26.05.2014 14:05 Uhr in Medien & Presse von Hessischer Rundfunk (hr)
"Der große Raub - hr-Dokumentation und Diskussion in der Gedenkstätte KZ Osthofen
Kurzfassung: "Der große Raub" - hr-Dokumentation und Diskussion in der Gedenkstätte KZ OsthofenIm Hessischen Staatsarchiv in Wiesbaden werden Akten der Finanzverwaltung aus der Zeit des Nationalsozialismus aufbe ...
[Hessischer Rundfunk (hr) - 26.05.2014] "Der große Raub" - hr-Dokumentation und Diskussion in der Gedenkstätte KZ Osthofen
Im Hessischen Staatsarchiv in Wiesbaden werden Akten der Finanzverwaltung aus der Zeit des Nationalsozialismus aufbewahrt: Sie dokumentieren die Umsetzung jener Gesetze und Verordnungen, die nach 1933 die Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung legalisierten. Penibel wurde in ihnen Buch geführt - über die Veranlagung zur Reichsfluchtsteuer, die zahlen musste, wer ab 1933 aus Deutschland flüchtete; über die Judenvermögensabgabe, die 1938 als "Sühneleistung" für "die feindliche Haltung des Judentums gegenüber dem deutschen Volk" erhoben wurde; über die "Verwertung" der letzten Habseligkeiten derer, die ab 1941 in die Lager deportiert wurden. Henning Burk und Dietrich Wagner haben die Akten für eine Dokumentation des Hessischen Rundfunks aufgeschlagen und mit Überlebenden und Zeitzeugen gesprochen. Ihren Film "Der große Raub" zeigen sie am Donnerstag, 5. Juni, um 19 Uhr in der Gedenkstätte KZ Osthofen (Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen). Der Eintritt ist frei.
Die Einführung in den Abend übernimmt Karl Starzacher, Hessischer Minister der Finanzen a. D., der 1998 die hessischen Finanzämter angewiesen hatte, in ihren Beständen nach Akten aus der NS-Zeit zu suchen, und damit die Basis für ihre Erforschung schuf.
Der Film von Henning Burk und Dietrich Wagner zeigt insbesondere in den Gesprächen mit Zeitzeugen, wie perfide die NS-Finanzverwaltung bei der Ausplünderung der Juden vorging: Charlotte Guthmann-Opfermann, die mit ihren Eltern aus Wiesbaden ins Lager Theresienstadt deportiert wurde, erzählt, wie die Familie für die Unterbringung im "Reichsaltersheim" das monatliche "Pflegegeld" auf Jahre im Voraus hatte bezahlen müssen. Robert Goldmann, Sohn einer angesehenen Arztfamilie, die vor der antisemitischen Verfolgung von der Bergstraße nach Frankfurt geflüchtet war, berichtet, wie zum Zeitpunkt der Auswanderung in die USA vom einstigen Vermögen der Familie noch zehn Reichsmark geblieben waren. Wolfgang Lauinger, Sohn des Journalisten Arthur Lauinger, erinnert sich, wie seinem Vater die kostbare Bibliothek gestohlen wurde und er gezwungen war, das Familiensilber weit unter Wert zu verkaufen.
Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren Karl Starzacher, Henning Burk und Dietrich Wagner mit dem Publikum.
Mit der Veranstaltung endet die Ausstellung "Legalisierter Raub", die der Hessische Rundfunk und das Fritz Bauer Institut seit dem 16. Januar in der Gedenkstätte KZ Osthofen gezeigt haben.
Gefördert wird die Ausstellung vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Die regionale Präsentation wurde unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, dem Förderverein Projekt Osthofen e.V., der Sparkasse Worms-Alzey-Ried, der AG Juden im Alzeyer Land im Altertumsvereins Alzey und Umgebung e.V., der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e. V., dem Dominikanerkloster St. Paulus Worms, dem Evangelisches Dekanat Worms-Wonnegau, von den Evangelischen Dekanaten Alzey und Oppenheim / Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung, von der Evangelische Stadtkirchenarbeit Worms, vom Forum Anwaltsgeschichte e.V., von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. / Rhein-Main, Jugendhaus Oppenheim, Katholisches Bildungswerk Rheinhessen, Kulturdezernat der Landeshauptstadt Mainz, Landesarchiv Speyer, Landtag Rheinland-Pfalz, Museum Alzey, Museum der VG Eich in Gimbsheim, Oppenheimer Geschichtsverein e.V., Stadtarchiv Worms, Verein für Sozialgeschichte Mainz e.V., Warmaisa - Gesellschaft zur Förderung und Pflege jüdischer Kultur in Worms e.V., Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN in Mainz/Pfarrstelle für Landwirtschaftliche Familienberatung in Rheinhessen
Kontakt:
Hessischer Rundfunk
Kommunikation / Ausstellungen
Dr. Bettina Leder-Hindemith
Tel.: 069 / 155-4038
Handy: 0173 / 6557351
Mail: Bettina.Leder-Hindemith@hr.de
Begleitprogramm und weitere Informationen:
www.fritz-bauer-institut.de/
www.hr-online.de/
www.gedenkstaette-osthofen-rlp.de
www.projektosthofen-gedenkstaette.de
Im Hessischen Staatsarchiv in Wiesbaden werden Akten der Finanzverwaltung aus der Zeit des Nationalsozialismus aufbewahrt: Sie dokumentieren die Umsetzung jener Gesetze und Verordnungen, die nach 1933 die Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung legalisierten. Penibel wurde in ihnen Buch geführt - über die Veranlagung zur Reichsfluchtsteuer, die zahlen musste, wer ab 1933 aus Deutschland flüchtete; über die Judenvermögensabgabe, die 1938 als "Sühneleistung" für "die feindliche Haltung des Judentums gegenüber dem deutschen Volk" erhoben wurde; über die "Verwertung" der letzten Habseligkeiten derer, die ab 1941 in die Lager deportiert wurden. Henning Burk und Dietrich Wagner haben die Akten für eine Dokumentation des Hessischen Rundfunks aufgeschlagen und mit Überlebenden und Zeitzeugen gesprochen. Ihren Film "Der große Raub" zeigen sie am Donnerstag, 5. Juni, um 19 Uhr in der Gedenkstätte KZ Osthofen (Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen). Der Eintritt ist frei.
Die Einführung in den Abend übernimmt Karl Starzacher, Hessischer Minister der Finanzen a. D., der 1998 die hessischen Finanzämter angewiesen hatte, in ihren Beständen nach Akten aus der NS-Zeit zu suchen, und damit die Basis für ihre Erforschung schuf.
Der Film von Henning Burk und Dietrich Wagner zeigt insbesondere in den Gesprächen mit Zeitzeugen, wie perfide die NS-Finanzverwaltung bei der Ausplünderung der Juden vorging: Charlotte Guthmann-Opfermann, die mit ihren Eltern aus Wiesbaden ins Lager Theresienstadt deportiert wurde, erzählt, wie die Familie für die Unterbringung im "Reichsaltersheim" das monatliche "Pflegegeld" auf Jahre im Voraus hatte bezahlen müssen. Robert Goldmann, Sohn einer angesehenen Arztfamilie, die vor der antisemitischen Verfolgung von der Bergstraße nach Frankfurt geflüchtet war, berichtet, wie zum Zeitpunkt der Auswanderung in die USA vom einstigen Vermögen der Familie noch zehn Reichsmark geblieben waren. Wolfgang Lauinger, Sohn des Journalisten Arthur Lauinger, erinnert sich, wie seinem Vater die kostbare Bibliothek gestohlen wurde und er gezwungen war, das Familiensilber weit unter Wert zu verkaufen.
Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren Karl Starzacher, Henning Burk und Dietrich Wagner mit dem Publikum.
Mit der Veranstaltung endet die Ausstellung "Legalisierter Raub", die der Hessische Rundfunk und das Fritz Bauer Institut seit dem 16. Januar in der Gedenkstätte KZ Osthofen gezeigt haben.
Gefördert wird die Ausstellung vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Die regionale Präsentation wurde unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, dem Förderverein Projekt Osthofen e.V., der Sparkasse Worms-Alzey-Ried, der AG Juden im Alzeyer Land im Altertumsvereins Alzey und Umgebung e.V., der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e. V., dem Dominikanerkloster St. Paulus Worms, dem Evangelisches Dekanat Worms-Wonnegau, von den Evangelischen Dekanaten Alzey und Oppenheim / Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung, von der Evangelische Stadtkirchenarbeit Worms, vom Forum Anwaltsgeschichte e.V., von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. / Rhein-Main, Jugendhaus Oppenheim, Katholisches Bildungswerk Rheinhessen, Kulturdezernat der Landeshauptstadt Mainz, Landesarchiv Speyer, Landtag Rheinland-Pfalz, Museum Alzey, Museum der VG Eich in Gimbsheim, Oppenheimer Geschichtsverein e.V., Stadtarchiv Worms, Verein für Sozialgeschichte Mainz e.V., Warmaisa - Gesellschaft zur Förderung und Pflege jüdischer Kultur in Worms e.V., Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN in Mainz/Pfarrstelle für Landwirtschaftliche Familienberatung in Rheinhessen
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www.fritz-bauer-institut.de/
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