04.06.2014 11:08 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Germanwatch
Vodafone fördert Wegwerfgesellschaft
Kurzfassung: Vodafone fördert Wegwerfgesellschaft Germanwatch kritisiert umweltschädliche Marketingstrategie von Mobilfunkanbieter anlässlich des morgigen Weltumwelttages Anlässlich des morgigen Weltumwelttage ...
[Germanwatch - 04.06.2014] Vodafone fördert Wegwerfgesellschaft
Germanwatch kritisiert umweltschädliche Marketingstrategie von Mobilfunkanbieter anlässlich des morgigen Weltumwelttages
Anlässlich des morgigen Weltumwelttages kritisiert die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch die unverantwortliche Marketingstrategie von Vodafone. Seit Mitte April versucht Vodafone mit dem Slogan "Jedes Jahr ein neues Smartphone" Kunden zu binden. "Damit heizt Vodafone die Nachfrage nach Smartphones an und fördert Ressourcenverschwendung", kritisiert Cornelia Heydenreich, Teamleiterin Unternehmensverantwortung bei Germanwatch. "Der Slogan suggeriert, dass ein Smartphone bereits nach einem Jahr veraltet ist und ersetzt werden sollte. Umweltaspekte bleiben vollkommen außer Acht", so Heydenreich weiter.
Deutschlands zweitgrößter Mobilfunkanbieter verspricht seinen Kunden alle zwölf Monate ein neues Handy, damit sie - so das Unternehmen - "stets auf dem neuesten Stand bleiben". "Mit seiner Werbung fördert Vodafone den Trend, Handys als Wegwerfprodukte zu betrachten, selbst wenn sie noch funktionieren", sagt Heydenreich.
Ein Handy enthält etwa 30 Metalle, darunter im Schnitt 24 Milligramm Gold und neun Gramm Kupfer. Für die weltweite Jahresproduktion 2013 ergibt dies bei 1,8 Milliarden hergestellten Handys einen Verbrauch von 43,2 Tonnen Gold und 16.200 Tonnen Kupfer. Allein für das Gold in einem Handy entstehen mindestens 100 Kilogramm Bergbauabfall, der oft Ackerflächen blockiert und Böden verseucht. Neben der Abfallproblematik sind Wasserverschmutzung durch die Nutzung giftiger Substanzen wie Quecksilber und Wassermangel problematische Auswirkungen des Bergbaus, die etwa in Peru in den vergangenen zwei Jahren mehrfach zu gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt haben. "Eine stärkere Nachfrage dieser Metalle dürfte zur Verschärfung dieser Umweltprobleme führen", sagt Heydenreich.
Vodafone sieht in seinem Werbeangebot eine Rücknahme der Smartphones nach einem Jahr vor. Cornelia Heydenreich: "Zwar können diese noch fast neuen Handys dann aufgerüstet oder recycelt werden. Ökologisch viel günstiger wäre es jedoch, wenn das ursprüngliche Handy länger genutzt würde. Recycling bedeutet immer auch Energieverbrauch und Verlust von wertvollen Rohstoffen. Vodafone sollte seine Strategie überdenken."
Germanwatch e.V.
Kaiserstr. 201
53113 Bonn
Deutschland
Telefon: +49 (0)228 / 60 492-0
Mail: info@germanwatch.org
URL: www.germanwatch.org
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Anlässlich des morgigen Weltumwelttages kritisiert die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch die unverantwortliche Marketingstrategie von Vodafone. Seit Mitte April versucht Vodafone mit dem Slogan "Jedes Jahr ein neues Smartphone" Kunden zu binden. "Damit heizt Vodafone die Nachfrage nach Smartphones an und fördert Ressourcenverschwendung", kritisiert Cornelia Heydenreich, Teamleiterin Unternehmensverantwortung bei Germanwatch. "Der Slogan suggeriert, dass ein Smartphone bereits nach einem Jahr veraltet ist und ersetzt werden sollte. Umweltaspekte bleiben vollkommen außer Acht", so Heydenreich weiter.
Deutschlands zweitgrößter Mobilfunkanbieter verspricht seinen Kunden alle zwölf Monate ein neues Handy, damit sie - so das Unternehmen - "stets auf dem neuesten Stand bleiben". "Mit seiner Werbung fördert Vodafone den Trend, Handys als Wegwerfprodukte zu betrachten, selbst wenn sie noch funktionieren", sagt Heydenreich.
Ein Handy enthält etwa 30 Metalle, darunter im Schnitt 24 Milligramm Gold und neun Gramm Kupfer. Für die weltweite Jahresproduktion 2013 ergibt dies bei 1,8 Milliarden hergestellten Handys einen Verbrauch von 43,2 Tonnen Gold und 16.200 Tonnen Kupfer. Allein für das Gold in einem Handy entstehen mindestens 100 Kilogramm Bergbauabfall, der oft Ackerflächen blockiert und Böden verseucht. Neben der Abfallproblematik sind Wasserverschmutzung durch die Nutzung giftiger Substanzen wie Quecksilber und Wassermangel problematische Auswirkungen des Bergbaus, die etwa in Peru in den vergangenen zwei Jahren mehrfach zu gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt haben. "Eine stärkere Nachfrage dieser Metalle dürfte zur Verschärfung dieser Umweltprobleme führen", sagt Heydenreich.
Vodafone sieht in seinem Werbeangebot eine Rücknahme der Smartphones nach einem Jahr vor. Cornelia Heydenreich: "Zwar können diese noch fast neuen Handys dann aufgerüstet oder recycelt werden. Ökologisch viel günstiger wäre es jedoch, wenn das ursprüngliche Handy länger genutzt würde. Recycling bedeutet immer auch Energieverbrauch und Verlust von wertvollen Rohstoffen. Vodafone sollte seine Strategie überdenken."
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