16.05.2014 10:59 Uhr in Gesellschaft & Familie von ZDF
ZDF-Politbarometer Extra Europa 2014
Kurzfassung: ZDF-Politbarometer Extra Europa 2014Europäische Spitzenkandidaten bei Wählern weitgehend unbekannt Mehrheit befürchtet Probleme bei Erfolg rechtspopulistischer Parteien Gut eine Woche vor der Wahl ...
[ZDF - 16.05.2014] ZDF-Politbarometer Extra Europa 2014
Europäische Spitzenkandidaten bei Wählern weitgehend unbekannt
Mehrheit befürchtet Probleme bei Erfolg rechtspopulistischer Parteien
Gut eine Woche vor der Wahl zum Europäischen Parlament zeichnet sich ein klarer Vorsprung der Union vor der SPD ab, die sich im Vergleich zu ihrem Allzeit-Tief von 2009 aber deutlich verbessern dürfte. Allerdings geben momentan nur 47 Prozent der Wahlberechtigten an, dass sie schon sicher sind, welcher Partei sie ihre Stimme geben wollen. Insgesamt 53 Prozent wollen entweder gar nicht wählen gehen oder sind noch unentschieden, ob sie an der Wahl teilnehmen und für welche Partei sie dann stimmen werden.
Großes Desinteresse an der Europawahl:
Dieser hohe Prozentsatz Nicht-Entschlossener, der abermals eine niedrige Wahlbeteiligung erwarten lässt, hängt nicht nur mit der seit Jahren zurückgehenden Bindung großer Teile der Wählerschaft an einzelne Parteien zusammen, sondern ist auch das Ergebnis eines großen Desinteresses an der Europawahl: Lediglich 38 Prozent geben an, dass sie sich sehr stark oder stark für diese Wahl interessieren, 62 Prozent interessieren sich nur wenig oder gar nicht dafür.
Die folgenden Projektionswerte geben deshalb lediglich die Situation für die Parteien in dieser Woche wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang am 25. Mai 2014 dar, auch weil Effekte der abschließenden Mobilisierung in der entscheidenden Woche vor der Wahl noch nicht berücksichtigt sein können:
Projektion: Wenn bereits an diesem Sonntag gewählt würde, könnte die CDU/CSU mit 38 Prozent (unverändert zur Vorwoche) rechnen, die SPD erhielte 27 Prozent (unverändert). Für die Grünen würden sich 11 Prozent (minus 1) entscheiden, die FDP käme auf 3 Prozent, die Linke käme auf 8 Prozent und die AfD auf 6 Prozent (alle unverändert). Die Vielzahl der sonstigen Parteien käme zusammen auf 7 Prozent (plus 1). (Europawahl 2009: CDU/CSU 37,9 Prozent, SPD 20,8 Prozent, Grüne 12,1 Prozent, FDP 11,0 Prozent, Linke 7,5 Prozent, andere Parteien zusammen 10,8 Prozent).
Bei den Befragten, die sich bereits auf eine Partei festgelegt haben, geben 54 Prozent an, dass dabei die Bundespolitik die wichtigere Rolle gespielt habe, nur für 42 Prozent stand die Europapolitik im Vordergrund (weiß nicht: 4 Prozent).
Rechtspopulisten: Mehrheit erwartet große Probleme für die EU
Von einem guten Abschneiden der europakritischen und rechtspopulistischen Parteien in vielen Ländern erwartet eine deutliche Mehrheit (65 Prozent) sehr große oder große Probleme für die Europäische Union. Lediglich 29 Prozent glauben, dass das kaum oder keine Probleme für die EU mit sich bringen wird (weiß nicht: 6 Prozent).
Weitgehend unbekannte Spitzenkandidaten:
Bei dieser Europawahl haben die großen europäischen Fraktionen erstmals europaweit Spitzenkandidaten aufgestellt, die nach der Wahl EU-Kommissionspräsident werden wollen. Auf die Frage, wen man lieber als EU-Kommissionspräsident hätte, sprechen sich 35 Prozent für Martin Schulz aus und 22 Prozent für Jean-Claude Juncker. 13 Prozent wollen keinen von beiden oder haben dazu keine Meinung. 30 Prozent können diese Frage nicht beantworten, weil sie die Kandidaten nicht kennen. Noch deutlicher wird es, wenn man die Wahlberechtigten nach der namentlichen Bekanntheit dieser Spitzenkandidaten fragt. Lediglich 27 Prozent ist Martin Schulz namentlich bekannt, und nur 15 Prozent kennen Jean-Claude Juncker.
Ukraine-Konflikt: Deutsche relativ zurückhaltend
Für den Fall, dass Russland weitere Gebiete der Ukraine annektieren sollte, sprechen sich 46 Prozent (Vorwoche: 39 Prozent) ausschließlich für diplomatische Aktionen der EU aus, 22 Prozent (unverändert) wollen sich da ganz raushalten, und 26 Prozent (Vorwoche: 33 Prozent) sind für eine Verschärfung der Wirtschaftssanktionen. Eine Antwort mit militärischen Mitteln wird von 1 Prozent (Vorwoche: 2 Prozent) unterstützt.
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden im Auftrag des ZDF von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 13. bis 15. Mai 2014 unter 1303 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer Extra Europa sendet das ZDF am Donnerstag, 22. Mai 2014.
ZDF
ZDF-Strasse 1
55100 Mainz
Deutschland
Telefon: +49 (0) 6131-700
Telefax: +49 (0) 6131-70-12157
URL: http://www.zdf.de
Europäische Spitzenkandidaten bei Wählern weitgehend unbekannt
Mehrheit befürchtet Probleme bei Erfolg rechtspopulistischer Parteien
Gut eine Woche vor der Wahl zum Europäischen Parlament zeichnet sich ein klarer Vorsprung der Union vor der SPD ab, die sich im Vergleich zu ihrem Allzeit-Tief von 2009 aber deutlich verbessern dürfte. Allerdings geben momentan nur 47 Prozent der Wahlberechtigten an, dass sie schon sicher sind, welcher Partei sie ihre Stimme geben wollen. Insgesamt 53 Prozent wollen entweder gar nicht wählen gehen oder sind noch unentschieden, ob sie an der Wahl teilnehmen und für welche Partei sie dann stimmen werden.
Großes Desinteresse an der Europawahl:
Dieser hohe Prozentsatz Nicht-Entschlossener, der abermals eine niedrige Wahlbeteiligung erwarten lässt, hängt nicht nur mit der seit Jahren zurückgehenden Bindung großer Teile der Wählerschaft an einzelne Parteien zusammen, sondern ist auch das Ergebnis eines großen Desinteresses an der Europawahl: Lediglich 38 Prozent geben an, dass sie sich sehr stark oder stark für diese Wahl interessieren, 62 Prozent interessieren sich nur wenig oder gar nicht dafür.
Die folgenden Projektionswerte geben deshalb lediglich die Situation für die Parteien in dieser Woche wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang am 25. Mai 2014 dar, auch weil Effekte der abschließenden Mobilisierung in der entscheidenden Woche vor der Wahl noch nicht berücksichtigt sein können:
Projektion: Wenn bereits an diesem Sonntag gewählt würde, könnte die CDU/CSU mit 38 Prozent (unverändert zur Vorwoche) rechnen, die SPD erhielte 27 Prozent (unverändert). Für die Grünen würden sich 11 Prozent (minus 1) entscheiden, die FDP käme auf 3 Prozent, die Linke käme auf 8 Prozent und die AfD auf 6 Prozent (alle unverändert). Die Vielzahl der sonstigen Parteien käme zusammen auf 7 Prozent (plus 1). (Europawahl 2009: CDU/CSU 37,9 Prozent, SPD 20,8 Prozent, Grüne 12,1 Prozent, FDP 11,0 Prozent, Linke 7,5 Prozent, andere Parteien zusammen 10,8 Prozent).
Bei den Befragten, die sich bereits auf eine Partei festgelegt haben, geben 54 Prozent an, dass dabei die Bundespolitik die wichtigere Rolle gespielt habe, nur für 42 Prozent stand die Europapolitik im Vordergrund (weiß nicht: 4 Prozent).
Rechtspopulisten: Mehrheit erwartet große Probleme für die EU
Von einem guten Abschneiden der europakritischen und rechtspopulistischen Parteien in vielen Ländern erwartet eine deutliche Mehrheit (65 Prozent) sehr große oder große Probleme für die Europäische Union. Lediglich 29 Prozent glauben, dass das kaum oder keine Probleme für die EU mit sich bringen wird (weiß nicht: 6 Prozent).
Weitgehend unbekannte Spitzenkandidaten:
Bei dieser Europawahl haben die großen europäischen Fraktionen erstmals europaweit Spitzenkandidaten aufgestellt, die nach der Wahl EU-Kommissionspräsident werden wollen. Auf die Frage, wen man lieber als EU-Kommissionspräsident hätte, sprechen sich 35 Prozent für Martin Schulz aus und 22 Prozent für Jean-Claude Juncker. 13 Prozent wollen keinen von beiden oder haben dazu keine Meinung. 30 Prozent können diese Frage nicht beantworten, weil sie die Kandidaten nicht kennen. Noch deutlicher wird es, wenn man die Wahlberechtigten nach der namentlichen Bekanntheit dieser Spitzenkandidaten fragt. Lediglich 27 Prozent ist Martin Schulz namentlich bekannt, und nur 15 Prozent kennen Jean-Claude Juncker.
Ukraine-Konflikt: Deutsche relativ zurückhaltend
Für den Fall, dass Russland weitere Gebiete der Ukraine annektieren sollte, sprechen sich 46 Prozent (Vorwoche: 39 Prozent) ausschließlich für diplomatische Aktionen der EU aus, 22 Prozent (unverändert) wollen sich da ganz raushalten, und 26 Prozent (Vorwoche: 33 Prozent) sind für eine Verschärfung der Wirtschaftssanktionen. Eine Antwort mit militärischen Mitteln wird von 1 Prozent (Vorwoche: 2 Prozent) unterstützt.
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden im Auftrag des ZDF von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 13. bis 15. Mai 2014 unter 1303 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer Extra Europa sendet das ZDF am Donnerstag, 22. Mai 2014.
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