22.05.2014 15:35 Uhr in Kultur & Kunst von Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Kind-Philipp-Preis 2013 geht an zwei Wissenschaftler des DKFZ Heidelberg
Kurzfassung: Kind-Philipp-Preis 2013 geht an zwei Wissenschaftler des DKFZ HeidelbergDr. Ina Oehme, 40, ist Gruppenleiterin in der Klinischen Kooperationseinheit Pädiatrische Onkologie des DKFZ. Die studierte à ...
[Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft - 22.05.2014] Kind-Philipp-Preis 2013 geht an zwei Wissenschaftler des DKFZ Heidelberg
Dr. Ina Oehme, 40, ist Gruppenleiterin in der Klinischen Kooperationseinheit Pädiatrische Onkologie des DKFZ. Die studierte Ökotrophologin befasst sich mit Neuroblastomen. In Deutschland erkranken jährlich rund 150 Kinder an diesem Tumor des autonomen Nervensystems. Bei Diagnosestellung sind die kleinen Patienten durchschnittlich zwei Jahre alt. Oehmes besonderes Interesse gilt den Resistenzen gegenüber Chemotherapie. Wie gelingt es Krebszellen, den Angriff toxischer Noxen zu überstehen? Die Verdauung eigener Bestandteile ist eine wesentliche Überlebensstrategie. Oehme konnte die Funktion eines Enzyms beschreiben, das den Prozess der Selbstverdauung fördert und damit Krebszellen vor der Chemotherapie schützt. Durch eine gezielte Blockade des Enzyms kann dieser Mechanismus gestoppt und die entarteten Zellen für die anschließende Behandlung sensibilisiert werden.
Dr. David T.W. Jones, 31, ist Gruppenleiter "Molekulare Diagnostik" in der Abteilung Pädiatrische Neuroonkologie des DKFZ. Nach dem Studium der Naturwissenschaften in Cambridge fokussierte er sein wissenschaftliches Interesse auf die Erforschung der Biologie kindlicher Hirntumore. Allein in Deutschland sind jährlich rund 410 Neuerkrankungen zu verzeichnen. Zu den häufigsten Hirntumoren gehören die so genannten Pilozytischen Astrozytome. Obwohl sehr langsam wachsend, sind sie chirurgisch schlecht zugänglich. Auch bei erfolgreicher Therapie leiden die betroffenen Kinder unter der belastenden Behandlung. Die Identifizierung neuer Zielstrukturen für schonendere Behandlungen ist daher erklärtes Ziel der Krebsforscher. Die von Jones in einem internationalen Konsortium erarbeitete Analyse von Gensignaturen dieser Krebsart identifiziert einen neuen Weg als Ziel für Präzisionsmedikamente, so dass zukünftig klinische Studien möglich werden.
Beide Wissenschaftler haben wesentlich zu einem besseren Verständnis der Biologie kindlicher Tumore des Nervensystems beigetragen. Aufgrund der wissenschaftlichen Exzellenz und klinischen Relevanz der vorgelegten Arbeiten fiel das Votum der Preisjury einstimmig für die beiden Wissenschaftler aus.
Die Preisverleihung findet im Rahmen der 83. wissenschaftlichen Tagung der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) am Freitag, den 23. Mai 2014 um 18:00 Uhr in der Charité, Campus Virchow-Klinikum, Hörsaal 1, Augustenburgerplatz 1, 13353 Berlin, statt.
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V.
Barkhovenallee 1
45239 Essen
Deutschland
Telefon: (0201) 8401-0
Telefax: (0201) 8401-301
Mail: mail@stifterverband.de
URL: http://www.stifterverband.de
Dr. Ina Oehme, 40, ist Gruppenleiterin in der Klinischen Kooperationseinheit Pädiatrische Onkologie des DKFZ. Die studierte Ökotrophologin befasst sich mit Neuroblastomen. In Deutschland erkranken jährlich rund 150 Kinder an diesem Tumor des autonomen Nervensystems. Bei Diagnosestellung sind die kleinen Patienten durchschnittlich zwei Jahre alt. Oehmes besonderes Interesse gilt den Resistenzen gegenüber Chemotherapie. Wie gelingt es Krebszellen, den Angriff toxischer Noxen zu überstehen? Die Verdauung eigener Bestandteile ist eine wesentliche Überlebensstrategie. Oehme konnte die Funktion eines Enzyms beschreiben, das den Prozess der Selbstverdauung fördert und damit Krebszellen vor der Chemotherapie schützt. Durch eine gezielte Blockade des Enzyms kann dieser Mechanismus gestoppt und die entarteten Zellen für die anschließende Behandlung sensibilisiert werden.
Dr. David T.W. Jones, 31, ist Gruppenleiter "Molekulare Diagnostik" in der Abteilung Pädiatrische Neuroonkologie des DKFZ. Nach dem Studium der Naturwissenschaften in Cambridge fokussierte er sein wissenschaftliches Interesse auf die Erforschung der Biologie kindlicher Hirntumore. Allein in Deutschland sind jährlich rund 410 Neuerkrankungen zu verzeichnen. Zu den häufigsten Hirntumoren gehören die so genannten Pilozytischen Astrozytome. Obwohl sehr langsam wachsend, sind sie chirurgisch schlecht zugänglich. Auch bei erfolgreicher Therapie leiden die betroffenen Kinder unter der belastenden Behandlung. Die Identifizierung neuer Zielstrukturen für schonendere Behandlungen ist daher erklärtes Ziel der Krebsforscher. Die von Jones in einem internationalen Konsortium erarbeitete Analyse von Gensignaturen dieser Krebsart identifiziert einen neuen Weg als Ziel für Präzisionsmedikamente, so dass zukünftig klinische Studien möglich werden.
Beide Wissenschaftler haben wesentlich zu einem besseren Verständnis der Biologie kindlicher Tumore des Nervensystems beigetragen. Aufgrund der wissenschaftlichen Exzellenz und klinischen Relevanz der vorgelegten Arbeiten fiel das Votum der Preisjury einstimmig für die beiden Wissenschaftler aus.
Die Preisverleihung findet im Rahmen der 83. wissenschaftlichen Tagung der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) am Freitag, den 23. Mai 2014 um 18:00 Uhr in der Charité, Campus Virchow-Klinikum, Hörsaal 1, Augustenburgerplatz 1, 13353 Berlin, statt.
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