02.06.2014 16:58 Uhr in Energie & Umwelt von BINE Informationsdienst
Modularer Dachpavillon mit solaraktiver Fassade
Kurzfassung: Modularer Dachpavillon mit solaraktiver FassadeVergangenen Freitag war es soweit: Berliner Studierende feierten die Errichtung ihres Dachpavillons Rooftop. Mit diesem Gebäudekonzept werden bestehende ...
[BINE Informationsdienst - 02.06.2014] Modularer Dachpavillon mit solaraktiver Fassade
Vergangenen Freitag war es soweit: Berliner Studierende feierten die Errichtung ihres Dachpavillons Rooftop. Mit diesem Gebäudekonzept werden bestehende Stadthäuser mit Plusenergie-Wohneinheiten aufgestockt. Mehrere Nachtschichten waren notwendig, um die aufklappbare Solarfassade termingerecht zu installieren. Das prototypische Gebäude wird Ende dieses Monats am internationalen Hochschulwettbewerb Solar Decathlon Europe 2014 im französischen Versailles teilnehmen.
Mit Rooftop will das Berliner Team im internationalen Hochschulwettbewerb Solar Decathlon Europe 2014 eine Lösung anbieten für die ressourcenschonende und energieeffiziente Stadtverdichtung. Noch ungenutzter Wohnraum auf den Dachstühlen, welche im Berlin der Jahrhundertwende oft nur notdürftig errichtet wurden, soll zu energieeffizienten und modernen Wohneinheiten umgestaltet werden. Mit Solarstrom-Modulen produzieren die neuen Dachwohnungen so viel Energie, dass ein Teil an die darunter liegenden Wohnungen und Gewerbebetriebe weitergegeben werden kann.
Das innovative Gebäudemodul wird probeweise in der Peter-Behrens-Halle in Berlin-Wedding im Originalmaßstab errichtet. In dieser Halle wurden noch vor einigen Jahren Gasturbinen gefertigt. Heute gehört das industriehistorische Gebäude zum Technologie- und Innovationspark Berlin. Es war mit seinen guten Tageslichteigenschaften und der leistungsfähigen Hebetechnik der perfekte Ort, um einen innovativen Gebäudeprototypen zu Testzwecken aufbauen zu können.
Fassadensteuerung per Smartphone-App
Das Rooftop-Konzept entstand in einer Zusammenarbeit der Technischen Universität Berlin und der Universität der Künste Berlin. Ziel sind modulare Plusenergie-Wohneinheiten, welche auf bestehende Altbauten gesetzt werden können. Die modernen Wohneinheiten profitieren von der erhöhten Lage und der vorhandenen Gebäudeinfrastruktur. Die neuen Dachgeschosse sollen nicht dominieren, sondern die Bestandsgebäude vielmehr subtil betonen. Daher ist die Gestaltung zurückhaltend und von Transparenz geprägt. Die Solarstrommodule auf Dach und Fassaden liefern Strom für das gesamte Gebäude.
Mit den Fassadenelementen kann auch das in das Dachgeschoss gelangende Tageslicht dosiert werden. "Die klappbaren Fassaden sind die zentrale Innovation unseres Hauses", sagt Raphael Haupt vom Team Rooftop. "Sie richten sich über ein spezielles Nachführsystem automatisch zur Sonne aus - oder werden per Smartphone-App den persönlichen Bedürfnissen angepasst", ergänzt Haupt. Zugeklappt schließen die Fassadenelemente außerhalb der Isolierverglasung eine zusätzliche Luftschicht ein, welche den Wärmeschutz weiter erhöht. Das Dachmodul lässt sich auf diese Weise an das im Tages- und Jahresverlauf variierende Außenklima anpassen.
Ein technischer und funktionaler Kern des Dachpavillons soll die Bauzeit verkürzen. Dieses sogenannte Core-Modul wird komplett vorgefertigt und mit einem Kran auf das Dachgeschoss gesetzt. Das Modul dient als Küche, Badezimmer und Technikraum zugleich. Sogar viele Teile der Inneneinrichtung sollen daran platzsparend untergebracht werden.
Auf nach Versailles zum Solar Decathlon Europe 2014
In den nächsten Tagen wird das Rooftop-Haus wieder zerlegt und in seinen Einzelteilen nach Frankreich transportiert. Dort wird es in Versailles für den internationalen Hochschulwettbewerb wieder aufgebaut und vom 26. Juni bis zum 14. Juli 2014 zu sehen sein. Insgesamt 17 Universitäten aus Europa, Amerika und Asien konkurrieren um das beste Plusenergie-Haus und stellen in der historischen Schlossanlage ihre Gebäudeprototypen vor. Aus Deutschland beteiligen sich drei studentische Teams an dem Wettbewerb: Neben dem Berliner Rooftop-Team nimmt auch ein Team der Fachhochschule Frankfurt teil sowie ein deutsch-amerikanisches Team unter Beteiligung der Fachhochschule Erfurt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt die Hochschulprojekte im Rahmen der Forschungsinitiative EnOB - Energieoptimiertes Bauen. (jl)
Bildunterschrift: Spät abends wurde gefeiert: Das Berliner Studierenden-Team Rooftop hat die klappbare Fassade seines Plusenergie-Dachpavillons errichtet. Copyright: Team Rooftop Berlin
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Vergangenen Freitag war es soweit: Berliner Studierende feierten die Errichtung ihres Dachpavillons Rooftop. Mit diesem Gebäudekonzept werden bestehende Stadthäuser mit Plusenergie-Wohneinheiten aufgestockt. Mehrere Nachtschichten waren notwendig, um die aufklappbare Solarfassade termingerecht zu installieren. Das prototypische Gebäude wird Ende dieses Monats am internationalen Hochschulwettbewerb Solar Decathlon Europe 2014 im französischen Versailles teilnehmen.
Mit Rooftop will das Berliner Team im internationalen Hochschulwettbewerb Solar Decathlon Europe 2014 eine Lösung anbieten für die ressourcenschonende und energieeffiziente Stadtverdichtung. Noch ungenutzter Wohnraum auf den Dachstühlen, welche im Berlin der Jahrhundertwende oft nur notdürftig errichtet wurden, soll zu energieeffizienten und modernen Wohneinheiten umgestaltet werden. Mit Solarstrom-Modulen produzieren die neuen Dachwohnungen so viel Energie, dass ein Teil an die darunter liegenden Wohnungen und Gewerbebetriebe weitergegeben werden kann.
Das innovative Gebäudemodul wird probeweise in der Peter-Behrens-Halle in Berlin-Wedding im Originalmaßstab errichtet. In dieser Halle wurden noch vor einigen Jahren Gasturbinen gefertigt. Heute gehört das industriehistorische Gebäude zum Technologie- und Innovationspark Berlin. Es war mit seinen guten Tageslichteigenschaften und der leistungsfähigen Hebetechnik der perfekte Ort, um einen innovativen Gebäudeprototypen zu Testzwecken aufbauen zu können.
Fassadensteuerung per Smartphone-App
Das Rooftop-Konzept entstand in einer Zusammenarbeit der Technischen Universität Berlin und der Universität der Künste Berlin. Ziel sind modulare Plusenergie-Wohneinheiten, welche auf bestehende Altbauten gesetzt werden können. Die modernen Wohneinheiten profitieren von der erhöhten Lage und der vorhandenen Gebäudeinfrastruktur. Die neuen Dachgeschosse sollen nicht dominieren, sondern die Bestandsgebäude vielmehr subtil betonen. Daher ist die Gestaltung zurückhaltend und von Transparenz geprägt. Die Solarstrommodule auf Dach und Fassaden liefern Strom für das gesamte Gebäude.
Mit den Fassadenelementen kann auch das in das Dachgeschoss gelangende Tageslicht dosiert werden. "Die klappbaren Fassaden sind die zentrale Innovation unseres Hauses", sagt Raphael Haupt vom Team Rooftop. "Sie richten sich über ein spezielles Nachführsystem automatisch zur Sonne aus - oder werden per Smartphone-App den persönlichen Bedürfnissen angepasst", ergänzt Haupt. Zugeklappt schließen die Fassadenelemente außerhalb der Isolierverglasung eine zusätzliche Luftschicht ein, welche den Wärmeschutz weiter erhöht. Das Dachmodul lässt sich auf diese Weise an das im Tages- und Jahresverlauf variierende Außenklima anpassen.
Ein technischer und funktionaler Kern des Dachpavillons soll die Bauzeit verkürzen. Dieses sogenannte Core-Modul wird komplett vorgefertigt und mit einem Kran auf das Dachgeschoss gesetzt. Das Modul dient als Küche, Badezimmer und Technikraum zugleich. Sogar viele Teile der Inneneinrichtung sollen daran platzsparend untergebracht werden.
Auf nach Versailles zum Solar Decathlon Europe 2014
In den nächsten Tagen wird das Rooftop-Haus wieder zerlegt und in seinen Einzelteilen nach Frankreich transportiert. Dort wird es in Versailles für den internationalen Hochschulwettbewerb wieder aufgebaut und vom 26. Juni bis zum 14. Juli 2014 zu sehen sein. Insgesamt 17 Universitäten aus Europa, Amerika und Asien konkurrieren um das beste Plusenergie-Haus und stellen in der historischen Schlossanlage ihre Gebäudeprototypen vor. Aus Deutschland beteiligen sich drei studentische Teams an dem Wettbewerb: Neben dem Berliner Rooftop-Team nimmt auch ein Team der Fachhochschule Frankfurt teil sowie ein deutsch-amerikanisches Team unter Beteiligung der Fachhochschule Erfurt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt die Hochschulprojekte im Rahmen der Forschungsinitiative EnOB - Energieoptimiertes Bauen. (jl)
Bildunterschrift: Spät abends wurde gefeiert: Das Berliner Studierenden-Team Rooftop hat die klappbare Fassade seines Plusenergie-Dachpavillons errichtet. Copyright: Team Rooftop Berlin
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