Spatenstich für zukunftsweisendes Bauprojekt in Frankfurt am Main

Kurzfassung: Spatenstich für zukunftsweisendes Bauprojekt in Frankfurt am MainDie Idee, dem häuslichen Abwasser Wärme zu entziehen und gleichzeitig auch das sogenannte Grauwasser aus Küche und Bad zu nutzen, i ...
[Institut für sozial-ökologische Forschung ISOE gGmbH - 15.07.2014] Spatenstich für zukunftsweisendes Bauprojekt in Frankfurt am Main
Die Idee, dem häuslichen Abwasser Wärme zu entziehen und gleichzeitig auch das sogenannte Grauwasser aus Küche und Bad zu nutzen, ist nicht neu. Die in dem Passivhaus in der Salvador-Allende-Straße eingesetzte Technologie geht jedoch einen entscheidenden Schritt weiter: "Mit der Wärmerückgewinnung durch das Abwasserrecycling können wir das letzte 'Energieloch' im Passivhaus schließen", sagt Dr. Martina Winker vom ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung. Sie leitet das Forschungsprojekt netWORKS 3, das den Einsatz der innovativen Abwassertechnologie verantwortet. Gleichzeitig ist ein Grauwasserrecycling geplant, bei dem das nur leicht verschmutzte Abwasser aus Küche und Bad zunächst vom restlichen Schmutzwasser getrennt wird und durch die Arbeit von Mikroorganismen und den Einsatz von UV-Strahlung gereinigt und desinfiziert wird. Dieses Wasser wird der Hälfte der Wohnungen in dem neuen Passivhaus für die Toilettenspülung wieder zugeführt. "Der Vorteil dieses neuen Verfahrens ist, dass Trinkwasser eingespart wird. Der Feldversuch ist der erste seiner Art in Frankfurt und zählt deutschlandweit zu den größten Umsetzungen im Gebäude überhaupt", sagt ISOE-Wasserexpertin Winker.
Zukunftsfähige Abwassersysteme sparen Wasser und Energie
Die Wärmerückgewinnung direkt im Gebäude bietet deutliche Vorteile gegenüber anderen Lösungen. Wird die Wärme im Abwasserkanal zurückgewonnen, bedarf es der Abstimmung zwischen Gebäude- und Kanalbesitzer. Und diese kann langwierig sein. "Im Gebäude selbst lässt sich das ohne solche Abstimmungsprozesse regeln", sagt Jens Libbe vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu), Kooperationspartner in netWORKS 3. "Außerdem ist die Energieausbeute deutlich höher, da hier keine Wärme auf dem Weg in den Kanal verloren geht und somit nicht mehr nutzbar ist."
Über das Projekt
Das Frankfurter ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung koordiniert das Projekt "netWORKS 3: Intelligente wasserwirtschaftliche Systemlösungen in Frankfurt am Main und Hamburg". netWORKS 3 wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb der Fördermaßnahme "Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung (INIS)" gefördert.
Ortstermin
Der Spatenstich findet am Mittwoch, den 16. Juli 2014 um 12:00 Uhr in der Salvador-Allende-Straße zwischen Hersfelder und Rödelheimer Straße im Frankfurter Stadtteil Bockenheim statt.
Die Grußworte sprechen:
- Bürgermeister Olaf Cunitz, Dezernent für Planen und Bauen
- RA Frank Junker, Vorsitzender der ABG Frankfurt Holding GmbH
- Dr. Engelbert Schramm, Mitglied der Institutsleitung des ISOE

Ansprechpartnerinnen:
Dr. Martina Winker (Projektleiterin netWORKS 3)
ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung
Tel. +49 69 707 69 19-53
winker@isoe.de
Melanie Neugart (Pressekontakt)
Tel. +49 69 707 69 19-51
neugart@isoe.de
Weitere Informationen
Institut für sozial-ökologische Forschung ISOE gGmbH
Sozial-ökologisch forschen am ISOEDas ISOE entwickelt als unabhängiges Forschungsinstitut sozial-ökologische Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung. Als innovativer wissenschaftlicher Think Tank arbeiten wir transdisziplinär für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft und liefern fundierte Entscheidungsgrundlagen.Wir finden für komplexe Probleme nachhaltige Lösungen. Für Mensch und Umwelt.Wir behandeln zielgerichtet und fallspezifisch die drängenden globalen Probleme Wasserknappheit, Klimawandel, Umweltzerstörung, Biodiversitätsverlust und Landdegradation. Für konkrete Konflikte finden wir nachhaltige Lösungen, die neben den ökologischen auch die sozialen und ökonomischen Bedingungen berücksichtigen. Die Soziale Ökologie ist dafür die theoretische Grundlage.Wir integrieren Akteure und deren Wissen. Für praxisnahe, zukunftsfähige Konzepte.Wir beziehen die verschiedenen Interessenlagen der Akteure und ihr Wissen in den Forschungsprozess ein. So tragen wir dazu bei, dass Lösungskonzepte in der Praxis besser angenommen und umgesetzt werden. Wir sind überzeugt, dass die komplexen Probleme der Zukunft am besten mit integrativen Methoden gelöst werden.Wir kommunizieren offen und proaktiv. Für mehr Verständnis und mehr Engagement.Als eine wichtige Aufgabe sehen wir es an, unsere Forschungsergebnisse in Wissenschaft und Gesellschaft zu tragen und zu diskutieren. Dafür publizieren und beraten wir und nehmen an öffentlichen Debatten und Auseinandersetzungen teil.Wir schaffen Räume. Für einen grundlegenden Wandel in Gesellschaft und Wissenschaft.Wir nehmen eine kritische Position ein, denn nur so können wir erreichen, dass die Lösungen von heute nicht die Probleme von morgen werden. Anstatt starre Ziele zu verfolgen, sehen wir Veränderung als Korridore möglicher und wünschenswerter Entwicklungen. Erst auf diese Weisen können Alternativen entstehen. Im Denken wie im Handeln.Wir leben Kooperation. Für unsere Partner und unsere Mitarbeiterinnen.Wir sind aktiver Partner in unterschiedlichen Netzwerken und Kooperationen. Wir begreifen uns als lernende Organisation und fühlen uns einem verantwortungsvollen und partizipativen Umgang mit Macht und Einfluss verpflichtet.Wir forschen transdisziplinär. Für neue Perspektiven und innovative Lösungen.Wir verstehen uns als Boundary Institution an den Grenzen zwischen beratungsorientierter und akademischer Wissenschaft, zwischen grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung, zwischen Natur und Sozialwissenschaft sowie zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.Wir sind das sozial-ökologische Kompetenzzentrum der trans-disziplinären Nachhaltigkeitsforschung.
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