Meeresschutz/OSPAR-Jahrestagung

Kurzfassung: Meeresschutz/OSPAR-JahrestagungGemeinsam gegen die Vermüllung der Meere Nordostatlantik-Anrainer beschließen regionalen Aktionsplan Die Anrainerstaaten des Nordostatlantiks wollen gemeinsam gegen di ...
[Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) - 27.06.2014] Meeresschutz/OSPAR-Jahrestagung

Gemeinsam gegen die Vermüllung der Meere Nordostatlantik-Anrainer beschließen regionalen Aktionsplan Die Anrainerstaaten des Nordostatlantiks wollen gemeinsam gegen die Vermül-lung der Meere vorgehen. Auf der OSPAR-Jahrestagung in Cascais (Portugal), die heute zu Ende gegangen ist, einigten sie sich auf einen "regionalen Akti-onsplan". Das darin enthaltene Bündel an Maßnahmen soll dazu beitragen, dass künftig deutlich weniger Abfälle in den Nordostatlantik gelangen als bisher und ein Teil des bereits im Meer befindlichen Mülls entfernt wird. Zum Nordostatlantik gehört auch die Nordsee.
Verpackungsmaterialien aus Kunststoff, die über Flüsse von Land aus ins Meer gelangen, Überreste von Freizeitaktivitäten an den Stränden, aber auch herrenlose Fischereigeräte aus Kunststoff und Abfälle aus der Seeschifffahrt tragen zur Vermüllung der Meere bei und sind häufig Ursache für negative Auswirkungen auf Meereslebewesen und Seevögel.
Zu den nun beschlossenen Maßnahmen gehören unter anderem eine angemessene Entsor-gung von Schiffsabfällen in Häfen, die Reduktion des Einsatzes von Mikroplastik und die Erarbeitung von Bildungsmaterialien. Darüber hinaus soll die Anwendung effektiver Reini-gungsmaßnahmen ausgeweitet werden. Dazu zählt vor allem die Fishing-For-Litter-Initiative, bei der Fischer mit ihren Netzen aufgefangene Abfälle nicht wieder über Bord werfen, sondern in den Häfen entsorgen. Aus Sicht der Bundesregierung stellt zudem die geordnete Abfallentsorgung an Land eine der wesentlichen Komponenten zur Verringerung des landseitigen Eintrags von Meeresmüll dar.
Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium Gunther Adler betonte:
"Die ständig zu-nehmende Vermüllung stellt eine massive Bedrohung für unsere Meeresökosysteme dar. Es ist höchste Zeit, dass wir uns mit konkreten Schritten der Bekämpfung des Mülls widmen. Der regionale Aktionsplan von OSPAR ist ein wesentlicher sichtbarer Schritt in die richtige Richtung. Wir werden nun alles daran setzen, als nächstes im Frühjahr 2015 im Rahmen der Ostseekooperation HELCOM einen regionalen Aktionsplan zu verabschieden."
Die Europäische Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, welche den EU-Mitgliedstaaten das Ziel vorgibt, bis 2020 einen guten Umweltzustand in allen europäischen Meeren zu erreichen, benennt die Bekämpfung der Meeresvermüllung als eine ganz wesentliche Komponente. Deutschland wird europaweit als Vorreiter bei der Bekämpfung der Meeresvermüllung wahrgenommen. Bereits auf der Konferenz zum Thema Meeresmüll im April 2013, die vom Umweltbundesamt im Auftrag des Bundesumweltministeriums gemeinsam mit der Europäischen Kommission veranstaltet worden ist, wurden regionale Aktionspläne für die vier europäischen Meeresregionen beschlossen.
UBA-Präsidentin Maria Krautzberger erklärte: "Mit den regionalen Aktionsplänen der internationalen Meeresschutz-Übereinkommen haben wir eine gute Grundlage, um die Abfalleinträge in die Meere schrittweise zu verringern. Es ist jetzt wichtig, dass alle europäischen Meeresregionen zusammenwirken. Nur so kommen wir dem Ziel eines guten Zustands für alle europäischen Meere bis 2020 näher. Die Vermüllung der Meere ist eines der größten Umweltprobleme. Das Umweltbundesamt wird sich auch künftig stark für den Meeresschutz engagieren."
Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt waren maßgeblich an der politischen sowie fachlichen Erarbeitung des OSPAR-Plans beteiligt.
Hintergrund:
OSPAR steht für die zwischenstaatliche Oslo-Paris-Kommission. Ihre Aufgabe ist es, die Oslo- und die Pariskonvention zum Schutz des Nordatlantiks zu
umzusetzen:
http://www.ospar.org/content/content.asp?menu=01441000000000_000000_000000
HELCOM steht für die zwischenstaatliche Helsinki-Kommission. Diese setzt die Helsinki-Konvention um, die den Schutz der Meeresumwelt in der Ostsee
garantiert: www.helcom.fi
Weitere Informationen:
Die Abfallmengen in den Meeren werden derzeit auf über 100 Millionen Tonnen geschätzt. Etwa Dreiviertel davon bestehen aus Kunststoffen.
Jährlich kommen derzeit bis zu 6,4 Millionen Tonnen hinzu. Etwa 70 Prozent der Abfälle sinken zu Boden, der Rest wird entweder an Strände gespült, treibt an der Wasseroberfläche oder in tieferen Meeresschichten. Durchschnittlich 13.000 Plastikmüllpartikel treiben mittlerweile auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche. In der Nordsee sollen sich allein 600.000 Kubikmeter Abfälle befinden.

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Zum Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums gehören drei Bundesämter mit zusammen mehr als 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: das Umweltbundesamt, das Bundesamt für Naturschutz sowie das Bundesamt für Strahlenschutz. Darüber hinaus wird das Ministerium in Form von Gutachten und Stellungnahmen von mehreren unabhängigen Sachverständigengremien beraten. Die wichtigsten Beratungsgremien sind der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen und der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen.
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