28.05.2014 08:56 Uhr in Kultur & Kunst von Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Rote Fluoreszenz schreckt die Konkurrenz
Kurzfassung: Rote Fluoreszenz schreckt die KonkurrenzDie Meere sind blau, weil der Rotanteil des Sonnenlichts rasch vom Wasser absorbiert wird. Und so erscheinen Ozeane und die darin lebenden Meerestiere schon in ...
[Eberhard-Karls-Universität Tübingen - 28.05.2014] Rote Fluoreszenz schreckt die Konkurrenz
Die Meere sind blau, weil der Rotanteil des Sonnenlichts rasch vom Wasser absorbiert wird. Und so erscheinen Ozeane und die darin lebenden Meerestiere schon in geringer Tiefe eintönig blau gefärbt. Evolutionsökologen der Universität Tübingen erforschen Meeresfische, die natürliche Biofluoreszenz entwickelt haben, um leuchtend rote Körperfarben in den blauen Tiefen des Meeres zu erzeugen. In einer aktuellen Veröffentlichung in der internationalen Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal Society B" liefern Sie nun erstmals den Beweis, dass Meeresfische ihre eigene Fluoreszenz auch selbst wahrnehmen und für innerartliche Interaktionen nutzen. (http://dx.doi.org/10.1098/rspb.2014.0787)
Tobias Gerlach, Dr. Dennis Sprenger und Professor Nico K. Michiels vom Institut für Evolution und Ökologie nutzten dabei die Tatsache, dass die Männchen des Rotaugen-Zwerglippfisches (Cirrhilabrus solorensis) aggressiv auf ihr eigenes Spiegelbild reagieren. In einem Experiment wurde mit einem Spezialfilter vor dem Spiegel nur der Fluoreszenzanteil des eigenen Farbmusters gesperrt. Daraufhin reagierten die Männchen im Vergleich deutlich weniger auf ihr Spiegelbild. Dies zeige, dass Rotaugen-Zwerglippfisch-Männchen ihre artspezifische Körperfärbung nicht nur selbst wahrnehmen, sondern auch als Signal für Revierverhalten und Auseinandersetzungen unter Männchen einsetzten, schlossen die Wissenschaftler. Besonders spannend sei, dass die Fluoreszenz tiefrotes Licht ausstrahle, und zwar in einem Spektralbereich, von dem man bisher nicht angenommen habe, dass Fische ihn sehen oder nutzen. Dies deute darauf hin, dass Zwerglippfische ihre Fluoreszenz womöglich als "private Wellenlänge" für die innerartliche Kommunikation verwendeten.
Originalpublikation: Tobias Gerlach, Dennis Sprenger, Nico K. Michiels:
"Fairy wrasses perceive and respond to their red fluorescent colouration, Proceedings of the Royal Society B (2014); http://dx.doi.org/10.1098/rspb.2014.0787
Kontakt:
Universität Tübingen
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Evolution und Ökologie
Prof. Dr. Nico Michiels
Telefon +49 7071 29-78876
nico.michiels@uni-tuebingen.de
Tobias Gerlach
Telefon +49 160-469 8269
tobias.gerlach@uni-tuebingen.de
Die Meere sind blau, weil der Rotanteil des Sonnenlichts rasch vom Wasser absorbiert wird. Und so erscheinen Ozeane und die darin lebenden Meerestiere schon in geringer Tiefe eintönig blau gefärbt. Evolutionsökologen der Universität Tübingen erforschen Meeresfische, die natürliche Biofluoreszenz entwickelt haben, um leuchtend rote Körperfarben in den blauen Tiefen des Meeres zu erzeugen. In einer aktuellen Veröffentlichung in der internationalen Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal Society B" liefern Sie nun erstmals den Beweis, dass Meeresfische ihre eigene Fluoreszenz auch selbst wahrnehmen und für innerartliche Interaktionen nutzen. (http://dx.doi.org/10.1098/rspb.2014.0787)
Tobias Gerlach, Dr. Dennis Sprenger und Professor Nico K. Michiels vom Institut für Evolution und Ökologie nutzten dabei die Tatsache, dass die Männchen des Rotaugen-Zwerglippfisches (Cirrhilabrus solorensis) aggressiv auf ihr eigenes Spiegelbild reagieren. In einem Experiment wurde mit einem Spezialfilter vor dem Spiegel nur der Fluoreszenzanteil des eigenen Farbmusters gesperrt. Daraufhin reagierten die Männchen im Vergleich deutlich weniger auf ihr Spiegelbild. Dies zeige, dass Rotaugen-Zwerglippfisch-Männchen ihre artspezifische Körperfärbung nicht nur selbst wahrnehmen, sondern auch als Signal für Revierverhalten und Auseinandersetzungen unter Männchen einsetzten, schlossen die Wissenschaftler. Besonders spannend sei, dass die Fluoreszenz tiefrotes Licht ausstrahle, und zwar in einem Spektralbereich, von dem man bisher nicht angenommen habe, dass Fische ihn sehen oder nutzen. Dies deute darauf hin, dass Zwerglippfische ihre Fluoreszenz womöglich als "private Wellenlänge" für die innerartliche Kommunikation verwendeten.
Originalpublikation: Tobias Gerlach, Dennis Sprenger, Nico K. Michiels:
"Fairy wrasses perceive and respond to their red fluorescent colouration, Proceedings of the Royal Society B (2014); http://dx.doi.org/10.1098/rspb.2014.0787
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