Studium mit Schwerhörigkeit

Kurzfassung: Studium mit SchwerhörigkeitWenn Medizinstudentin Liane Werner bei Patienten das Herz oder die Lunge abhören will, schauen viele erst einmal verwundert drein. Denn Lianes Stethoskop hat enorm große ...
[Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg - 10.06.2014] Studium mit Schwerhörigkeit
Wenn Medizinstudentin Liane Werner bei Patienten das Herz oder die Lunge abhören will, schauen viele erst einmal verwundert drein. Denn Lianes Stethoskop hat enorm große Kopfhörer - es sieht eher so aus, als würde die 29-Jährige damit Musik hören.
Darum erklärt sie den Patienten lieber gleich, was es mit dem Gerät auf sich hat: Liane ist von Geburt an auf beiden Ohren schwerhörig. Sie braucht darum ein elektronisches Spezialstethoskop, das über ihr Hörgerät passt.
Hilfreiche Unterstützung bei der KIS
Die Anschaffung des Instruments stellte die Studentin zunächst vor ein finanzielles Problem: Es kostet rund 700 Euro und damit deutlich mehr als ein normales Stethoskop. Trotzdem konnte sie es am Ende kaufen, weil sie tatkräftige Unterstützung von Sandra Ohlenforst bekam. Die Leiterin der KIS (Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung) machte sich auf die Suche nach einer Stelle, die technische Hilfsmittel in dieser Preisklasse finanziert, und wurde beim Bezirk Unterfranken fündig.
Sehr hilfreich sei die Beratung in der KIS gewesen, sagt Liane, und das nicht nur wegen der Unterstützung in Sachen Stethoskop. "Ich wusste vorher gar nicht, was alles möglich ist. Dass es zum Beispiel an der Uni gewisse Finanzmittel gibt, um technische Hilfen für Studierende mit Behinderungen zu beschaffen. Dass ich mir einen Behindertenausweis ausstellen lassen sollte. Oder dass ich mir bei der Uni eine FM-Anlage ausleihen kann."
Aha-Erlebnis mit FM-Anlage
Die FM-Anlage hat ein Problem gelöst, vor dem Liane in vielen Lehrveranstaltungen stand: In kleineren Hörsälen und Seminarräumen, in denen es keine Lautsprecheranlage gibt, konnte sie die Dozenten oft nicht gut genug verstehen. Das hat sich durch die Anlage geändert: Liane bittet die Dozenten einfach, sich ein Mikrofon mit Sender umzuhängen. Sie selber trägt einen Empfänger, der das Tonsignal an ihr Hörgerät weiterleitet.
"Damit hatte ich ein echtes Aha-Erlebnis. Auch wenn in einem kleinen Seminarraum zehn Leute zwischen mir und dem Dozenten sitzen und für eine gewisse Geräuschkulisse sorgen, kann ich den Vortrag jetzt deutlich hören", sagt die Studentin. Vorher sei ihr gar nicht klar gewesen, wie viele Informationen ihr ohne eine solche Anlage verloren gehen.
Am Anfang war es ihr zwar ein wenig peinlich, nach vorn zu gehen und die Dozenten zu bitten, sich das Sendemikro umzuhängen. Inzwischen hat sie damit aber kein Problem mehr - auch weil bislang alle Dozenten verständnisvoll und interessiert auf ihr Anliegen reagiert haben.
Die Beratungsstelle KIS
Die KIS informiert und berät - vertraulich und kostenlos - Studieninteressierte und Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten. Wer zum Beispiel mehr über die Barrierefreiheit an der Universität wissen will oder über Nachteilsausgleiche bei Klausuren und Hausarbeiten, ist dort genau richtig: www.kis.uni-wuerzburg.de

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Als die Universität 1582 gegründet wurde, nahm sie ihren Betrieb mit einer Theologischen sowie einer Philosophischen Fakultät auf und verfügte bald auch über eine Juristische und Medizinische Fakultät. Im Jahre 1878 gliederte sich ihre Philosophische Fakultät in zwei Sektionen, in einen philosophisch-historischen und einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich.Erst 1937 verselbständigte sich die mathematisch-naturwissenschaftliche Sektion zu einer eigenen fünften Fakultät. Als nach dem 2. Weltkrieg die Lehr- und Forschungsarbeit wieder fortgesetzt wurde, blieb es bei dem vorherigen Stand. 1968 wurde die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät in zwei selbständige Abteilungen geteilt, in die Juristische und die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät. Die Universität besaß nun sechs Fakultäten. Ab 1972 schloß sich mit der Eingliederung der früher eigenständigen Pädagogischen Hochschule die Erziehungswissenschaft als siebte Fakultät an. Infolge der Hochschulreform 1974 wurde die Universität in insgesamt 13 Fakultäten umorganisiert. Die Erziehungswissenschaft wurde 1977 aufgelöst und den restlichen zwölf Fakultäten eingegliedert.Einer der Hauptgründe für die Attraktivität der Würzburger Universität ist zweifellos das auf 12 Fakultäten verteilte breite Fächerspektrum, das nahezu alle traditionellen Gebiete einer alten Universität umfaßt. In ihrer nun über 400jährigen Geschichte zählte sie stets zu den durchschnittlich großen deutschen Universitäten. Zu von Virchows und Röntgens Zeiten lag die Gesamtzahl der Studierenden an der Alma Julia zwischen 700 und 1000 Studenten, noch vor 40 Jahren bei 2500; heute gehört sie mit rund 20.000 Studenten zu den vier großen Universitäten Bayerns. Ihnen stehen 350 Professoren und rund 2700 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber.Mit 3.000 Studierenden bilden die Mediziner heute die größte Einzelfakultät. Die Hälfte aller in Würzburg Studierenden gehört jedoch den geisteswissenschaftlichen Bereichen an. Davon zählen 380 zur Katholisch-Theologischen Fakultät, etwas mehr als 520 zur Philosophischen Fakultät I, jeweils rund 3.000 zu den Philosophischen Fakultäten II und III. Bei den Juristen sind über 2.600 Studenten immatrikuliert und bei den Wirtschaftswissenschaftlern rund 2.000. Biologen und Chemiker bringen es jeweils auf rund 1.200 Studierende, die Fakultät für Mathematik und Informatik auf etwas über 1.000, Physiker und Erdwissenschaftler bleiben jeweils unter der 1.000er-Grenze.Die Naturwissenschaften streben räumlich seit den 50er Jahren in die Außenbezirke der Stadt. Die Auslagerung begann mit den Botanikern, die ihre Institute zum Dallenberg verlegten, und setzte sich in den 60er und 70er Jahren mit dem Aufbau der Universität Am Hubland fort. Chemikern und Pharmazeuten, Mineralogen und Kristallstrukturforschern, Physikern und Astronomen stehen heute dort, zusammen mit Mathematikern und Informatikern, hochmoderne Institutsgebäude und leistungsfähige Labors, Seminarräume und Hörsäle zur Verfügung. Während sich die Fachbereiche Philosophie I und III sowie die Juristen und Wirtschaftswissenschaftler noch in der Stadt befinden, teils in der fürstbischöflichen Residenz, teils in der Universität am Sanderring, teils im Stadtgebiet verstreut, ist die Philosophische Fakultät II in einen Neubau Am Hubland ausgewandert.
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