16.05.2014 11:46 Uhr in Gesellschaft & Familie von Universität Leipzig
NRW und Sachsen: Frauen in Führungsgremien öffentlicher Betriebe deutlich unterrepräsentiert
Kurzfassung: NRW und Sachsen: Frauen in Führungsgremien öffentlicher Betriebe deutlich unterrepräsentiert"Es ist sehr zu begrüßen, dass Nordrhein-Westfalen sich zur Durchführung einer solchen Studie entschlo ...
[Universität Leipzig - 16.05.2014] NRW und Sachsen: Frauen in Führungsgremien öffentlicher Betriebe deutlich unterrepräsentiert
"Es ist sehr zu begrüßen, dass Nordrhein-Westfalen sich zur Durchführung einer solchen Studie entschlossen hat. Damit kann die Landesregierung Schlussfolgerungen, Zwischenzielmarken und Gestaltungsmaßnahmen fundiert und begründet ableiten", sagt der Leipziger Ulf Juniorprofessor Papenfuß. "Die Befunde unterstreichen sehr deutlich, dass repräsentative Vergleichsstudien auch in allen anderen Bundesländern durchgeführt werden sollten. Aufgrund der besonderen Relevanz sollten die Top-Management-Organe mindestens genauso intensiv betrachtet und diskutiert werden wie die Aufsichtsgremien."
Die Ergebnisse der NRW-Studie belegen durchgängig eine Unterrepräsentanz von Frauen. In den Aufsichtsgremien der Landesunternehmen sind Frauen mit 25,3 Prozent vertreten, bei kommunalen Unternehmen mit 22 Prozent. In den Geschäftsleitungen liegt der Frauenanteil bei 8,9 Prozent (Land) bzw. 10,1 Prozent (Kommunen), wobei sich im Städtevergleich ein bemerkenswertes Repräsentationsgefälle zeigt. In den Sparkassen ist die Repräsentation von Frauen besonders gering (Vorstände: 2,7 Prozent; Verwaltungsräte: 17,1 Prozent).
Erste Zahlen für Sachsen präsentierte Ulf Papenfuß in der vergangenen Woche bei einer Fachtagung des Landesfrauenrates in Dresden. Im Top-Management öffentlicher Unternehmen finden sich demnach zu 18,2 Prozent (Land) bzw. zu 20,3 Prozent (Kommunen) Frauen. "Orientiert an den politischen Zielen liegt die Repräsentation auch hier niedrig", sagt Papenfuß. In den Aufsichtsgremien der Landesunternehmen sind Frauen in Sachsen sogar mit lediglich 12 Prozent vertreten. Auch in anderen Bereichen liegt die Repräsentation von Frauen häufig unter den Werten anderer Bundesländer.
Als Konsequenz fordert Papenfuß die Politik zu klaren, verbindlichen Regelungen auf. "Aus wissenschaftlicher Sicht ist es fragwürdig und inkonsequent, dass in den von den zwei Bundesministerien für Justiz und Familie am 24. März vorgelegten Leitlinien für das Gesetzgebungsverfahren wichtige Regelungen, zum Beispiel Zielvorgaben für Aufsichts- und Managementebenen und ihre Veröffentlichung auf der Unternehmenshomepage, zwar für eine größere Gruppe von privaten Unternehmen, aber nicht für öffentliche Unternehmen vorgesehen sind."
Ansprechpartner:
Jun.-Prof. Dr. Ulf Papenfuß
Institut für Öffentliche Finanzen und Public Management
Telefon: +49 341 97-33574
E-Mail: papenfuss@wifa.uni-leipzig.de
"Es ist sehr zu begrüßen, dass Nordrhein-Westfalen sich zur Durchführung einer solchen Studie entschlossen hat. Damit kann die Landesregierung Schlussfolgerungen, Zwischenzielmarken und Gestaltungsmaßnahmen fundiert und begründet ableiten", sagt der Leipziger Ulf Juniorprofessor Papenfuß. "Die Befunde unterstreichen sehr deutlich, dass repräsentative Vergleichsstudien auch in allen anderen Bundesländern durchgeführt werden sollten. Aufgrund der besonderen Relevanz sollten die Top-Management-Organe mindestens genauso intensiv betrachtet und diskutiert werden wie die Aufsichtsgremien."
Die Ergebnisse der NRW-Studie belegen durchgängig eine Unterrepräsentanz von Frauen. In den Aufsichtsgremien der Landesunternehmen sind Frauen mit 25,3 Prozent vertreten, bei kommunalen Unternehmen mit 22 Prozent. In den Geschäftsleitungen liegt der Frauenanteil bei 8,9 Prozent (Land) bzw. 10,1 Prozent (Kommunen), wobei sich im Städtevergleich ein bemerkenswertes Repräsentationsgefälle zeigt. In den Sparkassen ist die Repräsentation von Frauen besonders gering (Vorstände: 2,7 Prozent; Verwaltungsräte: 17,1 Prozent).
Erste Zahlen für Sachsen präsentierte Ulf Papenfuß in der vergangenen Woche bei einer Fachtagung des Landesfrauenrates in Dresden. Im Top-Management öffentlicher Unternehmen finden sich demnach zu 18,2 Prozent (Land) bzw. zu 20,3 Prozent (Kommunen) Frauen. "Orientiert an den politischen Zielen liegt die Repräsentation auch hier niedrig", sagt Papenfuß. In den Aufsichtsgremien der Landesunternehmen sind Frauen in Sachsen sogar mit lediglich 12 Prozent vertreten. Auch in anderen Bereichen liegt die Repräsentation von Frauen häufig unter den Werten anderer Bundesländer.
Als Konsequenz fordert Papenfuß die Politik zu klaren, verbindlichen Regelungen auf. "Aus wissenschaftlicher Sicht ist es fragwürdig und inkonsequent, dass in den von den zwei Bundesministerien für Justiz und Familie am 24. März vorgelegten Leitlinien für das Gesetzgebungsverfahren wichtige Regelungen, zum Beispiel Zielvorgaben für Aufsichts- und Managementebenen und ihre Veröffentlichung auf der Unternehmenshomepage, zwar für eine größere Gruppe von privaten Unternehmen, aber nicht für öffentliche Unternehmen vorgesehen sind."
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