20.05.2014 10:29 Uhr in Kultur & Kunst von Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Krebszellen auf der Spur
Kurzfassung: Krebszellen auf der SpurKrebs: Hinter dieser Diagnose verbergen sich mindestens 200 verschiedene Krankheitsbilder. Doch damit nicht genug. Auch bei einzelnen Krebsarten, wie zum Beispiel bei Brustkreb ...
[Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg - 20.05.2014] Krebszellen auf der Spur
Krebs: Hinter dieser Diagnose verbergen sich mindestens 200 verschiedene Krankheitsbilder. Doch damit nicht genug. Auch bei einzelnen Krebsarten, wie zum Beispiel bei Brustkrebs, gibt es noch viele unterschiedliche Tumortypen. "Genau darin liegt ein Problem. Die verschiedenen Krebstypen lassen sich nicht fein genug voneinander abgrenzen, um die Therapien möglichst zielgenau zu gestalten", sagt Almut Schulze. Mit ihrer Arbeit will die Professorin dazu beitragen, dass sich das ändert.
Almut Schulze (46) forscht seit Januar 2014 am Biozentrum der Uni Würzburg, genauer: am Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie. Mit ihrem Team charakterisiert sie Stoffwechselvorgänge in Krebszellen, unter anderem die Regulation der Genexpression. Sie interessiert sich besonders für Merkmale, die Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden.
Bislang war die Wissenschaftlerin 16 Jahre an einem Krebsforschungsinstitut in London tätig, am "Cancer Research UK London Research Institute", die letzten elf Jahre davon als Gruppenleiterin. Warum sie sich nun für Würzburg entschieden hat? Weil ihre Forschung viele Gemeinsamkeiten mit der von Lehrstuhlinhaber Martin Eilers aufweist. Aber auch mit anderen Forschungsgruppen an der Universität und am Klinikum, etwa in der Pathologie, sieht sie sehr gute Kooperationsmöglichkeiten im Bereich des Tumormetabolismus.
Studium und Promotion in Darmstadt und Heidelberg
Almut Schulze ist in Friedberg (Hessen) aufgewachsen und zur Schule gegangen. Als begeisterte Hobby-Taucherin wollte sie ursprünglich Meeresbiologin werden. Doch bei ihrem Biologiestudium an der Technischen Universität Darmstadt merkte sie, dass sie Biochemie und Molekularbiologie weitaus spannender fand.
Um Krebsforschung drehte sich schon ihre Diplomarbeit. Darin befasste sie sich mit den Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Folgerichtig wechselte sie für ihre Doktorarbeit ans Deutsche Krebsforschungszentrum nach Heidelberg. Dort erforschte sie die Regulierung des Zellzyklus - also die Mechanismen, die dafür sorgen, dass Zellen sich ordnungsgemäß teilen und wachsen. "Damals wurden viele Komponenten des Zellzyklus neu entdeckt, das war sehr spannend", blickt die Biologin zurück.
Postdoc und Gruppenleitung in London
Allerneueste Forschungsgebiete betrat Almut Schulze auch als Postdoc. Für diese Phase ihrer wissenschaftlichen Karriere ging sie 1997 an genau das Krebsforschungsinstitut in London, an dem sie dann insgesamt 16 Jahre blieb. In der Gruppe von Julian Downward, der zu Beginn seiner Karriere ein wichtiges Krebsgen entdeckt hatte, arbeitete sie an Genexpressionsstudien. Dafür kam eine brandneue Technik zum Einsatz (DNA-Microarrays), mit der sich die Aktivität mehrerer tausend Gene gleichzeitig messen ließ.
"Bei etwas Neuem ganz früh dabei zu sein, hat mir großen Spaß gemacht", sagt die Professorin. Auch die Atmosphäre am Institut stimmte. Almut Schulze fand sich in einer sehr internationalen Gruppe wieder: "Wir alle wollten unsere Karriere voranbringen und haben dafür viel gearbeitet." Auch ihre knapp bemessene Freizeit verbrachten die jungen Wissenschaftler miteinander - schließlich kamen sie fast alle aus anderen Ländern und wollten London erleben.
Förderung durch die EMBO
Nach fünf Jahren als Postdoc übernahm Almut Schulze an dem Londoner Institut dann die Leitung einer unabhängigen Forschungsgruppe. Sie untersuchte nun, wie verschiedene Signalketten die Stoffwechselprozesse in Krebszellen regulieren.
Befeuert wurde ihre Karriere in den Jahren 2008 bis 2011 auch dadurch, dass die Europäische Molekularbiologie-Organisation EMBO sie in ihr prestigeträchtiges "Young Investigator Programme" aufnahm. Dafür wählt die Organisation jeweils die besten Nachwuchs-Molekularbiologen Europas aus. Von der EMBO war Almut Schulze auch in ihrer Postdoc-Zeit gefördert worden, und zwar in Form eines "long-term fellowship".
Kontakt
Prof. Dr. Almut Schulze
Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie
Biozentrum der Universität Würzburg
T (0931) 31-83290
almut.schulze@uni-wuerzburg.de
Krebs: Hinter dieser Diagnose verbergen sich mindestens 200 verschiedene Krankheitsbilder. Doch damit nicht genug. Auch bei einzelnen Krebsarten, wie zum Beispiel bei Brustkrebs, gibt es noch viele unterschiedliche Tumortypen. "Genau darin liegt ein Problem. Die verschiedenen Krebstypen lassen sich nicht fein genug voneinander abgrenzen, um die Therapien möglichst zielgenau zu gestalten", sagt Almut Schulze. Mit ihrer Arbeit will die Professorin dazu beitragen, dass sich das ändert.
Almut Schulze (46) forscht seit Januar 2014 am Biozentrum der Uni Würzburg, genauer: am Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie. Mit ihrem Team charakterisiert sie Stoffwechselvorgänge in Krebszellen, unter anderem die Regulation der Genexpression. Sie interessiert sich besonders für Merkmale, die Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden.
Bislang war die Wissenschaftlerin 16 Jahre an einem Krebsforschungsinstitut in London tätig, am "Cancer Research UK London Research Institute", die letzten elf Jahre davon als Gruppenleiterin. Warum sie sich nun für Würzburg entschieden hat? Weil ihre Forschung viele Gemeinsamkeiten mit der von Lehrstuhlinhaber Martin Eilers aufweist. Aber auch mit anderen Forschungsgruppen an der Universität und am Klinikum, etwa in der Pathologie, sieht sie sehr gute Kooperationsmöglichkeiten im Bereich des Tumormetabolismus.
Studium und Promotion in Darmstadt und Heidelberg
Almut Schulze ist in Friedberg (Hessen) aufgewachsen und zur Schule gegangen. Als begeisterte Hobby-Taucherin wollte sie ursprünglich Meeresbiologin werden. Doch bei ihrem Biologiestudium an der Technischen Universität Darmstadt merkte sie, dass sie Biochemie und Molekularbiologie weitaus spannender fand.
Um Krebsforschung drehte sich schon ihre Diplomarbeit. Darin befasste sie sich mit den Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Folgerichtig wechselte sie für ihre Doktorarbeit ans Deutsche Krebsforschungszentrum nach Heidelberg. Dort erforschte sie die Regulierung des Zellzyklus - also die Mechanismen, die dafür sorgen, dass Zellen sich ordnungsgemäß teilen und wachsen. "Damals wurden viele Komponenten des Zellzyklus neu entdeckt, das war sehr spannend", blickt die Biologin zurück.
Postdoc und Gruppenleitung in London
Allerneueste Forschungsgebiete betrat Almut Schulze auch als Postdoc. Für diese Phase ihrer wissenschaftlichen Karriere ging sie 1997 an genau das Krebsforschungsinstitut in London, an dem sie dann insgesamt 16 Jahre blieb. In der Gruppe von Julian Downward, der zu Beginn seiner Karriere ein wichtiges Krebsgen entdeckt hatte, arbeitete sie an Genexpressionsstudien. Dafür kam eine brandneue Technik zum Einsatz (DNA-Microarrays), mit der sich die Aktivität mehrerer tausend Gene gleichzeitig messen ließ.
"Bei etwas Neuem ganz früh dabei zu sein, hat mir großen Spaß gemacht", sagt die Professorin. Auch die Atmosphäre am Institut stimmte. Almut Schulze fand sich in einer sehr internationalen Gruppe wieder: "Wir alle wollten unsere Karriere voranbringen und haben dafür viel gearbeitet." Auch ihre knapp bemessene Freizeit verbrachten die jungen Wissenschaftler miteinander - schließlich kamen sie fast alle aus anderen Ländern und wollten London erleben.
Förderung durch die EMBO
Nach fünf Jahren als Postdoc übernahm Almut Schulze an dem Londoner Institut dann die Leitung einer unabhängigen Forschungsgruppe. Sie untersuchte nun, wie verschiedene Signalketten die Stoffwechselprozesse in Krebszellen regulieren.
Befeuert wurde ihre Karriere in den Jahren 2008 bis 2011 auch dadurch, dass die Europäische Molekularbiologie-Organisation EMBO sie in ihr prestigeträchtiges "Young Investigator Programme" aufnahm. Dafür wählt die Organisation jeweils die besten Nachwuchs-Molekularbiologen Europas aus. Von der EMBO war Almut Schulze auch in ihrer Postdoc-Zeit gefördert worden, und zwar in Form eines "long-term fellowship".
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