23.05.2014 11:28 Uhr in Gesellschaft & Familie von Bundeswehr
"Wie eine Operation am offenen Herzen
Kurzfassung: "Wie eine Operation am offenen Herzen"Soldaten des Lazarettregiments 31 "Berlin" verbessern in Mali die medizinische Versorgung der europäischen Soldaten. Mit 400 Tonnen Material aus 50 Containern ga ...
[Bundeswehr - 23.05.2014] "Wie eine Operation am offenen Herzen"
Soldaten des Lazarettregiments 31 "Berlin" verbessern in Mali die medizinische Versorgung der europäischen Soldaten. Mit 400 Tonnen Material aus 50 Containern galt es innerhalb weniger Wochen das Rettungszentrum in Koulikoro auf eigene Füße zu stellen - bei laufendem Betrieb.
Das Team von 17 Soldaten baut noch vor der anstehenden Regenzeit die existierende "luftverlegbare Sanitätseinrichtung" (LSE) im malischen Koulikoro in eine "modulare Sanitätseinrichtung" (MSE) um.
Die hygienischen Bedingungen im Einsatzlazarett sollen damit weiter verbessert werden. Bei der "neuen" MSE sind die Container und Zelte, im Gegensatz zur LSE die nur aus Zelten besteht, auf Podesten aufgebaut. So kann das Material besser vor möglichen Wassereinbrüchen geschützt werden.
Gleichzeitig wurden auch die Fähigkeiten des Lazaretts in den Bereichen Röntgen, Notfallaufnahme und OP-Bereich erweitert. Damit können die Soldaten aus derzeit 21 Nationen zukünftig auf dem Niveau eines deutschen Kreiskrankenhauses versorgt werden.
Der Einsatzoffizier, Oberleutnant Stefan B., leitet von Beginn an den Umbau. Für ihn und seine Soldaten waren zwei Tage zur Gewöhnung an die klimatischen Bedingungen sehr kurz. "Meine Leute wollten gleich loslegen. Ich musste sie bremsen, und sie an ihre zusätzlichen Pausen erinnern, damit sie sich körperlich nicht übernehmen", blickt er auf den Verlauf der Umbauarbeiten zurück. "Diese Mission hat die Leute zusammengeschweißt. Ich habe mit ihnen schon einige Male in Deutschland Rettungszentren aufgebaut - aber ich habe sie noch nie so engagiert erlebt wie hier", berichtet der Einsatzoffizier von seiner Truppe.
Bei den extremen klimatischen Bedingungen sind alle auf eine gute Zusammenarbeit im Team und auf gegenseitiges Vertrauen angewiesen. Gute Stimmung hilft aber auch. So geht der Zeltaufbau für Oberfeldwebel Julia Q. und ihr Team schnell von der Hand.
Zur gleichen Zeit räumt Hauptfeldwebel Nordilyn L. schon ihren Teil des neues Domizils ein. "Wir können das Sanitätsmaterial, das zuvor in drei Zelten lagerte, in unseren zwei neuen Zelten unterbringen. Wenn alle Regale geliefert und aufgebaut sind, haben wir so mehr Lagerfläche zur Verfügung als vor dem Umbau", erklärt sie. Ständig wird das Material vom alten Lagerplatz angeliefert. Gezielt wählt sie die Pakete aus, die zuerst unter Dach und Fach müssen.
Die Vorgaben für den Umbau waren klar, erklärt Oberleutnant B.: "Kein Bereich des Lazaretts darf zeitweilig geschlossen werden und die "neue" Sanitätseinrichtung muss auf dem Platz der "alten" stehen. Das war die größte Herausforderung für die Planung."
Während des Aufbaus musste also zeitgleich die Funktionsfähigkeit des alten Moduls sichergestellt sein - es galt, die Einsatzbereitschaft nicht zu gefährden.
"Wir haben den Aufbau von zwei Seiten begonnen. Zuerst den Schockraum, die Registratur, den ambulanten Behandlungsbereich und das Röntgenmodul auf der einen Seite und von gegenüber das OP-Containersystem und das Sterilisationsmodul. Das noch fehlende Mittelstück wird nun aufgebaut und passt genau in die Lücke - Maßarbeit", erklärt die Kompaniechefin der Sanitätseinsatzkompanie, Oberfeldarzt Dr. Mascha-Christine G. die Vorgehensweise.
Aufgrund der klimatischen Verhältnisse, mit teilweise gemessenen 60 Grad Celsius auf der Arbeitsplatte, war der ursprüngliche Zeitansatz von drei Wochen nicht zu halten. Erschwerend kam hinzu, dass noch nicht alle zugesagten Vorbereitungen pünktlich erledigt waren. "Wir haben unseren Arbeitsablauf den klimatischen Bedingungen angepasst. Noch vor der Dämmerung haben meine Leute mit der Arbeit begonnen, über die heißeste Phase am Mittag Pause gemacht und anschließend bis spät in den Abend weiter gearbeitet" erläutert B. den Tagesverlauf.
Hohe Motivation
Mit der neuen Einrichtung werden nicht nur die klimatischen- und hygienischen Verhältnisse im Rettungszentrum verbessert. Sowohl der Truppenarzt - als auch der Zahnarztbereich sind nun in die kleine Klinik integriert. Bei akuten Behandlungsfällen ist nun ein schneller Zugang zum Schockraum möglich.
"Der Aufbau war aufgrund der extremen Hitze eine unheimliche Belastung für die Soldaten. Wir haben extra Pausenzelte aufgebaut und die Gesundheit des Aufbauteams permanent überwacht. Dadurch haben wir hitzebedingte Ausfälle vermieden", schildert Oberfeldarzt Dr. G. einen Teil des vorbeugenden Gesundheitsschutzes beim Umbau.
"Das Team war sehr motiviert. Mit dem gleichen Engagement hat sich aber auch die komplette Sanitätseinsatzkompanie am Umbau beteiligt", blickt Kompaniechefin Mascha-Christine G. stolz auf das Geleistete: "Mit dem Umbau der Klinik wurde ein wichtiger Beitrag für die Ausbildungsmission Mali geleistet."
Mit Zuversicht schaut sie nun auf die unmittelbar bevorstehende vollständige Inbetriebnahme der Klinik in Koulikoro.
Bundeswehr
Werderscher Damm 21-29
14548 Schwielowsee / OT Geltow
Telefon: +49 (0) 3327 502044
Telefax: +49 (0) 3327 502049
Mail: einsfuekdobwpizredaktion@bundeswehr.org
URL: http://www.einsatz.bundeswehr.de
Soldaten des Lazarettregiments 31 "Berlin" verbessern in Mali die medizinische Versorgung der europäischen Soldaten. Mit 400 Tonnen Material aus 50 Containern galt es innerhalb weniger Wochen das Rettungszentrum in Koulikoro auf eigene Füße zu stellen - bei laufendem Betrieb.
Das Team von 17 Soldaten baut noch vor der anstehenden Regenzeit die existierende "luftverlegbare Sanitätseinrichtung" (LSE) im malischen Koulikoro in eine "modulare Sanitätseinrichtung" (MSE) um.
Die hygienischen Bedingungen im Einsatzlazarett sollen damit weiter verbessert werden. Bei der "neuen" MSE sind die Container und Zelte, im Gegensatz zur LSE die nur aus Zelten besteht, auf Podesten aufgebaut. So kann das Material besser vor möglichen Wassereinbrüchen geschützt werden.
Gleichzeitig wurden auch die Fähigkeiten des Lazaretts in den Bereichen Röntgen, Notfallaufnahme und OP-Bereich erweitert. Damit können die Soldaten aus derzeit 21 Nationen zukünftig auf dem Niveau eines deutschen Kreiskrankenhauses versorgt werden.
Der Einsatzoffizier, Oberleutnant Stefan B., leitet von Beginn an den Umbau. Für ihn und seine Soldaten waren zwei Tage zur Gewöhnung an die klimatischen Bedingungen sehr kurz. "Meine Leute wollten gleich loslegen. Ich musste sie bremsen, und sie an ihre zusätzlichen Pausen erinnern, damit sie sich körperlich nicht übernehmen", blickt er auf den Verlauf der Umbauarbeiten zurück. "Diese Mission hat die Leute zusammengeschweißt. Ich habe mit ihnen schon einige Male in Deutschland Rettungszentren aufgebaut - aber ich habe sie noch nie so engagiert erlebt wie hier", berichtet der Einsatzoffizier von seiner Truppe.
Bei den extremen klimatischen Bedingungen sind alle auf eine gute Zusammenarbeit im Team und auf gegenseitiges Vertrauen angewiesen. Gute Stimmung hilft aber auch. So geht der Zeltaufbau für Oberfeldwebel Julia Q. und ihr Team schnell von der Hand.
Zur gleichen Zeit räumt Hauptfeldwebel Nordilyn L. schon ihren Teil des neues Domizils ein. "Wir können das Sanitätsmaterial, das zuvor in drei Zelten lagerte, in unseren zwei neuen Zelten unterbringen. Wenn alle Regale geliefert und aufgebaut sind, haben wir so mehr Lagerfläche zur Verfügung als vor dem Umbau", erklärt sie. Ständig wird das Material vom alten Lagerplatz angeliefert. Gezielt wählt sie die Pakete aus, die zuerst unter Dach und Fach müssen.
Die Vorgaben für den Umbau waren klar, erklärt Oberleutnant B.: "Kein Bereich des Lazaretts darf zeitweilig geschlossen werden und die "neue" Sanitätseinrichtung muss auf dem Platz der "alten" stehen. Das war die größte Herausforderung für die Planung."
Während des Aufbaus musste also zeitgleich die Funktionsfähigkeit des alten Moduls sichergestellt sein - es galt, die Einsatzbereitschaft nicht zu gefährden.
"Wir haben den Aufbau von zwei Seiten begonnen. Zuerst den Schockraum, die Registratur, den ambulanten Behandlungsbereich und das Röntgenmodul auf der einen Seite und von gegenüber das OP-Containersystem und das Sterilisationsmodul. Das noch fehlende Mittelstück wird nun aufgebaut und passt genau in die Lücke - Maßarbeit", erklärt die Kompaniechefin der Sanitätseinsatzkompanie, Oberfeldarzt Dr. Mascha-Christine G. die Vorgehensweise.
Aufgrund der klimatischen Verhältnisse, mit teilweise gemessenen 60 Grad Celsius auf der Arbeitsplatte, war der ursprüngliche Zeitansatz von drei Wochen nicht zu halten. Erschwerend kam hinzu, dass noch nicht alle zugesagten Vorbereitungen pünktlich erledigt waren. "Wir haben unseren Arbeitsablauf den klimatischen Bedingungen angepasst. Noch vor der Dämmerung haben meine Leute mit der Arbeit begonnen, über die heißeste Phase am Mittag Pause gemacht und anschließend bis spät in den Abend weiter gearbeitet" erläutert B. den Tagesverlauf.
Hohe Motivation
Mit der neuen Einrichtung werden nicht nur die klimatischen- und hygienischen Verhältnisse im Rettungszentrum verbessert. Sowohl der Truppenarzt - als auch der Zahnarztbereich sind nun in die kleine Klinik integriert. Bei akuten Behandlungsfällen ist nun ein schneller Zugang zum Schockraum möglich.
"Der Aufbau war aufgrund der extremen Hitze eine unheimliche Belastung für die Soldaten. Wir haben extra Pausenzelte aufgebaut und die Gesundheit des Aufbauteams permanent überwacht. Dadurch haben wir hitzebedingte Ausfälle vermieden", schildert Oberfeldarzt Dr. G. einen Teil des vorbeugenden Gesundheitsschutzes beim Umbau.
"Das Team war sehr motiviert. Mit dem gleichen Engagement hat sich aber auch die komplette Sanitätseinsatzkompanie am Umbau beteiligt", blickt Kompaniechefin Mascha-Christine G. stolz auf das Geleistete: "Mit dem Umbau der Klinik wurde ein wichtiger Beitrag für die Ausbildungsmission Mali geleistet."
Mit Zuversicht schaut sie nun auf die unmittelbar bevorstehende vollständige Inbetriebnahme der Klinik in Koulikoro.
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, 14548 Schwielowsee / OT Geltow, Deutschland
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