Logistik-Indikator im zweiten Quartal 2014: Aufschwung in der deutschen Logistikwirtschaft nimmt wieder Fahrt auf

Kurzfassung: Logistik-Indikator im zweiten Quartal 2014: Aufschwung in der deutschen Logistikwirtschaft nimmt wieder Fahrt aufGemeinsame Medieninformation vom 23. Juni 2014- Logistikkonjunktur wieder deutlich auf ...
[Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) - 23.06.2014] Logistik-Indikator im zweiten Quartal 2014: Aufschwung in der deutschen Logistikwirtschaft nimmt wieder Fahrt auf

Gemeinsame Medieninformation vom 23. Juni 2014
- Logistikkonjunktur wieder deutlich auf Expansionskurs
- Lageeinschätzung deutlich besser, Erwartungen legen nur leicht zu
- Kurzfristige Konjunkturtendenz: Zuversicht auf Anbieterseite verhaltener als bei Anwendern
- Logistikdienstleister: Lageeinschätzung und 12-Monats-Ausblick auf 3-Jahres-Hoch
- Logistikanwender: leicht bessere Lageeinschätzung, praktisch konstante Erwartungen
- Ukraine-Krise und mögliche Russland-Sanktionen: derzeit keine dauerhaften negativen Effekte auf die Logistikwirtschaft erwartet
Nach dem leichten Dämpfer zum Jahresauftakt sind die Zeichen für die Logistikkonjunktur in Deutschland wieder deutlich auf Expansion gerichtet. Hierauf weist die jüngste Erhebung (Junibefragung) zum Logistik-Indikator hin, den das Institut für Weltwirtschaft (IfW) im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) ermittelt.
Lageeinschätzung deutlich besser, Erwartungen legen nur leicht zu
Das Gesamtklima legte um gut 8 auf nunmehr 138,8 Punkte zu. Die günstigere Konjunkturbeurteilung ist vor allem auf eine verbesserte Lageeinschätzung (Anstieg um 11,3 auf 133,4 Zähler) zurückzuführen, während die Erwartungen für die kommenden 12 Monate nur leicht um 5 auf 142,2 Indexpunkte zulegen konnten. Maßgeblich trug die Anbieterseite (Logistikdienstleister) zur konjunkturellen Stimmungsaufhellung bei: während sich das Dienstleisterklima kräftig um 14,5 auf jetzt 145,8 Punkte verbesserte, verharrte der Wert für die Logistikanwender in Industrie und Handel nahezu auf seinem Vorquartalswert (Anstieg um 1,9 auf 129,7 Zähler).
"Genießen wir in wirtschaftlich 'heißen' Zeiten die zuversichtliche Wirtschaftslage, das gute Klima und die noch besseren Erwartungen. Um die Metapher von Wein und Wasser zu bemühen: Sommerwein muss genossen werden, sobald er auf dem Markt ist. Im nächsten Winter könnte er schon viel von seiner Spritzigkeit verloren haben", sagte Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, Vorstandsvorsitzender der BVL, zum Ergebnis der aktuellen Erhebung.
Konjunkturtendenz am aktuellen Rand: Anbieter verhaltener zuversichtlich als Anwender
Hinsichtlich der kurzfristigen Konjunkturtendenz, der Geschäftsentwicklung im nächsten Quartal, ist die Zuversicht auf der Anbieterseite indes verhaltener als bei den Anwendern. Per Saldo erwarten 22 Prozent der Anbieter und 38 Prozent der Anwender eine Verbesserung der Geschäftslage bzw. der Nachfrage nach Logistikleistungen.
Logistikdienstleister: Lageeinschätzung und Ausblick auf die kommenden 12 Monate auf 3-Jahres-Hoch
Das deutlich aufgehellte Konjunkturklima seitens der Logistikdienstleister spiegelt vor allem eine deutlich günstigere Lageeinschätzung im zweiten Quartal wider. Der entsprechende Indikator zog auf breiter Front kräftig um 18,9 auf 145,8 Punkte an. Ein derart hohes Niveau wurde zuletzt vor drei Jahren erreicht. "Dies mag erklären, warum der Optimismus der Befragten hinsichtlich einer weiteren Verbesserung in den nächsten drei Monaten etwas verhaltener ausgefallen ist", erklärt IfW-Forscher Prof. Stefan Kooths, der die Berechnung des Logistik-Indikators betreut. Der Ausblick auf die kommenden 12 Monate hat sich demgegenüber merklich um 10 auf 147,3 Zähler verbessert. "Auch dieser Wert markiert ein 3-Jahres-Hoch, wobei alle Erwartungskomponenten sehr ausgewogen auf eine weitere Expansion hindeuten, so dass der positive Ausblick über die weitere Geschäfts- und Auftragsentwicklung durch eine entsprechende Bereitschaft zum Ausbau der Personal- und Sachkapazitäten begleitet ist", so Kooths weiter.
Logistikanwender: nur leicht bessere Lageeinschätzung und praktisch konstante Erwartungen
Das nur geringfügig verbesserte Geschäftsklima der Logistikanwender in Industrie und Handel beruht ausschließlich auf einer leicht besseren Lageeinschätzung (Anstieg um 3,8 auf 122,3 Punkte). Diese wiederum geht auf eine im Markt als weniger knapp wahrgenommene Kapazitätsverfügbarkeit zurück, was in der Tendenz (wenn auch nicht der Stärke nach) die Einschätzung der Logistikanbieter bestätigt. Hinsichtlich der Erwartungen für die kommenden 12 Monate hat es lediglich Verschiebungen gegeben; bei leicht verbesserten Geschäftsaussichten haben die Einschätzungen hinsichtlich der zusätzlichen Logistikbedarfe auf hohem Niveau leicht nachgegeben. Darüber hinaus steht nunmehr den wieder deutlicheren Absichten zum Beschäftigungsaufbau eine nicht mehr ganz so starke Ausweitung der Sachkapazitäten gegenüber.
Ukraine-Krise und mögliche Sanktionen gegen Russland: derzeit keine dauerhaften negativen Effekte auf die Logistikwirtschaft erwartet
Von der derzeitigen Staatskrise in der Ukraine sowie möglichen Sanktionen gegen Russland gehen nach Ansicht der Befragten derzeit keine dauerhaften negativen Effekte auf die Logistikwirtschaft in Deutschland aus. Hinsichtlich der kurzfristigen Wirkungen zeigt sich die Anbieterseite robuster als die Anwender. "Fast die Hälfte der befragten Logistikdienstleister erwarten keinerlei negative Wirkungen, bei den Industrie- und Handelslogistikern sind es nur 2,5 Prozent", erläutert IfW-Forscher Kooths. "Aber auch die Anwenderseite sieht derzeit allenfalls temporäre Wirkungen. Die eine Hälfte unter ihnen rechnet mit temporären Einbußen, während die andere davon ausgeht, dass mögliche Beeinträchtigungen durch ein lebhafteres Geschäft mit anderen Ländern kompensiert werden kann", so Kooths weiter. Auf der Anbieterseite teilen 29 Prozent bzw. 18 Prozent diese Einschätzungen.

Ansprechpartner:
Dr. Stefan Kooths
Prognosezentrum
Institut für Weltwirtschaft
Tel. +49 (30) 2067 9664 (Büro Berlin)
Tel. +49 (431) 8814579 (Büro Kiel)
stefan.kooths@ifw-kiel.de
Ulrike Grünrock-Kern
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.
Tel. 0421 17 38 421
Gruenrock-Kern@bvl.de
Der Logistik-Indikator wird vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) an der Universität Kiel für die Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) berechnet. Konstruktionsgemäß kann der Indikator Werte zwischen 0 und 200 annehmen, wobei ein Wert von 100 eine konjunkturelle Normalsituation kennzeichnet (befriedigende und stabile Geschäfts- und Auftragslage mit normaler Kapazitätsauslastung).
Diese Kommentierung fußt auf der bislang absehbaren Entwicklung der erhobenen Befragungskomponenten. Die Verdichtung zu den vorgestellten Gesamt- und Teilindikatoren ist auf der bisherigen Datengrundlage nur als erste Rechnung möglich. Das dem Indikatorkonzept zugrunde liegende Fragedesign zielt bei quartalsbezogenen Angaben auf eine Einschätzung der jahreszeitlich üblichen (um saisonale Effekte bereinigten) Werte ab. Gleichwohl ist nicht auszuschließen, dass sich im Antwortverhalten noch Saisoneffekte niederschlagen. Diese können zukünftig (nach längerer Laufzeit des Indikators) statistisch herausgerechnet werden. Darüber hinaus sind zukünftig auch Untersuchungen zu den zeitlichen Vorlaufeigenschaften sowohl zur sektoralen als auch zur gesamtwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung möglich. Diese werden vom IfW durchgeführt, sobald die dazu notwendige Datengrundlage erreicht ist.
Weitere Informationen
Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW)
Das IfW im ÜberblickDas Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) ist eines der großen Zentren weltwirtschaftlicher Forschung, wirtschaftspolitischer Beratung, ökonomischer Ausbildung und wirtschaftswissenschaftlicher Dokumentation. Das Institut sieht seine Hauptaufgabe in der Erforschung innovativer Lösungsansätze für drängende weltwirtschaftliche Probleme. Auf Basis dieser Forschungsarbeiten berät es Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und informiert die interessierte Öffentlichkeit über wichtige wirtschaftspolitische Zusammenhänge. Als Tor zur weltwirtschaftlichen Forschung pflegt es ein weit gespanntes Netzwerk aus nationalen und internationalen Experten, deren Forschungsarbeiten direkt oder indirekt in die Forschungs- und Beratungsaktivitäten des Instituts einfließen. Das Institut für Weltwirtschaft legt einen besonderen Schwerpunkt auf die ökonomische Aus- und Weiterbildung und kooperiert eng mit der ZBW, der weltgrößten wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Bibliothek.foto_ifw_antik.gifDas Institut wurde im Jahr 1914 als „Königliches Institut für Seeverkehr und Weltwirtschaft" von Bernhard Harms gegründet und später in „Institut für Weltwirtschaft" umbenannt. Es ist der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel angegliedert, ohne ein Teil von ihr zu sein. Das Institut für Weltwirtschaft gehört der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) an, die Institute und Serviceeinrichtungen von überregionaler Bedeutung vereint. Seit dem 1. Januar 2007 ist das Institut für Weltwirtschaft eine unabhängige Stiftung des öffentlichen Rechts des Landes Schleswig-Holstein (Errichtungsgesetz der Stiftung IfW; Satzung der Stiftung IfW).Das Ziel der Forschung des Instituts für Weltwirtschaft ist es, innovative Lösungen für drängende weltwirtschaftliche Probleme zu entwerfen, die ökonomische Anreize zu einem eigenverantwortlichen Handeln des Einzelnen setzen und dadurch dem Bedürfnis der Menschen nach sozialer Gerechtigkeit Rechnung tragen. Um schnell und flexibel auf neue Problemfelder reagieren zu können, ist die Forschung des Instituts in kleineren Forschungs- und Projektbereichen organisiert (Organisationsstruktur). Die gegenwärtig sieben Forschungsbereiche bearbeiten eigenständig relativ eng umrissene Forschungsgebiete im Rahmen unserer Programme Internationale Wirtschaft und internationale Wirtschaftspolitik, Wirtschaftspolitische Maßnahmen für nachhaltige Entwicklung sowie Makroökonomische Aktivität und Politik. Diese dezentrale Strukturerlaubt es uns, die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter je nach Interesse und Bedarf flexibel einzusetzen und kurzfristig neue Forschungsfelder zu erschließen (Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis an der Stiftung Institut für Weltwirtschaft und Verfahren zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten).Die Forschungsaktivitäten werden unterstützt und ergänzt durch die Dienstleistungen der Zentren des Instituts. Die Zentren erstellen unter anderem die Konjunkturprognosen des IfW, erarbeiten neue Konzepte und Instrumente der wirtschaftspolitischen Beratung, entwickeln neue akademische Bildungsangebote, betreuen das Aufbaustudium Advanced Studies in International Economic Policy Research und veröffentlichen die Publikationsreihen des IfW.Für seine Anstrengungen zur Gleichstellung wurde das Institut 2010 mit dem Total E-Quality-Prädikat ausgezeichnet.
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