DSD-Ortskurator überbringt Fördervertrag für das Münster in Ulm

Kurzfassung: DSD-Ortskurator überbringt Fördervertrag für das Münster in UlmChorfenster sind an der ReiheDank der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördert die Deutsche Stiftung Denkmalsc ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 30.05.2014] DSD-Ortskurator überbringt Fördervertrag für das Münster in Ulm

Chorfenster sind an der Reihe
Dank der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) auch in diesem Jahr restauratorische Maßnahmen am Ulmer Münster. Den entsprechenden Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die Arbeiten an den Chorfenstern der Nordseite überbringt Dr. Gerold Jaeger, Ortskurator Rottenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am 3. Juni 2014 um 11.00 Uhr in der Vorhalle des weltbekannten Bauwerks an Dekan Ernst-Wilhelm Gohl.
Der monumentale, spätgotische Kirchenbau im Zentrum der alten Reichsstadt wurde als Pfarrkirche von einer selbstbewussten Bürgerschaft aus eigenen Mitteln errichtet. 1376 begonnen, stellte man den Baubetrieb 1543 vor der Vollendung des Westturms ein. Nach Wiederaufnahme der Arbeiten entstanden von 1844 bis 1890 die beiden Osttürme und der Abschluss des Westturms, der mit 161 Metern der höchste Kirchturm der Erde ist. Zur gleichen Zeit wurden die Dachstühle in Eisen erneuert.
Heute präsentiert sich der Kirchenbau als fünfschiffige Basilika mit stark überhöhtem Mittelschiff und gerade geschlossenen Seitenschiffhallen. Den einschiffigen Chor flankieren zwei annähernd quadratische Türme. Die Westseite beherrscht der quadratische Einzelturm, der in das Mittelschiff eingestellt ist und in Verlängerung der Seitenschiffe von Flankenräumen begleitet wird. Vor den Strebepfeilern des Chors sind dreieckige Figurentabernakel mit acht lebensgroßen Prophetenfiguren aus der Parlerzeit des ausgehenden 14. Jahrhunderts angebracht.
Seit 2008 wird die Sanierung des Ulmer Münsters von der DSD kontinuierlich begleitet. Zunächst unterstützte sie die Instandsetzung des Glockenstuhls im Westturm, dann die Chortürme und das Chormauerwerk. Die Eisenkonstruktion des Glockenstuhls korrodierte und einzelne Glocken waren restaurierungsbedürftig. Einzelne Schmuckteile des Turms drohten abzustürzen. Restauriert werden mussten auch die beiden Pfeilerpropheten und weitere Figuren an zwei Strebepfeilern im Chorbereich. Dazu wandte man Lasertechnik an. Weitere Figuren folgten. Eine starke Krustenbildung hatte das diffusionsoffene Verhalten der Figuren derart verhindert, dass die eindringende Feuchtigkeit zu Schäden am Sandstein führte. Die Restaurierungen waren sehr aufwendig. Weitere Maßnahmen, an denen sich die Stiftung beteiligt hat, waren Glasrestaurierungen. Die Fenster wurden herausgenommen, gereinigt, schadhafte Stellen gesichert und wieder eingebaut, wobei die Schutzverglasungen teilweise unterteilt und mit Sicherheitsglas ergänzt wurden. Der etwa fünf Zentimeter betragende Zwischenraum wird durchlüftet. Die jetzige Förderung betrifft die Chorfenster, die sich in einem sehr schlechten Zustand befinden. Später ist vorgesehen, die sehr aufwändige Sanierung des steinernen Helms des Westturms in Angriff zu nehmen.
In der Obhut der DSD wurde auch die treuhänderische Julius Rohm-Stiftung gegründet, dank der nach dem Willen des Stifters kontinuierlich Mittel für die Restaurierung und Pflege des Ulmer Münsters zur Verfügung stehen.
Das Ulmer Münster gehört zu den über 250 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

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