Orgelrestaurierung in der Trinitatiskirche in Ruhla

Kurzfassung: Orgelrestaurierung in der Trinitatiskirche in RuhlaWann wirds mal wieder richtig Orgelsommer?Starke Verschmutzung, Schädlingsbefall und Schäden an allen Teilen der Orgel in der St. Trinitatiskirche ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 25.06.2014] Orgelrestaurierung in der Trinitatiskirche in Ruhla

Wann wirds mal wieder richtig Orgelsommer?
Starke Verschmutzung, Schädlingsbefall und Schäden an allen Teilen der Orgel in der St. Trinitatiskirche in Ruhla im Wartburgkreis konnten bereits fachgerecht wiederhergestellt werden. Nun wartet die Kirche auf den Wiedereinbau des Instrumentes. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Restaurierung des Orgelprospekts mit 10.000 Euro. Der entsprechende Fördervertrag erreicht Bauamtsleiterin Elke Schmidt in diesen Tagen. Für die Maßnahmen stehen auch Mittel vom Landesamt für Denkmalpflege und von der Sparkassenstiftung zur Verfügung.
In Hanglage am höchsten Punkt der Stadt Ruhla entstand 1682 die einstige Stadtpfarrkirche anstelle eines Vorgängerbaues. Der als verputzte Saalkirche errichtete Bau besitzt einen vieleckigen Ostabschluss mit spitzbogigen Maßwerkfenstern und einen verschieferten westlichen Dachreiter mit Laterne und kleiner Schweifhaube. Ende der 1920er Jahre ging die Kirche bei uneingeschränkter Nutzung durch die Kirchengemeinde in kommunalen Besitz über. 1945 wurde das Dach schwer beschädigt und bis 1951 wiederhergestellt.
Zu betreten ist die Kirche über eine zweiläufige Eingangstreppe mit einem auf Holzstützen ruhenden überdachten Gang und einem verschieferten Eingangspavillon. Den Innenraum prägen zweigeschossige Emporen mit Balustrade an der Orgelempore und eine Holztonnendecke. Der reich beschnitzte Kanzelaltar mit den freiplastischen Figuren des Paulus und der vier Evangelisten sowie des Moses stammt aus dem Jahr 1680, die Bemalung aus dem Jahr 1718. Auf dem Schalldeckel steht die Figur des Auferstandenen.
Die Orgel wurde von Friedrich Knauf 1859 unter Verwendung des Prospektes und eines Teils des Pfeifenwerkes einer Vorgängerorgel aus dem Jahr 1709 als zweimanualige Schleifladenorgel mit 33 Registern erbaut. Den barocken Prospekt mit stummen Zinkpfeifen setzte man als Fassade vor das neue Werk. Die Orgel wurde nur geringfügig verändert und das barocke Pfeifenwerk konnte ohne große Umbauten übernommen werden. Damit kommt der Orgel, die als eine der größten des Orgelbauers Knauf gilt, besondere musikhistorische Bedeutung zu.
Seit 1997 setzt die Stadt das Kirchengebäude schrittweise instand. Bisher erfolgten die statisch konstruktive Sicherung und Instandsetzung des Gebäudes, der Dachkonstruktion und der Dachdeckung sowie des Mauerwerks. Dabei musste echter Hausschwamm bekämpft werden. Auch die Fenster wurden restauriert.
2007 erfolgte der Ausbau des Orgelwerkes. Die Überarbeitung von Windladen, Prospektpfeifen, Spielanlage, Trakturen, Windanlage und Pfeifenwerk sind bereits erfolgt. Nun stehen die Restaurierung der Windladen und des Orgelgehäuses sowie der Einbau der Spiel- und der Windanlage, die weitere Restaurierung der Holz- und Metallpfeifen und der Rückbau veränderter Register an.
Die Kirche St. Trinitatis, in der jährlich der beim Publikum sehr beliebte Orgelsommer, auch jeweils mit einem Benefizkonzert für die Kirche, stattfindet, ist eines von über 410 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

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