Obst- und Gemüsebauern fordern Ausnahmen beim Mindestlohn

Kurzfassung: Obst- und Gemüsebauern fordern Ausnahmen beim MindestlohnBauernpräsident befürchtet Verlust von Arbeitsplätzen und WertschöpfungZu Beginn der Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes ( ...
[Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) - 25.06.2014] Obst- und Gemüsebauern fordern Ausnahmen beim Mindestlohn

Bauernpräsident befürchtet Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung
Zu Beginn der Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) auf dem Deutschen Bauerntag 2014 in Bad Dürkheim trafen Obst- und Gemüsebauern den DBV-Präsidenten Joachim Rukwied und Norbert Schindler, DBV-Vizepräsident und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd. Anlass waren die Auswirkungen des Mindestlohns auf die heimische Landwirtschaft. Die Vorsitzenden der rheinland-pfälzischen Obstbauern, Ludwig Schmitt (r/l) und der Gemüsebauern, Hermann Reber (r/l), überreichten dabei den beiden Bauernpräsidenten eine Auswahl von Obst und Gemüse aus heimischem Anbau.
"Wenn es beim Mindestlohn keine Ausnahmen für Saisonarbeitskräfte gibt, ist der Anbau arbeitsintensiver Sonderkulturen nicht nur in Rheinland-Pfalz gefährdet", erklärte Gemüsebauer Reber. Rund 330.000 Saisonarbeitskräfte vor allem aus Osteuropa werden jährlich zur Pflege und Ernte von Sonderkulturen wie Wein, Spargel, Salaten oder Feldgemüsesorten für wenige Wochen im Jahr auf den Höfen in Deutschland beschäftigt. Die Arbeitskosten erreichen bei den Sonderkulturen bis zu 60 Prozent der Gesamtkosten.
"Bei einem Mindestlohn von 2,21 Euro in Polen und 92 Cent in Rumänien verlieren wir bei einem deutschen Mindestlohn von 8,50 Euro unsere Wettbewerbsfähigkeit", befürchtete Obstbauer Schmitt. Die beiden Vorsitzenden der Obst- und Gemüsebauern bestärkten Bauernpräsident Rukwied und seinen Vizepräsidenten Schindler, ihr engagiertes, konsequentes Eintreten für eine Ausnahme beim Mindestlohn in der politischen Diskussion unbeirrt fortzusetzen und auf Änderungen des Gesetzesentwurfs zu beharren. Beide Präsidenten hatten in den vergangenen Wochen die wirtschaftlichen Auswirkungen der jetzigen Gesetzesvorlage Vertretern der Bundestagsfraktionen, Arbeitsministerin Andrea Nahles und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel aufgezeigt. "Ich befürchte, dass wir durch die Einführung des Mindestlohns ohne Augenmaß in der Landwirtschaft Arbeitsplätze und Wertschöpfung verlieren", erklärte Rukwied beim Treffen mit den Obst- und Gemüsebauern. Über den Mindestlohn wird der Bundestag in der folgenden Woche abstimmen.

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