25.06.2014 16:14 Uhr in Gesellschaft & Familie von Fachhochschule Koblenz / RheinAhrCampus Remagen
Hochschule Koblenz forscht zur Wohnungslosigkeit in Rheinland-Pfalz – Finale Ergebnisse vorgestellt
Kurzfassung: Hochschule Koblenz forscht zur Wohnungslosigkeit in Rheinland-Pfalz - Finale Ergebnisse vorgestelltWie alt sind die Wohnungslosen? Über welche Schul- und Ausbildungsabschlüsse verfügen sie? Welche ...
[Fachhochschule Koblenz / RheinAhrCampus Remagen - 25.06.2014] Hochschule Koblenz forscht zur Wohnungslosigkeit in Rheinland-Pfalz - Finale Ergebnisse vorgestellt
Wie alt sind die Wohnungslosen? Über welche Schul- und Ausbildungsabschlüsse verfügen sie? Welche Probleme belasten sie? Wie gesund oder krank sind sie? Wie stark leiden sie unter Suchtverhalten sowie psychischen und psychiatrischen Auffälligkeiten? Mit diesen und vielen weiteren Fragestellungen beschäftigte sich diese Studie. In sehr ausführlichen persönlichen Gesprächen wurden 161 Wohnungslose bis Ende Mai 2014 befragt. Hinzu kamen Interviews mit 58 Expertinnen und Experten, die in sozialen Hilfeeinrichtungen und Jobcentern tätig sind. "Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, den Wohnungslosen rechtzeitig und nachhaltig bei ihren vielfältigen Problemlagen fachlich koordiniert helfen zu können, um letztlich zu erreichen, dass sie wieder sozial integriert werden", so Frietsch.
Die mit der Unterstützung der Wohnungslosen- und Suchtkrankenhilfe in Rheinland-Pfalz durchgeführte Befragung von Wohnungslosen in Rheinland-Pfalz bestätigt den bundesweit festgestellten Trend. Die Probleme mit der Wohnungslosigkeit haben sich verschärft: Immer mehr jüngere Menschen sind betroffen. "Die Ergebnisse zeichnen vielschichtige Bilder der Lebensumstände von wohnungslosen Menschen", erklärt Dirk Holbach. Auch in Rheinland-Pfalz liegt das Durchschnittsalter inzwischen schon bei 35 Jahren, gar jeder Vierte ist jünger als 25 Jahre. "Besorgnis erregend ist auch der kontinuierlich steigende Anteil der Frauen, der jetzt schon 25 Prozent beträgt", ergänzt Sabine Link.
Geeigneten Wohnraum zu finden ist hier nicht der erste Schritt auf dem Lösungsweg. Vielfältig und verwoben sind die Problemlagen, in denen die Wohnungslosen stecken: Alkoholsucht, langjährige Arbeitslosigkeit, niedriger Schulabschluss, Überschuldung, Tod enger Bezugspersonen, traumatisierende Gewalterfahrungen - vor allem bei Frauen. Gerade bei den Jüngeren liegt häufig nur ein niedriger Schulabschluss vor. Dazu kommen oft Hafterfahrungen, auch wegen Bagatelldelikten wie zum Beispiel "Schwarzfahren". Neuerdings stellen psychische Verhaltensauffälligkeiten und psychiatrische Störungsbilder weitere Problembereiche dar, die ohne fachlich-medizinische Unterstützung nicht mehr bewältigt werden können. Zusammenfassend muss daher von "gravierend-komplexen Problemlagen" gesprochen werden, die die "Symptomatik Wohnungslosigkeit" kennzeichnen.
"Angesichts der vielschichtigen Problemlagen der Betroffenen ist es nötig, dass Fachleute der verschiedenen sozialen, medizinischen Bereiche und vor allem auch der Jobcenter kooperieren und sich gemeinsam um die Lösung der einzelnen Probleme kümmern", weiß Frietsch, "nur so ist eine Rückkehr der Betroffenen in die Gesellschaft mit gesichertem Wohnraum möglich." Für diese Zusammenarbeit gelte es fachliche Standards zu entwickeln und verbindlich im Rahmen eines Modellprojekts umzusetzen.
Kontakt für Rückfragen zu den Ergebnissen des Forschungsprojekts:
frietsch@hs-koblenz.de
holbach@hs-koblenz.de
Fachhochschule Koblenz / RheinAhrCampus Remagen
Joseph-Rovan-Allee 2
53424 Remagen
Telefon: +49 (02642) 932-0
Telefax: +49 (02642) 932-30
Mail: presse-mut@rheinahrcampus.de
URL: http://www.rheinahrcampus.de/
Wie alt sind die Wohnungslosen? Über welche Schul- und Ausbildungsabschlüsse verfügen sie? Welche Probleme belasten sie? Wie gesund oder krank sind sie? Wie stark leiden sie unter Suchtverhalten sowie psychischen und psychiatrischen Auffälligkeiten? Mit diesen und vielen weiteren Fragestellungen beschäftigte sich diese Studie. In sehr ausführlichen persönlichen Gesprächen wurden 161 Wohnungslose bis Ende Mai 2014 befragt. Hinzu kamen Interviews mit 58 Expertinnen und Experten, die in sozialen Hilfeeinrichtungen und Jobcentern tätig sind. "Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, den Wohnungslosen rechtzeitig und nachhaltig bei ihren vielfältigen Problemlagen fachlich koordiniert helfen zu können, um letztlich zu erreichen, dass sie wieder sozial integriert werden", so Frietsch.
Die mit der Unterstützung der Wohnungslosen- und Suchtkrankenhilfe in Rheinland-Pfalz durchgeführte Befragung von Wohnungslosen in Rheinland-Pfalz bestätigt den bundesweit festgestellten Trend. Die Probleme mit der Wohnungslosigkeit haben sich verschärft: Immer mehr jüngere Menschen sind betroffen. "Die Ergebnisse zeichnen vielschichtige Bilder der Lebensumstände von wohnungslosen Menschen", erklärt Dirk Holbach. Auch in Rheinland-Pfalz liegt das Durchschnittsalter inzwischen schon bei 35 Jahren, gar jeder Vierte ist jünger als 25 Jahre. "Besorgnis erregend ist auch der kontinuierlich steigende Anteil der Frauen, der jetzt schon 25 Prozent beträgt", ergänzt Sabine Link.
Geeigneten Wohnraum zu finden ist hier nicht der erste Schritt auf dem Lösungsweg. Vielfältig und verwoben sind die Problemlagen, in denen die Wohnungslosen stecken: Alkoholsucht, langjährige Arbeitslosigkeit, niedriger Schulabschluss, Überschuldung, Tod enger Bezugspersonen, traumatisierende Gewalterfahrungen - vor allem bei Frauen. Gerade bei den Jüngeren liegt häufig nur ein niedriger Schulabschluss vor. Dazu kommen oft Hafterfahrungen, auch wegen Bagatelldelikten wie zum Beispiel "Schwarzfahren". Neuerdings stellen psychische Verhaltensauffälligkeiten und psychiatrische Störungsbilder weitere Problembereiche dar, die ohne fachlich-medizinische Unterstützung nicht mehr bewältigt werden können. Zusammenfassend muss daher von "gravierend-komplexen Problemlagen" gesprochen werden, die die "Symptomatik Wohnungslosigkeit" kennzeichnen.
"Angesichts der vielschichtigen Problemlagen der Betroffenen ist es nötig, dass Fachleute der verschiedenen sozialen, medizinischen Bereiche und vor allem auch der Jobcenter kooperieren und sich gemeinsam um die Lösung der einzelnen Probleme kümmern", weiß Frietsch, "nur so ist eine Rückkehr der Betroffenen in die Gesellschaft mit gesichertem Wohnraum möglich." Für diese Zusammenarbeit gelte es fachliche Standards zu entwickeln und verbindlich im Rahmen eines Modellprojekts umzusetzen.
Kontakt für Rückfragen zu den Ergebnissen des Forschungsprojekts:
frietsch@hs-koblenz.de
holbach@hs-koblenz.de
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, 53424 Remagen, Deutschland
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