02.06.2014 14:51 Uhr in Kultur & Kunst von Universität Hamburg
Exzellenzcluster CliSAP geht mit Inseldatenbank für Klimaforscher online
Kurzfassung: Exzellenzcluster CliSAP geht mit Inseldatenbank für Klimaforscher online"Auf kleinen Inseln lassen sich die Folgen der globalen Erwärmung wie durch ein Brennglas beobachten", sagt Initiatorin Prof. ...
[Universität Hamburg - 02.06.2014] Exzellenzcluster CliSAP geht mit Inseldatenbank für Klimaforscher online
"Auf kleinen Inseln lassen sich die Folgen der globalen Erwärmung wie durch ein Brennglas beobachten", sagt Initiatorin Prof. Beate Ratter. "Der Einfluss auf ökonomisch häufig sensible Insel-Gesellschaften ist direkter als bei entwickelten Flächenländern wie Deutschland, Kanada oder Russland." Inseln sind daher ein Schwerpunkt der interdisziplinären Klimaforschung. Der Hurricane Katrina beispielsweise zerstörte mit seiner Wucht 2005 weniger als zwei Prozent des US-amerikanischen Bruttosozialprodukts. Die Insel Grenada dagegen kostete der Tropensturm Ivan ein Jahr zuvor über 200 Prozent ihres Bruttosozialprodukts.
Ein weiteres Beispiel: Versauert der Südwestpazifik durch zu viel gelöstes CO2, sterben die Korallenbänke vor flachen Inseln wie Tuvalu oder Kiribati. Sie verlieren unter anderem ihre Schutzfunktion als Wellenbrecher. Vor dem Hintergrund zunehmender Extremwetterereignisse wie schwerer Stürme, Sturmfluten oder Überschwemmungen ist dies eine große Gefahr. Steigt außerdem der Meeresspiegel, könnten die Einwohner der im Durchschnitt weniger als zwei Meter über dem Meeresspiegel liegenden Insel Tuvalu zu Klimaflüchtlingen werden.
Klima- und Inselforscher können in der Datenbank unkompliziert und passgenau Inseln für ihre Fallstudien recherchieren. "Die kombinierte Suche nach knapp zwanzig Kriterien liefert in Sekundenschnelle eine Fülle an natur- und sozialwissenschaftlichen Informationen. Bislang mussten Wissenschaftler dafür aufwändige Recherchen betreiben", sagt Beate Ratter. Enthalten sind physisch-geographische Kennzahlen zu Fläche, Inseltyp, Entfernung zum Festland (Isolationsindex) und höchster Erhebung. Mindestens ebenso wichtig sind gesellschaftsbezogene Informationen wie Einwohnerzahl und -dichte, politischer Status, Bruttosozialprodukt oder Wirtschaftssektoren. Hinzu kommen der Index für den Meeresspiegelanstieg und der sogenannte Klimarisikoindex, der die Verletzlichkeit eines Landes durch Naturkatastrophen abbildet. Letzteren berechnet die Umweltschutzorganisation Germanwatch und berücksichtigt dabei die Zahl der Todesopfer und die Versicherungskosten infolge von extremen Wetterereignissen. Die übrigen Daten stammen von internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen (UN), der Weltbank, der CIA, der US-Wetter- und Ozeanografiebehörde (NOAA) und aus einzelnen Fallstudien.
Rund 80 Inseln und Inselstaaten sind bis jetzt in der Datenbank vertreten, darunter alle 57 sogenannten Small Island Developing States (SIDS). Diese Staaten-Gruppe innerhalb der Vereinten Nationen macht immer wieder auf ihre Situation aufmerksam. Die meisten dieser ökonomisch schwachen Mini-Staaten liegen im pazifischen Ozeanien oder in der Karibik. Rund 67 Millionen Menschen leben den Datenbank-Informationen zufolge in den SIDS-Staaten.
Der Exzellenzcluster "Integrated Climate System Analysis and Prediction" (CliSAP) der Universität Hamburg und ihrer Partner wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. CliSAP ist Keimzelle des Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN). Dieses umfasst neun Institute und Einrichtungen der Universität Hamburg und bündelt Expertise aus Natur- und Gesellschaftswissenschaften.
Mehr Informationen:
Integrated Island Database (IIDAB)
www.island-database.uni-hamburg.de
Exzellenzcluster "Integrated Climate System Analysis and Prediction" (CliSAP)
www.clisap.de
UN Conference on Small Island Developing States
http://www.sids2014.org
Diese Fotos stellen wir gern in Druckqualität zur Verfügung:
http://www.island-database.uni-hamburg.de/about.php
Anfragen bitte an: caroline.kieke@uni-hamburg.de
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Beate M. W. Ratter
Institut für Geographie
Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg
Tel.: 040 42838-5225
E-Mail: ratter@geowiss.uni-hamburg.de
"Auf kleinen Inseln lassen sich die Folgen der globalen Erwärmung wie durch ein Brennglas beobachten", sagt Initiatorin Prof. Beate Ratter. "Der Einfluss auf ökonomisch häufig sensible Insel-Gesellschaften ist direkter als bei entwickelten Flächenländern wie Deutschland, Kanada oder Russland." Inseln sind daher ein Schwerpunkt der interdisziplinären Klimaforschung. Der Hurricane Katrina beispielsweise zerstörte mit seiner Wucht 2005 weniger als zwei Prozent des US-amerikanischen Bruttosozialprodukts. Die Insel Grenada dagegen kostete der Tropensturm Ivan ein Jahr zuvor über 200 Prozent ihres Bruttosozialprodukts.
Ein weiteres Beispiel: Versauert der Südwestpazifik durch zu viel gelöstes CO2, sterben die Korallenbänke vor flachen Inseln wie Tuvalu oder Kiribati. Sie verlieren unter anderem ihre Schutzfunktion als Wellenbrecher. Vor dem Hintergrund zunehmender Extremwetterereignisse wie schwerer Stürme, Sturmfluten oder Überschwemmungen ist dies eine große Gefahr. Steigt außerdem der Meeresspiegel, könnten die Einwohner der im Durchschnitt weniger als zwei Meter über dem Meeresspiegel liegenden Insel Tuvalu zu Klimaflüchtlingen werden.
Klima- und Inselforscher können in der Datenbank unkompliziert und passgenau Inseln für ihre Fallstudien recherchieren. "Die kombinierte Suche nach knapp zwanzig Kriterien liefert in Sekundenschnelle eine Fülle an natur- und sozialwissenschaftlichen Informationen. Bislang mussten Wissenschaftler dafür aufwändige Recherchen betreiben", sagt Beate Ratter. Enthalten sind physisch-geographische Kennzahlen zu Fläche, Inseltyp, Entfernung zum Festland (Isolationsindex) und höchster Erhebung. Mindestens ebenso wichtig sind gesellschaftsbezogene Informationen wie Einwohnerzahl und -dichte, politischer Status, Bruttosozialprodukt oder Wirtschaftssektoren. Hinzu kommen der Index für den Meeresspiegelanstieg und der sogenannte Klimarisikoindex, der die Verletzlichkeit eines Landes durch Naturkatastrophen abbildet. Letzteren berechnet die Umweltschutzorganisation Germanwatch und berücksichtigt dabei die Zahl der Todesopfer und die Versicherungskosten infolge von extremen Wetterereignissen. Die übrigen Daten stammen von internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen (UN), der Weltbank, der CIA, der US-Wetter- und Ozeanografiebehörde (NOAA) und aus einzelnen Fallstudien.
Rund 80 Inseln und Inselstaaten sind bis jetzt in der Datenbank vertreten, darunter alle 57 sogenannten Small Island Developing States (SIDS). Diese Staaten-Gruppe innerhalb der Vereinten Nationen macht immer wieder auf ihre Situation aufmerksam. Die meisten dieser ökonomisch schwachen Mini-Staaten liegen im pazifischen Ozeanien oder in der Karibik. Rund 67 Millionen Menschen leben den Datenbank-Informationen zufolge in den SIDS-Staaten.
Der Exzellenzcluster "Integrated Climate System Analysis and Prediction" (CliSAP) der Universität Hamburg und ihrer Partner wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. CliSAP ist Keimzelle des Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN). Dieses umfasst neun Institute und Einrichtungen der Universität Hamburg und bündelt Expertise aus Natur- und Gesellschaftswissenschaften.
Mehr Informationen:
Integrated Island Database (IIDAB)
www.island-database.uni-hamburg.de
Exzellenzcluster "Integrated Climate System Analysis and Prediction" (CliSAP)
www.clisap.de
UN Conference on Small Island Developing States
http://www.sids2014.org
Diese Fotos stellen wir gern in Druckqualität zur Verfügung:
http://www.island-database.uni-hamburg.de/about.php
Anfragen bitte an: caroline.kieke@uni-hamburg.de
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Beate M. W. Ratter
Institut für Geographie
Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg
Tel.: 040 42838-5225
E-Mail: ratter@geowiss.uni-hamburg.de
Weitere Informationen
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
01.12.2014 Bessere Satellitendaten für Klimaforschung
Pressefach abonnieren
via RSS-Feed abonnieren
via E-Mail abonnieren
Pressekontakt
Universität Hamburg
20146 Hamburg
Deutschland
Drucken
Weiterempfehlen
PDF
Schlagworte
Universität Hamburg
20146 Hamburg
Deutschland
https://www.prmaximus.de/pressefach/universität-hamburg-pressefach.html
Die Pressemeldung "Exzellenzcluster CliSAP geht mit Inseldatenbank für Klimaforscher online" unterliegt dem Urheberrecht.
Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors.
Autor der Pressemeldung "Exzellenzcluster CliSAP geht mit Inseldatenbank für Klimaforscher online" ist Universität Hamburg, vertreten durch .