27.06.2014 11:51 Uhr in Gesellschaft & Familie von Bundeswehr
Halbzeit für die 'Brandenburg'
Kurzfassung: Halbzeit für die "Brandenburg""Leinen los", hieß es am 17. März für die "Brandenburg" in Wilhelmshaven. Bei grauem und tristem Wetter ging es vom Heimathafen an das Horn von Afrika. Anlass, mit de ...
[Bundeswehr - 27.06.2014] Halbzeit für die "Brandenburg"
"Leinen los", hieß es am 17. März für die "Brandenburg" in Wilhelmshaven. Bei grauem und tristem Wetter ging es vom Heimathafen an das Horn von Afrika. Anlass, mit dem Kommandanten der Fregatte, Fregattenkapitän Gerald Liebich, eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Seit dem 6. April patrouilliert die "Brandenburg" als Flaggschiff des maritimen Einsatzverbandes "Atalanta" im Seegebiet vor der Küste Ostafrikas. Deutschland hat zum zweiten Mal die Führung des internationalen Verbandes übernommen und stellt mit ihr das Führungsschiff der Operation. Auftrag ist es, die Schiffe des Welternährungsprogrammes (WFP) zu schützen, aber auch Piraterie auf Handelsschiffe zu verhindern.
Eine Vielzahl von Aufgaben gilt es zu bewältigen: die Überwachung des internationalen Transitkorridors im Golf von Aden, von Küstengebieten mit bekannten Camps, von denen Piratenaktivitäten ausgehen könnten. Letzteres erfolgt sehr häufig gemeinsam mit den Seefernaufklärern des Verbandes.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Informationsgewinnung im Küstenbereich. Verhaltensmuster lokaler Fischer gilt es zu identifizieren, um auf mögliche Unregelmäßigkeiten reagieren zu können. Der Kommandant zieht seine seine Halbzeitbilanz.
"Wir haben in den letzten zwei Monaten rund 18.000 Seemeilen zurückgelegt", informiert Fregattenkapitän Gerald Liebich. Um die Präsenz im Operationsgebiet aufrecht halten zu können, wurde die "Brandenburg" regelmäßig in See mit Kraftstoff versorgt. "Wir haben vier Seeversorgungsmanöver mit dem Tanker "Rhön" und zwei mit US-amerikanischen Versorgern durchgeführt", erläutert Liebich detailliert.
Bei Kontakt, beispielsweise mit einer Dhau, wird möglichst ein sogenannter "Friendly Approach" durchgeführt. Dabei setzt per Speedboat ein Team aus Sprachmittler, Gesprächsführer und Sicherungspersonal zur Gesprächsaufklärung zu diesem Boot über. "Rund zwanzig dieser Approaches waren es in den letzten zwei Monaten", sagt der Marineoffizier. "Die Gespräche mit den Fischern und Händlern dienen der Informationsgewinnung über Verhaltensweisen der lokalen Küstenseefahrt und deren Netzwerkstrukturen an Land", erläutert Liebich. "Dabei ist es wichtig zu erfahren, welche Rolle Piraterie derzeit spielt", fügt er hinzu.
Indische Dhau war in Piratenhand
So hatte die "Brandenburg" im April eine indische Dhau inspiziert. Das Boarding-Team der "Brandenburg" ging an Bord, um die Besatzung zu befragen und die Dhau zu untersuchen. Im Gespräch wurde bestätigt, dass das Boot noch zwei Tage vorher von Piraten besetzt worden war. Angesichts der kontinuierlichen Beobachtung durch die Seefernaufklärungsflugzeuge und Schiffe des Marineverbandes flüchteten die Piraten letztlich an Land.
"Dieser Vorfall bestätigt, dass die Bedrohung durch Piraterie noch immer vorhanden ist, auch wenn es Dank der Präsenz von Marineschiffen vor der Küste Somalias in den letzten zwei Jahren keine Entführungen von Handelsschiffen mehr gab", betont der Kommandant.
Besatzungsangehörige der Fregatte "Brandenburg" haben im Einsatzzeitraum auch lokale Kräfte weitergebildet. "Wir haben im Mai eine Übung zum sogenannten "Local Maritime Capacity Building" (Stärkung der Fähigkeiten der maritimen Behörden) mit der Polizei und der Marine in Tansania durchgeführt. Schwerpunkte hier waren die Beweissicherung und sanitätsdienstliche Ausbildung", informiert der 44-jährige.
"Anfang Juni trainierten wir gemeinsam mit der seychellischen Küstenwache und weiteren örtlichen Kräften während einer Search-and-Rescue-Übung verschiedene Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen", ergänzt er.
Tolles Miteinander
"Ich denke, dass wir als Flaggschiff dem Kommandeur der Task Force 465, Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen, und seinem internationalen Stab bisher eine gute Plattform geboten haben, um die Operation "Atalanta" führen zu können", resümiert Gerald Liebich. "Die Besatzung hat sehr gute Arbeit geleistet, und dies mit Routine und mit konstant großer Motivation. Und ich bin davon überzeugt, dass wir das in der zweiten Hälfte genauso überzeugend machen werden", sagt der Kommandant.
Dem kann Flottillenadmiral zur Mühlen nur zustimmen: "Neben der fachlichen Zusammenarbeit zwischen Flaggschiff und Stab ist mir das Miteinander besonders wichtig. Mein internationaler Stab und ich fühlen uns wohl an Bord, sind Teil der Gemeinschaft, kurz - das gemeinsame Wohlfühlgefühl könnte nicht besser sein."
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Werderscher Damm 21-29
14548 Schwielowsee / OT Geltow
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"Leinen los", hieß es am 17. März für die "Brandenburg" in Wilhelmshaven. Bei grauem und tristem Wetter ging es vom Heimathafen an das Horn von Afrika. Anlass, mit dem Kommandanten der Fregatte, Fregattenkapitän Gerald Liebich, eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Seit dem 6. April patrouilliert die "Brandenburg" als Flaggschiff des maritimen Einsatzverbandes "Atalanta" im Seegebiet vor der Küste Ostafrikas. Deutschland hat zum zweiten Mal die Führung des internationalen Verbandes übernommen und stellt mit ihr das Führungsschiff der Operation. Auftrag ist es, die Schiffe des Welternährungsprogrammes (WFP) zu schützen, aber auch Piraterie auf Handelsschiffe zu verhindern.
Eine Vielzahl von Aufgaben gilt es zu bewältigen: die Überwachung des internationalen Transitkorridors im Golf von Aden, von Küstengebieten mit bekannten Camps, von denen Piratenaktivitäten ausgehen könnten. Letzteres erfolgt sehr häufig gemeinsam mit den Seefernaufklärern des Verbandes.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Informationsgewinnung im Küstenbereich. Verhaltensmuster lokaler Fischer gilt es zu identifizieren, um auf mögliche Unregelmäßigkeiten reagieren zu können. Der Kommandant zieht seine seine Halbzeitbilanz.
"Wir haben in den letzten zwei Monaten rund 18.000 Seemeilen zurückgelegt", informiert Fregattenkapitän Gerald Liebich. Um die Präsenz im Operationsgebiet aufrecht halten zu können, wurde die "Brandenburg" regelmäßig in See mit Kraftstoff versorgt. "Wir haben vier Seeversorgungsmanöver mit dem Tanker "Rhön" und zwei mit US-amerikanischen Versorgern durchgeführt", erläutert Liebich detailliert.
Bei Kontakt, beispielsweise mit einer Dhau, wird möglichst ein sogenannter "Friendly Approach" durchgeführt. Dabei setzt per Speedboat ein Team aus Sprachmittler, Gesprächsführer und Sicherungspersonal zur Gesprächsaufklärung zu diesem Boot über. "Rund zwanzig dieser Approaches waren es in den letzten zwei Monaten", sagt der Marineoffizier. "Die Gespräche mit den Fischern und Händlern dienen der Informationsgewinnung über Verhaltensweisen der lokalen Küstenseefahrt und deren Netzwerkstrukturen an Land", erläutert Liebich. "Dabei ist es wichtig zu erfahren, welche Rolle Piraterie derzeit spielt", fügt er hinzu.
Indische Dhau war in Piratenhand
So hatte die "Brandenburg" im April eine indische Dhau inspiziert. Das Boarding-Team der "Brandenburg" ging an Bord, um die Besatzung zu befragen und die Dhau zu untersuchen. Im Gespräch wurde bestätigt, dass das Boot noch zwei Tage vorher von Piraten besetzt worden war. Angesichts der kontinuierlichen Beobachtung durch die Seefernaufklärungsflugzeuge und Schiffe des Marineverbandes flüchteten die Piraten letztlich an Land.
"Dieser Vorfall bestätigt, dass die Bedrohung durch Piraterie noch immer vorhanden ist, auch wenn es Dank der Präsenz von Marineschiffen vor der Küste Somalias in den letzten zwei Jahren keine Entführungen von Handelsschiffen mehr gab", betont der Kommandant.
Besatzungsangehörige der Fregatte "Brandenburg" haben im Einsatzzeitraum auch lokale Kräfte weitergebildet. "Wir haben im Mai eine Übung zum sogenannten "Local Maritime Capacity Building" (Stärkung der Fähigkeiten der maritimen Behörden) mit der Polizei und der Marine in Tansania durchgeführt. Schwerpunkte hier waren die Beweissicherung und sanitätsdienstliche Ausbildung", informiert der 44-jährige.
"Anfang Juni trainierten wir gemeinsam mit der seychellischen Küstenwache und weiteren örtlichen Kräften während einer Search-and-Rescue-Übung verschiedene Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen", ergänzt er.
Tolles Miteinander
"Ich denke, dass wir als Flaggschiff dem Kommandeur der Task Force 465, Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen, und seinem internationalen Stab bisher eine gute Plattform geboten haben, um die Operation "Atalanta" führen zu können", resümiert Gerald Liebich. "Die Besatzung hat sehr gute Arbeit geleistet, und dies mit Routine und mit konstant großer Motivation. Und ich bin davon überzeugt, dass wir das in der zweiten Hälfte genauso überzeugend machen werden", sagt der Kommandant.
Dem kann Flottillenadmiral zur Mühlen nur zustimmen: "Neben der fachlichen Zusammenarbeit zwischen Flaggschiff und Stab ist mir das Miteinander besonders wichtig. Mein internationaler Stab und ich fühlen uns wohl an Bord, sind Teil der Gemeinschaft, kurz - das gemeinsame Wohlfühlgefühl könnte nicht besser sein."
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, 14548 Schwielowsee / OT Geltow, Deutschland
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