G20: Attac fordert konkrete Beschlüsse für neue globale Finanzarchitektur
- Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 13.04.2011
Pressemitteilung vom: 13.04.2011 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M
Kurzfassung: * Spekulation mit Nahrungsmitteln endlich wirksam begrenzen Aus Anlass des G20-Finanzministertreffens am Donnerstag und Freitag in Washington hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac konkrete Beschlüsse für eine neue globale ...
[Attac Deutschland - 13.04.2011] G20: Attac fordert konkrete Beschlüsse für neue globale Finanzarchitektur
* Spekulation mit Nahrungsmitteln endlich wirksam begrenzen
Aus Anlass des G20-Finanzministertreffens am Donnerstag und Freitag in Washington hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac konkrete Beschlüsse für eine neue globale Finanzarchitektur gefordert. "In den drei Jahren seit Ausbruch der Krise ist über den Kern einer neuen Weltwirtschaftsordnung – die Beseitigung der globalen ökonomischen Unterschiede und der sozialen Ungleichheit – überhaupt nicht ernsthaft verhandelt worden", stellte Detlev von Larcher vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis fest.
Notwendig sei ein Dreiklang aus echter Kontrolle und Schrumpfung des
Bank- und Finanzsektors, der Beseitigung von globalen Handels- und Machtungleichgewichten sowie einer gerechten Verteilung von Vermögen weltweit.
"Das chronische Defizit der USA und die horrenden Exportüberschüsse von Deutschland und China scheinen tabu zu sein", sagte Detlev von Larcher.
Dass die Vorschläge der UN-Expertenkommission unter Joseph Stiglitz nach einer Weltreservewährung bisher nicht aufgegriffen wurden, zeuge ebenfalls davon, dass die Krisenursachen nicht angegangen werden. Um mehr Stabilität zu erreichen, müssten jedoch die globalen Ungleichgewichte zwischen Überschuss- und Defizitländern dauerhaft abgebaut werden, etwa mit Hilfe einer internationalen Ausgleichsunion (Clearing Union).
+ Thema Nahrungsmittelpreise droht unter den Tisch zu fallen
Attac forderte zudem eine strikte Begrenzung der Spekulation mit Nahrungsmitteln. "Doch wie es aussieht, wird das Thema Lebensmittelpreise in Washington erneut unter den Tisch fallen.
Stattdessen wird es vor allem um die Absicherung von billigen Energierohstoffen gehen", kritisierte Roland Süß, ebenfalls im Attac-Koordinierungskreis. Von der auf Initiative Frankreichs mit viel Tam-Tam angekündigten Bekämpfung der Preissteigerung bei Lebensmitteln sei nichts zu sehen. Experten zu Folge sind 15 bis 20 Prozent des Preisanstiegs bei Getreide allein auf Spekulation zurückzuführen*.
Roland Süß: "Banken und Fonds spekulieren mit enormen Kapitalmengen auf den Agrarmärkten. Damit verursachen sie plötzliche Preisanstiege, die für Menschen in den Ländern des Südens tödliche Konsequenzen haben können. Dem muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden."
* vgl. etwa die Studie der Hochschule Bremen im Auftrag der Welthungerhilfe: http://www.welthungerhilfe.de/nahrungsmittelstudie2011.html
Für Rückfragen und Interviews:
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0160) 9370 8007
* Roland Süß, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 272 5893
* Spekulation mit Nahrungsmitteln endlich wirksam begrenzen
Aus Anlass des G20-Finanzministertreffens am Donnerstag und Freitag in Washington hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac konkrete Beschlüsse für eine neue globale Finanzarchitektur gefordert. "In den drei Jahren seit Ausbruch der Krise ist über den Kern einer neuen Weltwirtschaftsordnung – die Beseitigung der globalen ökonomischen Unterschiede und der sozialen Ungleichheit – überhaupt nicht ernsthaft verhandelt worden", stellte Detlev von Larcher vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis fest.
Notwendig sei ein Dreiklang aus echter Kontrolle und Schrumpfung des
Bank- und Finanzsektors, der Beseitigung von globalen Handels- und Machtungleichgewichten sowie einer gerechten Verteilung von Vermögen weltweit.
"Das chronische Defizit der USA und die horrenden Exportüberschüsse von Deutschland und China scheinen tabu zu sein", sagte Detlev von Larcher.
Dass die Vorschläge der UN-Expertenkommission unter Joseph Stiglitz nach einer Weltreservewährung bisher nicht aufgegriffen wurden, zeuge ebenfalls davon, dass die Krisenursachen nicht angegangen werden. Um mehr Stabilität zu erreichen, müssten jedoch die globalen Ungleichgewichte zwischen Überschuss- und Defizitländern dauerhaft abgebaut werden, etwa mit Hilfe einer internationalen Ausgleichsunion (Clearing Union).
+ Thema Nahrungsmittelpreise droht unter den Tisch zu fallen
Attac forderte zudem eine strikte Begrenzung der Spekulation mit Nahrungsmitteln. "Doch wie es aussieht, wird das Thema Lebensmittelpreise in Washington erneut unter den Tisch fallen.
Stattdessen wird es vor allem um die Absicherung von billigen Energierohstoffen gehen", kritisierte Roland Süß, ebenfalls im Attac-Koordinierungskreis. Von der auf Initiative Frankreichs mit viel Tam-Tam angekündigten Bekämpfung der Preissteigerung bei Lebensmitteln sei nichts zu sehen. Experten zu Folge sind 15 bis 20 Prozent des Preisanstiegs bei Getreide allein auf Spekulation zurückzuführen*.
Roland Süß: "Banken und Fonds spekulieren mit enormen Kapitalmengen auf den Agrarmärkten. Damit verursachen sie plötzliche Preisanstiege, die für Menschen in den Ländern des Südens tödliche Konsequenzen haben können. Dem muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden."
* vgl. etwa die Studie der Hochschule Bremen im Auftrag der Welthungerhilfe: http://www.welthungerhilfe.de/nahrungsmittelstudie2011.html
Für Rückfragen und Interviews:
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0160) 9370 8007
* Roland Süß, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 272 5893
Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.
Firmenkontakt:
Für Rückfragen und Interviews:
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0160) 9370 8007
* Roland Süß, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 272 5893
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.
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