02.07.2014 10:46 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Bayerischer Rundfunk (BR)
Stefan Körzell, Vorstandsmitglied DGB
Kurzfassung: Stefan Körzell, Vorstandsmitglied DGB Der Mindestlohn, der morgen nach monatelangen Debatten im Bundestag beschlossen wird, hat zuletzt auch zu Verstimmungen zwischen den Gewerkschaften und der SPD g ...
[Bayerischer Rundfunk (BR) - 02.07.2014] Stefan Körzell, Vorstandsmitglied DGB
Der Mindestlohn, der morgen nach monatelangen Debatten im Bundestag beschlossen wird, hat zuletzt auch zu Verstimmungen zwischen den Gewerkschaften und der SPD geführt. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen) zeigt sich nun das Vorstandsmitglied des DGB, Stefan Körzell, versöhnlich: "Wir freuen uns, dass dieses Gesetz morgen im Bundestag beschlossen wird, weil es eine Anstandsgrenze festlegt nach unten, unter der nicht gearbeitet werden darf."
Körzell wiederholt aber die grundsätzliche Kritik, dass es zu viele Ausnahmen gibt. Für Zeitungsaussteller und Erntehelfer gilt der Mindestlohn erst ab 2017. "Die Frage ist, wie viele Menschen nimmt man vorher in der Zeit der Übergangsregelung vom Mindestlohn aus. Diese Anzahl ist größer geworden. Das kritisieren wir."
Der DGB-Vorstand befürchtet, dass diese Ausnahmen von den Behörden gar nicht überprüft werden können. Das erschwere die Kontrolle des neues Gesetzes. Den Verlust von Arbeitsplätzen fürchtet Körzell nicht, "weil wir der Meinung sind: Modelle, die auf Dumpinglöhnen beruhen, dürfen auch keine Zukunftschance haben." Außerdem hätten Studien ergeben, dass Mindestlöhne, anders als behauptet, keine Arbeitsplätze gefährden. "Das ist ein Schreckgespenst, das an die Wand gemalt wird, um den Mindestlohn zu verhindern."
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Der Mindestlohn, der morgen nach monatelangen Debatten im Bundestag beschlossen wird, hat zuletzt auch zu Verstimmungen zwischen den Gewerkschaften und der SPD geführt. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen) zeigt sich nun das Vorstandsmitglied des DGB, Stefan Körzell, versöhnlich: "Wir freuen uns, dass dieses Gesetz morgen im Bundestag beschlossen wird, weil es eine Anstandsgrenze festlegt nach unten, unter der nicht gearbeitet werden darf."
Körzell wiederholt aber die grundsätzliche Kritik, dass es zu viele Ausnahmen gibt. Für Zeitungsaussteller und Erntehelfer gilt der Mindestlohn erst ab 2017. "Die Frage ist, wie viele Menschen nimmt man vorher in der Zeit der Übergangsregelung vom Mindestlohn aus. Diese Anzahl ist größer geworden. Das kritisieren wir."
Der DGB-Vorstand befürchtet, dass diese Ausnahmen von den Behörden gar nicht überprüft werden können. Das erschwere die Kontrolle des neues Gesetzes. Den Verlust von Arbeitsplätzen fürchtet Körzell nicht, "weil wir der Meinung sind: Modelle, die auf Dumpinglöhnen beruhen, dürfen auch keine Zukunftschance haben." Außerdem hätten Studien ergeben, dass Mindestlöhne, anders als behauptet, keine Arbeitsplätze gefährden. "Das ist ein Schreckgespenst, das an die Wand gemalt wird, um den Mindestlohn zu verhindern."
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