21.05.2014 11:28 Uhr in Medien & Presse von Bayerischer Rundfunk (BR)
Herzog fordert starkes und selbstbewusstes Europa
Kurzfassung: Herzog fordert starkes und selbstbewusstes EuropaKurz vor der Europa-Wahl hat Bundespräsident a.D. Roman Herzog ein starkes und selbstbewusstes Europa gefordert. Herzog sagte im Bayerischen Rundfunk ...
[Bayerischer Rundfunk (BR) - 21.05.2014] Herzog fordert starkes und selbstbewusstes Europa
Kurz vor der Europa-Wahl hat Bundespräsident a.D. Roman Herzog ein starkes und selbstbewusstes Europa gefordert. Herzog sagte im Bayerischen Rundfunk (Bayern2, radioWelt am Morgen): "Stark ist ein Staat oder eine Institution nicht, wenn sie möglichst viele Aufgaben und Mitglieder hat, sondern…wenn sie (die EU) die Voraussetzungen hat, um sich in der großen wirtschaftlichen und politisch-ideologischen Konkurrenzsituation durchzusetzen."
Natürlich, so Herzog weiter, brauche die EU eine Organisationsform. Aber "ich glaube nicht, dass es eine Organisation sein muss, die möglichst alles, was auf der Welt so passieren kann, einheitlich regeln will". Dafür, so der Bundespräsident a.D., seien die Traditionen der europäischen Völker viel zu unterschiedlich. "Fragen des Schulwesens oder des Familienrechts müssen bei weitem nicht einheitlich geregelt sein". "Europa hat in den vergangenen Jahren zwischen 60- bis 70.000 Druckseiten Vorschriften, Beschlüsse und Verordnungen produziert, das kann sich sowieso niemand mehr merken". Herzog sieht die Gefahr, "dass dann alles nur auf dem Papier steht und nichts in Wirklichkeit passiert". Außerdem betonte Herzog, "die gesamte Finanzkrise hätte so nicht passieren müssen, wenn man von vornherein richtig aufgepasst und kontrolliert hätte". Einen Rückzug auf eine reine Wirtschaftsunion lehnte Herzog aber eindeutig ab.
Besorgt äußerte sich Herzog mit Blick auf die Krise in der Ukraine. "Europa hat außerhalb Europas noch keine großen Erfolge erzielt." Europa sollte Frieden stiften, aber "bisher ist nicht viel gelungen".
Roman Herzog stellt heute im Münchner Literaturhaus sein neues Buch mit dem Titel "Europa neu erfinden" vor. Er war von 1994 bis 1999 Bundespräsident Deutschlands.
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Kurz vor der Europa-Wahl hat Bundespräsident a.D. Roman Herzog ein starkes und selbstbewusstes Europa gefordert. Herzog sagte im Bayerischen Rundfunk (Bayern2, radioWelt am Morgen): "Stark ist ein Staat oder eine Institution nicht, wenn sie möglichst viele Aufgaben und Mitglieder hat, sondern…wenn sie (die EU) die Voraussetzungen hat, um sich in der großen wirtschaftlichen und politisch-ideologischen Konkurrenzsituation durchzusetzen."
Natürlich, so Herzog weiter, brauche die EU eine Organisationsform. Aber "ich glaube nicht, dass es eine Organisation sein muss, die möglichst alles, was auf der Welt so passieren kann, einheitlich regeln will". Dafür, so der Bundespräsident a.D., seien die Traditionen der europäischen Völker viel zu unterschiedlich. "Fragen des Schulwesens oder des Familienrechts müssen bei weitem nicht einheitlich geregelt sein". "Europa hat in den vergangenen Jahren zwischen 60- bis 70.000 Druckseiten Vorschriften, Beschlüsse und Verordnungen produziert, das kann sich sowieso niemand mehr merken". Herzog sieht die Gefahr, "dass dann alles nur auf dem Papier steht und nichts in Wirklichkeit passiert". Außerdem betonte Herzog, "die gesamte Finanzkrise hätte so nicht passieren müssen, wenn man von vornherein richtig aufgepasst und kontrolliert hätte". Einen Rückzug auf eine reine Wirtschaftsunion lehnte Herzog aber eindeutig ab.
Besorgt äußerte sich Herzog mit Blick auf die Krise in der Ukraine. "Europa hat außerhalb Europas noch keine großen Erfolge erzielt." Europa sollte Frieden stiften, aber "bisher ist nicht viel gelungen".
Roman Herzog stellt heute im Münchner Literaturhaus sein neues Buch mit dem Titel "Europa neu erfinden" vor. Er war von 1994 bis 1999 Bundespräsident Deutschlands.
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