24.06.2014 09:39 Uhr in Gesundheit & Wellness und in Wissenschaft & Forschung von Witwatersrand Universität
Kein Nachweis der Überlegenheit von Silberamalgam gegenüber hochviskosen Glasionomeren bei Seitenzahnrestaurationen
Keinen Beweiss für besseren klinischen Nutzen von Silberamalgam gegenüber hochviskosen GlasionomerenKurzfassung: SYSTEM-Initiative: Neuesten Erkenntnissen zufolge gibt es keinen eindeutigen Nachweis dafür, dass Restaurationen mit Silberamalgam gegenüber Restaurationen mit hochviskosen Glasionomeren bei Kavitäten im lasttragenden Seitenzahnbereich bleibender Zähne einen besseren klinischen Nutzen aufweisen.
[Witwatersrand Universität - 24.06.2014] Trotz des Vertrauens in wissenschaftlich fundierte Methoden klinischer Forschung und Praxis, agiert ein großer Teil der globalen zahmedizinischen Fachkreise weiterhin auf Grundlage einer nicht bewiesenen Auffassung bezüglich der Platzierung lasttragender ein- bzw. mehrflächigen Restaurationen von Kavitäten im Seitenzahnbereich.
Seit mehreren Jahrzehnten stimmen zahlreiche praktizierende Zahnärzte dahingehend überein, dass Silberamalgam klinisch hochwertiger als Glasionomere ist, wenn es zu Restaurationen im Seitenzahnbereich kommt. Allerdings fehlen handfeste klinische Beweise, um besagten Konsens zu untermauern.
Um die aktuellen klinischen Nachweise zu diesem Thema zu bewerten, hat die SYSTEM-Initiative der Fakultät der Gesundheitswissenschaften der Universität Witwatersrand in Johannesburg eine systematische Untersuchung randomisierter Kontrollstudien, sowie eine meta-epidemiologische Studie durchgeführt.
Diese wissenschaftlich ausgerichtete Analyse beinhaltete eine systematische Literaturrecherche in 17 globalen und regionalen Datenbanken, sowie in Datenbeständen von wissenschaflichen Open-Access-Journalen und "grauer" Literatur. Neben den globalen Datenbanken PubMed/Medline und der Cochrane Library hat SYSTEM zusätzlich auch in regionalen englischsprachigen Datenbanken der dentalwissenschaftlichen Literatur Afrikas, Europas, Indiens und Nordamerikas, sowie in regionalen nicht-englischsprachigen Datenbanken der dentalwissenschaftlichen Literatur Chinas und Lateinamerikas recherchiert.
Insgesamt wurden 38 kontrollierte klinische Studien als Nachweise angeführt, die die wissenschaftlichen Untersuchungen von über 10.000 durchgeführten Zahnrestaurationen umfassen. Das Ergebnis zeigt keine Überlegenheit von Amalgam gegenüber Füllungen aus hochviskosen Glasionomeren der jüngsten Generation, da sich keine klinisch signifikanten Unterschiede bei den Restaurationsfehlern jenseits der statistischen Zufallsquote ergaben.
Die Ergebnisse der meta-epidemiologischen Studie der SYSTEM-Initiative zeigen, dass Aussagen zur Überlegenheit von Amalgam auf falschen statistischen Vergleichsmethoden beruhen. Derartige Methoden verlassen sich auf den üblichen nicht-adjustierten indirekten Vergleich der Restaurationsfehlern aus unkontrollierten klinischen Langzeitstudien.
Vereinfacht gesagt: Das traditionelle Argument gegen die Verwendung von Glasionomeren in der modernen Zahnmedizin basiert auf der irrtümlichen Annahme, dass Ergebnisse aus verschiedenen Studien mit unterschiedlichen klinischen Umständen und Patientengruppen direkt miteinander verglichen werden können. Stattdessen sollten vielmehr Aussagen zu den Vorteilen klinischer Interventionen auf dem direkten Vergleich der Ergebnisse konkurrierender Behandlungsoptionen beruhen, die aus randomisierten Kontrollstudien stammen.
Restaurationen mit hochviskosen Glasionomeren erfordern keine Macro-Retention mittels Hochgeschwindigkeitsbohren und ermöglichen dem Zahnarzt eine patientenfreundlichere Methode der Zahnrestauration. Der Einsatz von Glasionomer-Restaurationen reduziert auch die Wahrscheinlichkeit wiederholter Restaurationszyklen, da bei der Reparatur fehlerhafter Restaurationen das Entfernen des Füllmaterials aus der Zahnkavität entfällt.
Den neuesten Erkenntnissen zufolge gibt es keinen eindeutigen Nachweis dafür, dass Restaurationen mit Silberamalgam gegenüber Restaurationen mit hochviskosen Glasionomeren bei Kavitäten im lasttragenden Seitenzahnbereich bleibender Zähne einen besseren klinischen Nutzen aufweisen.
Die vollständigen veröffentlichten Berichte mit den Erkenntnissen sind online in Englischer Sprache abrufbar:
Mickenautsch S, Yengopal V. Failure rate of high-viscosity GIC based ART compared to that of conventional amalgam restorations - evidence from a systematic review update. S Afr Dent J 2012; 67: 329-31.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23951787
(Vollständiger systematischer Untersuchungsbericht:
http://mi-compendium.org/journal/index.php/JMID/article/view/153/149
http://mi-compendium.org/journal/index.php/JMID/article/view/159/155 )
Und:
Mickenautsch S, Yengopal V. Direct contra naïve-indirect comparison of clinical failure rates between high-viscosity GIC and conventional amalgam restorations. An empirical study. PLOS One 2013; 8: e78397.
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0078397
Seit mehreren Jahrzehnten stimmen zahlreiche praktizierende Zahnärzte dahingehend überein, dass Silberamalgam klinisch hochwertiger als Glasionomere ist, wenn es zu Restaurationen im Seitenzahnbereich kommt. Allerdings fehlen handfeste klinische Beweise, um besagten Konsens zu untermauern.
Um die aktuellen klinischen Nachweise zu diesem Thema zu bewerten, hat die SYSTEM-Initiative der Fakultät der Gesundheitswissenschaften der Universität Witwatersrand in Johannesburg eine systematische Untersuchung randomisierter Kontrollstudien, sowie eine meta-epidemiologische Studie durchgeführt.
Diese wissenschaftlich ausgerichtete Analyse beinhaltete eine systematische Literaturrecherche in 17 globalen und regionalen Datenbanken, sowie in Datenbeständen von wissenschaflichen Open-Access-Journalen und "grauer" Literatur. Neben den globalen Datenbanken PubMed/Medline und der Cochrane Library hat SYSTEM zusätzlich auch in regionalen englischsprachigen Datenbanken der dentalwissenschaftlichen Literatur Afrikas, Europas, Indiens und Nordamerikas, sowie in regionalen nicht-englischsprachigen Datenbanken der dentalwissenschaftlichen Literatur Chinas und Lateinamerikas recherchiert.
Insgesamt wurden 38 kontrollierte klinische Studien als Nachweise angeführt, die die wissenschaftlichen Untersuchungen von über 10.000 durchgeführten Zahnrestaurationen umfassen. Das Ergebnis zeigt keine Überlegenheit von Amalgam gegenüber Füllungen aus hochviskosen Glasionomeren der jüngsten Generation, da sich keine klinisch signifikanten Unterschiede bei den Restaurationsfehlern jenseits der statistischen Zufallsquote ergaben.
Die Ergebnisse der meta-epidemiologischen Studie der SYSTEM-Initiative zeigen, dass Aussagen zur Überlegenheit von Amalgam auf falschen statistischen Vergleichsmethoden beruhen. Derartige Methoden verlassen sich auf den üblichen nicht-adjustierten indirekten Vergleich der Restaurationsfehlern aus unkontrollierten klinischen Langzeitstudien.
Vereinfacht gesagt: Das traditionelle Argument gegen die Verwendung von Glasionomeren in der modernen Zahnmedizin basiert auf der irrtümlichen Annahme, dass Ergebnisse aus verschiedenen Studien mit unterschiedlichen klinischen Umständen und Patientengruppen direkt miteinander verglichen werden können. Stattdessen sollten vielmehr Aussagen zu den Vorteilen klinischer Interventionen auf dem direkten Vergleich der Ergebnisse konkurrierender Behandlungsoptionen beruhen, die aus randomisierten Kontrollstudien stammen.
Restaurationen mit hochviskosen Glasionomeren erfordern keine Macro-Retention mittels Hochgeschwindigkeitsbohren und ermöglichen dem Zahnarzt eine patientenfreundlichere Methode der Zahnrestauration. Der Einsatz von Glasionomer-Restaurationen reduziert auch die Wahrscheinlichkeit wiederholter Restaurationszyklen, da bei der Reparatur fehlerhafter Restaurationen das Entfernen des Füllmaterials aus der Zahnkavität entfällt.
Den neuesten Erkenntnissen zufolge gibt es keinen eindeutigen Nachweis dafür, dass Restaurationen mit Silberamalgam gegenüber Restaurationen mit hochviskosen Glasionomeren bei Kavitäten im lasttragenden Seitenzahnbereich bleibender Zähne einen besseren klinischen Nutzen aufweisen.
Die vollständigen veröffentlichten Berichte mit den Erkenntnissen sind online in Englischer Sprache abrufbar:
Mickenautsch S, Yengopal V. Failure rate of high-viscosity GIC based ART compared to that of conventional amalgam restorations - evidence from a systematic review update. S Afr Dent J 2012; 67: 329-31.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23951787
(Vollständiger systematischer Untersuchungsbericht:
http://mi-compendium.org/journal/index.php/JMID/article/view/153/149
http://mi-compendium.org/journal/index.php/JMID/article/view/159/155 )
Und:
Mickenautsch S, Yengopal V. Direct contra naïve-indirect comparison of clinical failure rates between high-viscosity GIC and conventional amalgam restorations. An empirical study. PLOS One 2013; 8: e78397.
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0078397
Weitere Informationen
Witwatersrand Universität, Herr Steffen Dr Mickenautsch
York Rd 7, 2193 Parktown/Johannesburg, Südafrika
Tel.: 0027823363214; http://www.system-initiative.info
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