbeitsplatz für über 1.100 Beschäftigte.
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