07.05.2014 13:23 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Oxfam Deutschland e.V.

Nahrungsmittelspekulation: Oxfam wirft der Allianz zur heutigen Hauptversammlung Wortbruch vor

Kurzfassung: Nahrungsmittelspekulation: Oxfam wirft der Allianz zur heutigen Hauptversammlung Wortbruch vorDie heutige Hauptversammlung der Allianz SE kommentiert David Hachfeld, Experte für Wirtschaft und Global ...
[Oxfam Deutschland e.V. - 07.05.2014] Nahrungsmittelspekulation: Oxfam wirft der Allianz zur heutigen Hauptversammlung Wortbruch vor

Die heutige Hauptversammlung der Allianz SE kommentiert David Hachfeld, Experte für Wirtschaft und Globalisierung bei Oxfam Deutschland:
"Es ist unverantwortlich, dass die Allianz-Gruppe weiterhin Rohstofffonds anbietet, mit denen Anleger auf die Preisentwicklung von Nahrungsmitteln spekulieren können. Bislang sitzt der Vorstand des Konzerns das Problem einfach aus. Allianz-Chef Michael Diekmann hatte auf der letztjährigen Hauptversammlung eine Studie angekündigt, die belegen sollte, dass diese Geschäfte Leben und Gesundheit von armen Menschen nicht gefährden. Doch die Allianz ist wortbrüchig geworden. Entgegen ihrer Zusagen hat sie keine solche Studie veröffentlicht. Stattdessen spekuliert der Konzern weiter und handelt damit ebenso unverantwortlich wie die Deutsche Bank. Dabei zeigen viele Untersuchungen: Die Geschäfte mit Rohstofffonds erhöhen das Risiko, dass Nahrungsmittelpreise stark schwanken und in der Folge das Hungerrisiko armer Menschen steigt. Banken wie die BayernLB oder die Commerzbank sind aus diesem Geschäft ausgestiegen."
Hintergrund:
Die Allianz verwaltet in ihren Fonds 4,7 Milliarden Euro an Agrarrohstoffderivaten, mehr als jedes andere deutsche Finanzinstitut. Starke Preisschwankungen und unvorhersehbare Preissprünge bei Nahrungsmitteln gefährden das Leben und die Gesundheit von Menschen. Die Preisentwicklungen bei Nahrungsmitteln werden zwar durch viele Faktoren beeinflusst. Doch es gibt zahlreiche Hinweise dafür, dass Rohstofffonds und andere spekulative Finanzprodukte zur Preis-Achterbahn der letzten Jahre beigetragen haben. Für in Armut lebende Menschen, die bis zu 80 Prozent ihres Einkommens für Essen aufwenden müssen, sind die Folgen katastrophal. Auch Kleinbauern und -bäuerinnen sind betroffen, denn angesichts der massiven Preisschwankungen werden Investitionen für sie zum unberechenbaren Risiko. Stürzen die Preise zum Zeitpunkt der Ernte ab, droht ihnen der Verlust der wirtschaftlichen Existenzgrundlagen.

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