20.05.2014 10:25 Uhr in Kultur & Kunst von Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Doktorarbeit im Sandwich-Modell
Kurzfassung: Doktorarbeit im Sandwich-ModellEin Patient unterzieht sich in einer chirurgischen Klinik einer Operation, die gut verläuft. Aber einige Tage danach entzündet sich seine Wunde: Eine bakterielle Infek ...
[Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg - 20.05.2014] Doktorarbeit im Sandwich-Modell
Ein Patient unterzieht sich in einer chirurgischen Klinik einer Operation, die gut verläuft. Aber einige Tage danach entzündet sich seine Wunde: Eine bakterielle Infektion ist entstanden. Die Genesung des Patienten verzögert sich dadurch erheblich und es kann zu Komplikationen kommen. Diese Problematik tritt weltweit in vielen Kliniken auf. Doch in vielen Weltregionen ist nur wenig darüber bekannt, wie häufig solche Infektionen sind und auf welchem Weg die Bakterien in die Wunde gelangen.
Hartnäckige Wundinfektionen mit den Bakterien Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa sind auch am Bugando Medical Centre in der tansanischen Stadt Mwanza ein großes Problem, wie Nyambura Moremi sagt.
Ein Problem, mit dem sich die 29-Jährige Medizinerin in ihrer Doktorarbeit befasst: Sie will herausfinden, ob die Patienten die gefährlichen Bakterien in die Chirurgie mitbringen oder ob sie sich erst dort infizieren. Im Vordergrund steht dabei die Frage, welche Bedeutung die Wasserversorgung des Klinikums bei Pseudomonas-Infektionen spielt.
Gestaltung des Sandwich-Modells
Die mikrobiologischen Techniken, die für diese Analysen nötig sind, eignet sich die junge Frau derzeit am Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg an. Hier erledigt sie seit Sommer 2013 die ersten Arbeiten für ihre Dissertation. Ab September 2014 macht sie in Mwanza weiter, und wieder ein Jahr später kommt sie zurück nach Würzburg, um die Arbeit fertigzustellen.
Bei dieser "Sandwich-Ausbildung" wird sie vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert. Ihre Betreuer sind Professor Stephen E. Mshana (Mwanza) und Privatdozentin Heike Claus (Würzburg). Der Krankenhaushygieniker des Instituts, Professor Ulrich Vogel, berät sie zu allen Fragen der Infektionserfassung und Wasserhygiene.
Erste Veröffentlichung aus der Studienzeit
Würzburg ist für Nyambura Moremi kein Neuland, sie war 2010 schon einmal hier. Damals kam sie mit drei anderen Medizinstudentinnen im Rahmen des Austauschprogramms, das in der Partnerschaft zwischen der Universität Würzburg und der Catholic University of Health and Allied Sciences in Mwanza etabliert ist.
Mehrere Wochen lang war die Studentin seinerzeit am Institut für Hygiene und Mikrobiologie. Die Forschungsgebiete und die Atmosphäre dort gefielen ihr gut. In dieser Zeit wurzelt auch ihre erste Publikation, bei der sie Erstautorin ist - eine tansanisch-deutsche Koproduktion, 2012 veröffentlicht. Untersucht wurde darin die Häufigkeit von Methicillin-resistenter Staphylokokken (MRSA) bei Wundinfektionen. Mittlerweile kann Nyambura Moremi eine zweite Publikation als Erstautorin vorweisen.
Ausgezeichnete Absolventin gewonnen
Am Ende ihrer Zeit als Austauschstudentin fragte sie Institutsleiter Matthias Frosch, ob sie später hier ihre Doktorarbeit machen könne. Der Professor stimmte zu - und gewann damit eine sehr gute Wissenschaftlerin: Nyambura Moremi wurde am Ende ihres Studiums als beste Absolventin des Jahrgangs ausgezeichnet: Sie bekam ein Preisgeld von ihrer Universität und von der Maendeleo-Stiftung (USA) den "Team Tanzanian Scholar Award 2011".
Wo die tansanische Medizinerin ihre Zukunft nach der Promotion sieht? Ganz klar in Mwanza, sagt sie. Ihr Ziel sei es, an ihrer Universität Dozentin für Mikrobiologie zu werden und im Labor des Bugando Medical Centre bei der Infektionskontrolle mitzuarbeiten.
Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Sanderring 2
97070 Würzburg
Deutschland
Telefon: (09 31) 31-0
Telefax: (09 31) 31-82600
Mail: presse@zv.uni-wuerzburg.de
URL: http://www.uni-wuerzburg.de
Ein Patient unterzieht sich in einer chirurgischen Klinik einer Operation, die gut verläuft. Aber einige Tage danach entzündet sich seine Wunde: Eine bakterielle Infektion ist entstanden. Die Genesung des Patienten verzögert sich dadurch erheblich und es kann zu Komplikationen kommen. Diese Problematik tritt weltweit in vielen Kliniken auf. Doch in vielen Weltregionen ist nur wenig darüber bekannt, wie häufig solche Infektionen sind und auf welchem Weg die Bakterien in die Wunde gelangen.
Hartnäckige Wundinfektionen mit den Bakterien Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa sind auch am Bugando Medical Centre in der tansanischen Stadt Mwanza ein großes Problem, wie Nyambura Moremi sagt.
Ein Problem, mit dem sich die 29-Jährige Medizinerin in ihrer Doktorarbeit befasst: Sie will herausfinden, ob die Patienten die gefährlichen Bakterien in die Chirurgie mitbringen oder ob sie sich erst dort infizieren. Im Vordergrund steht dabei die Frage, welche Bedeutung die Wasserversorgung des Klinikums bei Pseudomonas-Infektionen spielt.
Gestaltung des Sandwich-Modells
Die mikrobiologischen Techniken, die für diese Analysen nötig sind, eignet sich die junge Frau derzeit am Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg an. Hier erledigt sie seit Sommer 2013 die ersten Arbeiten für ihre Dissertation. Ab September 2014 macht sie in Mwanza weiter, und wieder ein Jahr später kommt sie zurück nach Würzburg, um die Arbeit fertigzustellen.
Bei dieser "Sandwich-Ausbildung" wird sie vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert. Ihre Betreuer sind Professor Stephen E. Mshana (Mwanza) und Privatdozentin Heike Claus (Würzburg). Der Krankenhaushygieniker des Instituts, Professor Ulrich Vogel, berät sie zu allen Fragen der Infektionserfassung und Wasserhygiene.
Erste Veröffentlichung aus der Studienzeit
Würzburg ist für Nyambura Moremi kein Neuland, sie war 2010 schon einmal hier. Damals kam sie mit drei anderen Medizinstudentinnen im Rahmen des Austauschprogramms, das in der Partnerschaft zwischen der Universität Würzburg und der Catholic University of Health and Allied Sciences in Mwanza etabliert ist.
Mehrere Wochen lang war die Studentin seinerzeit am Institut für Hygiene und Mikrobiologie. Die Forschungsgebiete und die Atmosphäre dort gefielen ihr gut. In dieser Zeit wurzelt auch ihre erste Publikation, bei der sie Erstautorin ist - eine tansanisch-deutsche Koproduktion, 2012 veröffentlicht. Untersucht wurde darin die Häufigkeit von Methicillin-resistenter Staphylokokken (MRSA) bei Wundinfektionen. Mittlerweile kann Nyambura Moremi eine zweite Publikation als Erstautorin vorweisen.
Ausgezeichnete Absolventin gewonnen
Am Ende ihrer Zeit als Austauschstudentin fragte sie Institutsleiter Matthias Frosch, ob sie später hier ihre Doktorarbeit machen könne. Der Professor stimmte zu - und gewann damit eine sehr gute Wissenschaftlerin: Nyambura Moremi wurde am Ende ihres Studiums als beste Absolventin des Jahrgangs ausgezeichnet: Sie bekam ein Preisgeld von ihrer Universität und von der Maendeleo-Stiftung (USA) den "Team Tanzanian Scholar Award 2011".
Wo die tansanische Medizinerin ihre Zukunft nach der Promotion sieht? Ganz klar in Mwanza, sagt sie. Ihr Ziel sei es, an ihrer Universität Dozentin für Mikrobiologie zu werden und im Labor des Bugando Medical Centre bei der Infektionskontrolle mitzuarbeiten.
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, 97070 Würzburg, Deutschland
Tel.: (09 31) 31-0; http://www.uni-wuerzburg.de
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