22.05.2014 10:28 Uhr in Medien & Presse von Bayerischer Rundfunk (BR)
Für Trittin gibt es keinen absolut sicheren Standort für Atommüll
Kurzfassung: Für Trittin gibt es keinen absolut sicheren Standort für AtommüllFür den ehemaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin ist der Einsatz der Endlager-Kommission ein großer Schritt nach vorn. Im B ...
[Bayerischer Rundfunk (BR) - 22.05.2014] Für Trittin gibt es keinen absolut sicheren Standort für Atommüll
Für den ehemaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin ist der Einsatz der Endlager-Kommission ein großer Schritt nach vorn. Im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen) sagte er, heute beginnt "eine ergebnisoffene Suche nach dem sichersten Standort. Und sie merken an dem Begriff 'sichersten', dass das eben nicht der Sicherste ist, und das man genau weiß, dass natürlich auch in diesem Geschäft Risiken bleiben."
Der Grünen Politiker wies darauf hin, dass die Erfahrungen aus der Asse in die Diskussion über die Kriterien für ein Endlager einfließen müssten. "Ich persönlich bin seitdem sehr, sehr skeptisch, ob die Idee, beispielsweise in Salz einzulagern, eine kluge Idee ist." Auf die Frage, ob Gorleben dann überhaupt noch im Rennen sei, sagte Trittin: "Wenn man von einer weißen Landkarte ausgeht, dann kann es auf dieser weißen Landkarte keine Vorab-Ausschlüsse, aber auch keine Vorab-Festlegungen geben."
Kritik an Stromkonzernen
Jürgen Trittin kritisierte scharf den Vorschlag der Atomindustrie die deutschen Atomkraftwerke in eine öffentliche Stiftung auszugliedern. "Wir haben der Atomindustrie immer erlaubt ihre Rückstellungen in ihren Bilanzen zu führen, das hat ihnen jahrelang günstige Kredite verschafft", erläuterte Trittin. "Wir haben ihnen vorgehalten, dass sie möglicherweise zu wenig zurück gestellt haben. Ich finde, wenn man eine solche Verpflichtung eingegangen ist, dann muss man auch zu der Verpflichtung stehen und dann müssen sie mit ihrem gesamtem Betriebsvermögen dafür gerade stehen."
Immerhin hätten die Konzerne über Jahrzehnte gutes Geld verdient, so der ehemalige Fraktionschef der Grünen: "Die haben zum Teil für ein, zwei Cent die Kilowattstunden in einem alten abgeschriebenen Kraftwerk produziert und für vier teilweise sechs Cent verkauft. Die Idee, wir kassieren so lange die Dinger laufen und wenn es an die Müllentsorgung geht, dann geben wir ein bisschen Geld rüber und den Rest zahlt der Steuerzahler. Dass ist eine Idee, die hat mit Marktwirtschaft gar nichts zu tun."
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Für den ehemaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin ist der Einsatz der Endlager-Kommission ein großer Schritt nach vorn. Im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen) sagte er, heute beginnt "eine ergebnisoffene Suche nach dem sichersten Standort. Und sie merken an dem Begriff 'sichersten', dass das eben nicht der Sicherste ist, und das man genau weiß, dass natürlich auch in diesem Geschäft Risiken bleiben."
Der Grünen Politiker wies darauf hin, dass die Erfahrungen aus der Asse in die Diskussion über die Kriterien für ein Endlager einfließen müssten. "Ich persönlich bin seitdem sehr, sehr skeptisch, ob die Idee, beispielsweise in Salz einzulagern, eine kluge Idee ist." Auf die Frage, ob Gorleben dann überhaupt noch im Rennen sei, sagte Trittin: "Wenn man von einer weißen Landkarte ausgeht, dann kann es auf dieser weißen Landkarte keine Vorab-Ausschlüsse, aber auch keine Vorab-Festlegungen geben."
Kritik an Stromkonzernen
Jürgen Trittin kritisierte scharf den Vorschlag der Atomindustrie die deutschen Atomkraftwerke in eine öffentliche Stiftung auszugliedern. "Wir haben der Atomindustrie immer erlaubt ihre Rückstellungen in ihren Bilanzen zu führen, das hat ihnen jahrelang günstige Kredite verschafft", erläuterte Trittin. "Wir haben ihnen vorgehalten, dass sie möglicherweise zu wenig zurück gestellt haben. Ich finde, wenn man eine solche Verpflichtung eingegangen ist, dann muss man auch zu der Verpflichtung stehen und dann müssen sie mit ihrem gesamtem Betriebsvermögen dafür gerade stehen."
Immerhin hätten die Konzerne über Jahrzehnte gutes Geld verdient, so der ehemalige Fraktionschef der Grünen: "Die haben zum Teil für ein, zwei Cent die Kilowattstunden in einem alten abgeschriebenen Kraftwerk produziert und für vier teilweise sechs Cent verkauft. Die Idee, wir kassieren so lange die Dinger laufen und wenn es an die Müllentsorgung geht, dann geben wir ein bisschen Geld rüber und den Rest zahlt der Steuerzahler. Dass ist eine Idee, die hat mit Marktwirtschaft gar nichts zu tun."
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