02.07.2014 10:58 Uhr in Gesundheit & Wellness von Universität des Saarlandes
Pharmazeutinnen der Saar-Uni vereinfachen Verfahren zur kontaktfreien Analyse von Arzneimitteln
Kurzfassung: Pharmazeutinnen der Saar-Uni vereinfachen Verfahren zur kontaktfreien Analyse von Arzneimitteln Zwei Mitarbeiterinnen am Institut für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie unter der Leitung vo ...
[Universität des Saarlandes - 02.07.2014] Pharmazeutinnen der Saar-Uni vereinfachen Verfahren zur kontaktfreien Analyse von Arzneimitteln
Zwei Mitarbeiterinnen am Institut für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie unter der Leitung von Prof. Claus-Michael Lehr haben dies nun zum ersten Mal beschrieben. Für ihre wissenschaftliche Publikation im AAPS Journal sind Birthe Kann und Dr. Maike Windbergs mit dem Witec PaperAward 2014 in Bronze ausgezeichnet worden.
Tabletten und andere Arzneimittel enthalten immer mehrere Inhaltsstoffe, beispielsweise den eigentlichen Arzneistoff und einen Hilfsstoff. Mit der so genannten konfokalen Raman Mikroskopie lassen sich diese Komponenten kontaktfrei aufspüren und dreidimensional sichtbar machen. Dazu wird das Arzneimittel mit Licht aus einer Laserquelle bestrahlt. Nach Interaktion mit der Probe wird der Laserstrahl als Streulicht abgegeben, wobei jeder Inhaltsstoff ein typisches Wellenlängenspektrum erzeugt. Da jedoch pro Messung immer nur eine einzige Schärfeebene der Oberfläche detektiert werden kann, war es bisher nur mit enormem Aufwand und mithilfe manuellen Nachfokussierens möglich, Arzneimittel mit hoher Oberflächenstruktur zerstörungsfrei zu analysieren.
Dass sich dieser Nachteil der konfokalen Mikroskopie durch Kombination mit einer zweiten Analysetechnik - der optischen Profilometrie - aufheben lässt, haben nun Dr. Maike Windbergs und Birthe Kann gezeigt: Die beiden Nachwuchswissenschaftlerinnen am Institut für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie führten die optische Profilometrie in einem ersten Schritt durch: Dabei wird Weißlicht durch ein System von Linsen geschickt und in seine verschiedenen Wellenlängen aufgefächert. Diese werden von der Probe gleichzeitig auf vielen unterschiedlichen Schärfeebenen reflektiert. Aus dem detektierten Reflektionslicht kann auf diese Weise eine Oberflächentopographie (Höhenprofil) der Arzneimittelprobe erstellt werden.
Im zweiten Schritt wird die Raman Mikroskopie durchgeführt. Neu ist, dass der Laser nun auf die Daten des Höhenprofils zurückgreifen kann und beim rasterartigen Abtasten der Probe nacheinander automatisch alle Schärfeebenen erfasst. "Die neue Kombination von konfokaler Mikroskopie mit optischer Profilometrie macht es möglich, Arzneiformen mit strukturierten Oberflächen ohne großen Aufwand in ihrem ursprünglichen Zustand zu untersuchen", erläutert Maike Windbergs, die derzeit an der Saar-Uni Vertretungsprofessorin für Biopharmazie ist und an ihrer Habilitation arbeitet.
Die Ergebnisse sind sowohl für die Entwicklung neuer Arzneimittel also auch für die Qualitätssicherung von Medikamenten von Bedeutung: "Mithilfe des Verfahrens kann man beispielsweise sehen, wie die Komponenten im Medikament verteilt sind oder ob der Filmüberzug auf Tabletten intakt ist", sagt Maike Windbergs. Außerdem könne man Instabilitäten von Arzneistoffen nachweisen - ein Problem, das häufig vor allem bei Proteinen auftritt. Auch für die Materialwissenschaften ist dieses Verfahren von großem Interesse.
Die Studie wurde im AAPS Journal mit dem Titel "Chemical Imaging of Drug Delivery Systems with Structured Surfaces - a Combined Analytical Approach of Confocal Raman Microscopy and Optical Profilometry veröffentlicht (AAPS J. 2013;15: 505-510).
Link zur Studie: www.pharmagateway.net/ArticlePage.aspx?DOI=10.1208/s12248-013-9457-7
Für ihre Publikation haben die Birthe Kann und Maike Windbergs den Witec PaperAward 2014 in Bronze erhalten. Der Preis der Firma WITec GmbH, die auf nano-analytische Mikroskopiesysteme spezialisiert ist, wird jedes Jahr weltweit ausgeschrieben und für herausragende wissenschaftliche Veröffentlichungen in diesem Bereich vergeben. Insgesamt hatte es diesmal 60 Einreichungen gegeben.
Kontakt:
Dr. Maike Windbergs
Institut für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie
Tel.: 0681 302-4763
E-Mail: m.windbergs@mx.uni-saarland.de
Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681 302-4582) richten.
Universität des Saarlandes
66041 Saarbrücken
Deutschland
Telefon: +49 (0)681/302-2601
Telefax: +49 (0)681/302-2609
Mail: presse(at)uni-saarland.de
URL: http://www.uni-saarland.de
Zwei Mitarbeiterinnen am Institut für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie unter der Leitung von Prof. Claus-Michael Lehr haben dies nun zum ersten Mal beschrieben. Für ihre wissenschaftliche Publikation im AAPS Journal sind Birthe Kann und Dr. Maike Windbergs mit dem Witec PaperAward 2014 in Bronze ausgezeichnet worden.
Tabletten und andere Arzneimittel enthalten immer mehrere Inhaltsstoffe, beispielsweise den eigentlichen Arzneistoff und einen Hilfsstoff. Mit der so genannten konfokalen Raman Mikroskopie lassen sich diese Komponenten kontaktfrei aufspüren und dreidimensional sichtbar machen. Dazu wird das Arzneimittel mit Licht aus einer Laserquelle bestrahlt. Nach Interaktion mit der Probe wird der Laserstrahl als Streulicht abgegeben, wobei jeder Inhaltsstoff ein typisches Wellenlängenspektrum erzeugt. Da jedoch pro Messung immer nur eine einzige Schärfeebene der Oberfläche detektiert werden kann, war es bisher nur mit enormem Aufwand und mithilfe manuellen Nachfokussierens möglich, Arzneimittel mit hoher Oberflächenstruktur zerstörungsfrei zu analysieren.
Dass sich dieser Nachteil der konfokalen Mikroskopie durch Kombination mit einer zweiten Analysetechnik - der optischen Profilometrie - aufheben lässt, haben nun Dr. Maike Windbergs und Birthe Kann gezeigt: Die beiden Nachwuchswissenschaftlerinnen am Institut für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie führten die optische Profilometrie in einem ersten Schritt durch: Dabei wird Weißlicht durch ein System von Linsen geschickt und in seine verschiedenen Wellenlängen aufgefächert. Diese werden von der Probe gleichzeitig auf vielen unterschiedlichen Schärfeebenen reflektiert. Aus dem detektierten Reflektionslicht kann auf diese Weise eine Oberflächentopographie (Höhenprofil) der Arzneimittelprobe erstellt werden.
Im zweiten Schritt wird die Raman Mikroskopie durchgeführt. Neu ist, dass der Laser nun auf die Daten des Höhenprofils zurückgreifen kann und beim rasterartigen Abtasten der Probe nacheinander automatisch alle Schärfeebenen erfasst. "Die neue Kombination von konfokaler Mikroskopie mit optischer Profilometrie macht es möglich, Arzneiformen mit strukturierten Oberflächen ohne großen Aufwand in ihrem ursprünglichen Zustand zu untersuchen", erläutert Maike Windbergs, die derzeit an der Saar-Uni Vertretungsprofessorin für Biopharmazie ist und an ihrer Habilitation arbeitet.
Die Ergebnisse sind sowohl für die Entwicklung neuer Arzneimittel also auch für die Qualitätssicherung von Medikamenten von Bedeutung: "Mithilfe des Verfahrens kann man beispielsweise sehen, wie die Komponenten im Medikament verteilt sind oder ob der Filmüberzug auf Tabletten intakt ist", sagt Maike Windbergs. Außerdem könne man Instabilitäten von Arzneistoffen nachweisen - ein Problem, das häufig vor allem bei Proteinen auftritt. Auch für die Materialwissenschaften ist dieses Verfahren von großem Interesse.
Die Studie wurde im AAPS Journal mit dem Titel "Chemical Imaging of Drug Delivery Systems with Structured Surfaces - a Combined Analytical Approach of Confocal Raman Microscopy and Optical Profilometry veröffentlicht (AAPS J. 2013;15: 505-510).
Link zur Studie: www.pharmagateway.net/ArticlePage.aspx?DOI=10.1208/s12248-013-9457-7
Für ihre Publikation haben die Birthe Kann und Maike Windbergs den Witec PaperAward 2014 in Bronze erhalten. Der Preis der Firma WITec GmbH, die auf nano-analytische Mikroskopiesysteme spezialisiert ist, wird jedes Jahr weltweit ausgeschrieben und für herausragende wissenschaftliche Veröffentlichungen in diesem Bereich vergeben. Insgesamt hatte es diesmal 60 Einreichungen gegeben.
Kontakt:
Dr. Maike Windbergs
Institut für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie
Tel.: 0681 302-4763
E-Mail: m.windbergs@mx.uni-saarland.de
Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681 302-4582) richten.
Universität des Saarlandes
66041 Saarbrücken
Deutschland
Telefon: +49 (0)681/302-2601
Telefax: +49 (0)681/302-2609
Mail: presse(at)uni-saarland.de
URL: http://www.uni-saarland.de
Weitere Informationen
Universität des Saarlandes,
, 66041 Saarbrücken, Deutschland
Tel.: +49 (0)681/302-2601; http://www.uni-saarland.de
, 66041 Saarbrücken, Deutschland
Tel.: +49 (0)681/302-2601; http://www.uni-saarland.de
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Pressefach abonnieren
via RSS-Feed abonnieren
via E-Mail abonnieren
Pressekontakt
Universität des Saarlandes
66041 Saarbrücken
Deutschland
Drucken
Weiterempfehlen
PDF
Schlagworte
Universität des Saarlandes
66041 Saarbrücken
Deutschland
https://www.prmaximus.de/pressefach/universität-des-saarlandes-pressefach.html
Die Pressemeldung "Pharmazeutinnen der Saar-Uni vereinfachen Verfahren zur kontaktfreien Analyse von Arzneimitteln" unterliegt dem Urheberrecht.
Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors.
Autor der Pressemeldung "Pharmazeutinnen der Saar-Uni vereinfachen Verfahren zur kontaktfreien Analyse von Arzneimitteln" ist Universität des Saarlandes, vertreten durch .