DSD fördert St. Marien in Rostock

Kurzfassung: DSD fördert St. Marien in RostockGroßartiger Kirchenbau16 Jahre lang, von 1992 bis 2008, kämpfte die Gemeinde von St. Marien in Rostock um die Sicherung der Kirchenschiffe. Weitere zwei Jahre dauer ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 09.05.2014] DSD fördert St. Marien in Rostock

Großartiger Kirchenbau
16 Jahre lang, von 1992 bis 2008, kämpfte die Gemeinde von St. Marien in Rostock um die Sicherung der Kirchenschiffe. Weitere zwei Jahre dauerte es, bis die Turmdächer notgesichert und instandgesetzt waren. Erst nach der Rettung der Kirche konnten wichtige Arbeiten im Inneren der Kirche in Angriff genommen werden. Dazu gehört in diesem Jahr die Restaurierung der Kanzel, für die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zweckgebundener Spenden 20.000 Euro zur Verfügung stellt. Den entsprechenden Fördervertrag überbringt Michael Bräuer, Ortskurator Rostock der DSD, am Dienstag, den 13. Mai 2014 um 10.00 Uhr an Pastor Tilmann Jeremias.
Die Marienkirche ist die Hauptkirche der durch Fern- und Seehandel reich gewordenen Hansestadt Rostock. Sie gilt neben der gleichnamigen Schwesterkirche in Lübeck als großartigster Kirchenbau der deutschen Ostseeküste. Die dreischiffige gotische Basilika mit Querschiff, Chorumgang und Kapellenkranz, deren Sterngewölbe sich in einer Höhe von 31,5 Metern schließen, besitzt als eines der ältesten Bauteile das Sockelgeschoss des Westbaus, das vermutlich noch von der 1232 erwähnten Vorgängerkirche stammt. Der Neubau einer querschiffslosen Basilika nach französischem Kathedralschema begann um 1290. 1398 wurde das mächtige Querschiff angebaut, das die Kirche heute fast wie einen Zentralbau wirken lässt.
Das Äußere der Kirche bestimmt das Farbspiel der Ziegel und der horizontalen farbigen Glasurziegelfriese. Die imposante Turmanlage besitzt an ihrer Westfassade in 35 Meter Höhe einen Fries mit Apostelfiguren, den wohl ältesten figürlichen Backsteinen in Rostock. 1796/1797 fanden die Bauarbeiten ihren Abschluss mit der barocken Turmbekrönung.
Im Inneren ist eine reiche Ausstattung früherer Jahrhunderte erhalten. Zu den wertvollsten Schätzen gehören der bronzene Taufkessel (Fünte) von 1290, der spätgotische Rochus-Altar und die hinter dem barocken Hauptaltar von 1721 angebrachte Astronomische Uhr von 1472. Sie wurde zuletzt 1643 restauriert und erhält 2017 die bereits fertiggestellte neue Kalenderscheibe, die dann bis 2150 die Zeiten anzeigen wird. Die geschnitzten Relieffelder der beiden inneren Kreise zeigen die Tierkreiszeichen und die Monatsarbeiten, in die Zwickel sind die Evangelistensymbole eingefügt. Beim 12-Uhr-Schlag erscheint ein Apostelumgang. Für die Neubeschriftung der Kalenderscheibe hat man das Detailwissen von Professor Manfred Schukowski nutzen können. Bis zu seiner Anbringung ist das Zifferblatt in der Kirche ausgestellt.
Seit 1995 fördert die DSD die Kirche, zunächst die schrittweise Instandsetzung der Dächer, die 2001 bis auf den Turm neu eingedeckt werden konnten sowie die Stabilisierung des Mauerwerks. Aufgrund des schlechten Zustandes einiger Fenster mussten auch dort dringende Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt werden. Diese erfolgten parallel zur Restaurierung der Gewölbe. Dank der Spenden aus einer großen Werbeaktion 2006/2007 konnten die dringend notwendigen Arbeiten am Turm begonnen werden, die im Mai 2011 ihren Abschluss fanden. Dabei konnten auch die mittelalterlichen Figurenfriese, deren Bedeutung bis heute nicht abschließend geklärt ist, aus direkter Nähe in Augenschein genommen werden.
St. Marien ist eines von über 470 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.

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