Musik und Glaube – "Mouvement. Festival für Neue Musik 2011 – Vom 11. bis 15. Mai in Saarbrücken
- Pressemitteilung der Firma Saarländischer Rundfunk (SR), 15.04.2011
Pressemitteilung vom: 15.04.2011 von der Firma Saarländischer Rundfunk (SR) aus Saarbrücken
Kurzfassung: "Beim Hören eines Liedes pflegt der Mensch manchmal tief zu atmen und zu seufzen. Das gemahnt daran, dass die Seele der himmlischen Harmonie entstammt", sagte im Mittelalter die Nonne Hildegard von Bingen, eine der ersten Komponistinnen der ...
[Saarländischer Rundfunk (SR) - 15.04.2011] Musik und Glaube – "Mouvement. Festival für Neue Musik 2011" – Vom 11. bis 15. Mai in Saarbrücken
"Beim Hören eines Liedes pflegt der Mensch manchmal tief zu atmen und zu seufzen. Das gemahnt daran, dass die Seele der himmlischen Harmonie entstammt", sagte im Mittelalter die Nonne Hildegard von Bingen, eine der ersten Komponistinnen der Musikgeschichte. Musik war der Inbegriff von Religiosität und Spiritualität, und das gilt teilweise noch für die Moderne. Wissenschaftler haben entdeckt, dass die Erde eine Kugel ist, haben das Weltall erforscht und Gott für tot erklärt. Die Menschen glauben an die Wissenschaften und leben in einer durch und durch rationalen Welt. Und weiter? Geblieben ist eine unstillbare Sehnsucht nach Antworten auf die letzten Dinge. Für Martin Luther ist Musik genau so wie das biblische Wort Verkündigung des Evangeliums. Was sich nicht zuletzt in der reichhaltigen Kirchenmusik widerspiegelt.
"Mouvement, das Festival für Neue Musik" des Saarländischen Rundfunks vom 11. bis 15. Mai in Saarbrücken spürt in diesem Jahr den Zusammenhängen von Musik und Glaube nach - mit einigen der spannendsten Werke und Interpreten, die die Neue Musik derzeit zu bieten hat. Unter anderem wird Wolfgang Rihms "Et Lux" in der Saarbrücker Ludwigskirche von den beiden Jahrhundertensembles Hilliard und dem Arditti String Quartett aufgeführt. Diese Ensembles gestalten auch zusammen mit der Deutschen Radio Philharmonie unter Chefdirigent Christoph Poppen die Uraufführung des großen Oratoriums "Von den vier Enden der Welten" von Daniel Glaus, einem Auftragswerk der Deutschen Radio Philharmonie.
Daniel Glaus ist einer der interessantesten Komponisten für zeitgenössische Kirchenmusik. Geprägt von Komponisten wie Pierre Boulez, Brian Ferneyhough, György Ligeti, Luigi Nono oder Iannis Xenakis verbindet er seine individuelle Musiksprache mit der Gedankenwelt von Denkern und Theologen wie Augustinus von Hippo, Heraklit, Meister Eckard, Platon oder Rainer Maria Rilke. Auch Naturphänomene haben eine große Bedeutung für seine Musik. "Alle Kompositionen entstehen aus der für mich sehr wichtigen Dualität einer intuitiven, spontanen, fast improvisatorischen, vom Gehör und vom Klang ausgehenden und einer konstruktiven, berechnenden, eventuell technischen Arbeitsweise. Ich schreibe bewusst für Menschen. Reine Maschinenmusik fasziniert mich zwar, und ich sehe grosse Möglichkeiten auch für mich, z.B. den Computer zu verwenden, doch finde ich es gerade heute in der verdigitalisierten Zeit außerordentlich wichtig und nötig, dass Zwischenmenschliches gefördert wird , sagt Glaus, der als Professor an der Hochschule für Musik und Theater Zürich und der Hochschule der Künste Bern arbeitet. Außerdem ist er Organist am Berner Münster und hat international Auftritte als Organist gegeben. Daniel Glaus engagierte sich auch im Bereich des Orgelbaus, so entwickelte er eine Orgel, bei der durch bloße Tastensteuerung die Dynamik, Klangfarbe und Tonhöhe beeinflusst werden kann. Die Christkatholische und Evangelische Theologische Fakultät der Universität Bern verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. In der Hochschule für Musik Saar wird Daniel Glaus im Rahmen eines Komponistenporträts sein Orgelprojekt vorstellen.
Traditionell eröffnet wird das Festival am Mittwoch, 11. Mai 2011 von zwei Prolog-Konzerten der Hochschule für Musik Saar. In der Saarbrücker Schlosskirche werden Solisten der Hochschule zusammen mit Prof. Theo Brandmüller Musik unter anderem von Giacinto Scelsi, Klaus Huber, Theo Brandmüller, Daniel Glaus interpretieren. Im Konzertsaal der Hochschule werden darauf Solisten der Hochschule für Musik Saar, die Klarinettenklasse von Prof. Johannes Gmeinder, das Ensemble Grenzpunkt unter Leitung von Jonathan Kaell und das Bläserensemble der Hochschule für Musik Saar unter Leitung von Prof. Peter Leiner Kompositionen von Charles Ives, Karl Amadeus Hartmann, Olivier Messiaen, Karlheinz Stockhausen, George Crumb, Frederic Rzewski und Stefan Litwin aufführen, der eigens für dieses Konzert eine Uraufführung beisteuert.
Weitere Uraufführungen stammen von Ferran Cruixent und Jan Müller-Wieland, der seine Lieder eigens für die Sopranistin Claudia Barainsky geschrieben hat. Eröffnet wird das Festival von Ensembles der Hochschule für Musik Saar. Die traditionsreiche Komponistenwerkstatt wird dieses Jahr von Johannes Kalitzke geleitet.
"Mouvement, das Festival für Neue Musik" des Saarländischen Rundfunks verbindet dieses Jahr wieder die Neue Musik Szene der Hochschule für Musik Saar mit der Arbeit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern. Und: Mit der Verpflichtung von Arditti String Quartett und Hilliard Ensemble bringt Mouvement zwei Ensembles nach Saarbrücken, die international Musikgeschichte geschrieben haben – auch beziehungsweise vor allem im Bereich der zeitgenössischen Musik.
Nach seiner Gründung im Jahr 1974 erspielte sich das heute legendäre Arditti Quartet mit seinem Gründer Irvine Arditti vor allem durch die Interpretation zeitgenössischer Werke und Kompositionen des 20. Jahrhunderts einen hervorragenden Ruf. So wurden alleine mehrere hundert Streichquartette für die Ardittis komponiert und im Laufe ihrer Karriere spielten sie Uraufführungen renommierter Komponisten wie Birtwistle, Cage, Carter, Dillon, Ferneyhough, Gubaidulina, Kagel, Kurtag, Ligeti, Nancarrow, Rihm, Stockhausen oder Xenakis. Die künstlerische Arbeit des Arditti Quartet ist auf einer umfassenden Diskographie mit über 150 CDs dokumentiert, die mehrfach mit dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet wurden. Darunter befindet sich Stockhausens spektakuläres Helikopter-Quartett, bei dem sich die vier Spieler in separaten Hubschraubern befinden.
Das Hilliard Ensemble, im gleichen Jahr gegründet wie das Arditti String Quartett, ist eines der renommiertesten Vokalensembles zur Zeit. Spezialisiert auf die Musik des 16. Jahrhunderts, haben die Sänger immer wieder erfolgreich auch Neue Musik gesungen. Im Crossover-Bereich erlangte das Ensemble große Aufmerksamkeit durch seine gemeinsamen Projekte mit dem Saxophonisten Jan Garbarek. Weitere hochkarätige Interpreten sind der Schlagzeuger Christian Dierstein, die Pianisten Axel Bauni und Yukiko Sugaware sowie die Sopranistinnen Sarah Maria Yun und Claudia Barainsky. Für letztere hat der Komponist Jan Müller-Wieland seine "Engel-Lieder" geschrieben, die während des Festivals uraufgeführt werden. Ebenfalls zum ersten Mal zu hören sein werden ein neues Werk von Thomas Kessler, sowie das von der Radio Philharmonie in Auftrag gegebene "Virtual" von Ferran Cruixent. Erstmals wird das Festival von der Ernst von Siemens Stiftung gefördert.
Weitere Informationen und das detaillierte Programm im Internet unter www.sr-online.de/mouvement.
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Funkhaus Halberg - 66100 Saarbrücken
Tel: +49 681 602-2040/43 - Fax: +49 681 602-2049
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"Beim Hören eines Liedes pflegt der Mensch manchmal tief zu atmen und zu seufzen. Das gemahnt daran, dass die Seele der himmlischen Harmonie entstammt", sagte im Mittelalter die Nonne Hildegard von Bingen, eine der ersten Komponistinnen der Musikgeschichte. Musik war der Inbegriff von Religiosität und Spiritualität, und das gilt teilweise noch für die Moderne. Wissenschaftler haben entdeckt, dass die Erde eine Kugel ist, haben das Weltall erforscht und Gott für tot erklärt. Die Menschen glauben an die Wissenschaften und leben in einer durch und durch rationalen Welt. Und weiter? Geblieben ist eine unstillbare Sehnsucht nach Antworten auf die letzten Dinge. Für Martin Luther ist Musik genau so wie das biblische Wort Verkündigung des Evangeliums. Was sich nicht zuletzt in der reichhaltigen Kirchenmusik widerspiegelt.
"Mouvement, das Festival für Neue Musik" des Saarländischen Rundfunks vom 11. bis 15. Mai in Saarbrücken spürt in diesem Jahr den Zusammenhängen von Musik und Glaube nach - mit einigen der spannendsten Werke und Interpreten, die die Neue Musik derzeit zu bieten hat. Unter anderem wird Wolfgang Rihms "Et Lux" in der Saarbrücker Ludwigskirche von den beiden Jahrhundertensembles Hilliard und dem Arditti String Quartett aufgeführt. Diese Ensembles gestalten auch zusammen mit der Deutschen Radio Philharmonie unter Chefdirigent Christoph Poppen die Uraufführung des großen Oratoriums "Von den vier Enden der Welten" von Daniel Glaus, einem Auftragswerk der Deutschen Radio Philharmonie.
Daniel Glaus ist einer der interessantesten Komponisten für zeitgenössische Kirchenmusik. Geprägt von Komponisten wie Pierre Boulez, Brian Ferneyhough, György Ligeti, Luigi Nono oder Iannis Xenakis verbindet er seine individuelle Musiksprache mit der Gedankenwelt von Denkern und Theologen wie Augustinus von Hippo, Heraklit, Meister Eckard, Platon oder Rainer Maria Rilke. Auch Naturphänomene haben eine große Bedeutung für seine Musik. "Alle Kompositionen entstehen aus der für mich sehr wichtigen Dualität einer intuitiven, spontanen, fast improvisatorischen, vom Gehör und vom Klang ausgehenden und einer konstruktiven, berechnenden, eventuell technischen Arbeitsweise. Ich schreibe bewusst für Menschen. Reine Maschinenmusik fasziniert mich zwar, und ich sehe grosse Möglichkeiten auch für mich, z.B. den Computer zu verwenden, doch finde ich es gerade heute in der verdigitalisierten Zeit außerordentlich wichtig und nötig, dass Zwischenmenschliches gefördert wird , sagt Glaus, der als Professor an der Hochschule für Musik und Theater Zürich und der Hochschule der Künste Bern arbeitet. Außerdem ist er Organist am Berner Münster und hat international Auftritte als Organist gegeben. Daniel Glaus engagierte sich auch im Bereich des Orgelbaus, so entwickelte er eine Orgel, bei der durch bloße Tastensteuerung die Dynamik, Klangfarbe und Tonhöhe beeinflusst werden kann. Die Christkatholische und Evangelische Theologische Fakultät der Universität Bern verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. In der Hochschule für Musik Saar wird Daniel Glaus im Rahmen eines Komponistenporträts sein Orgelprojekt vorstellen.
Traditionell eröffnet wird das Festival am Mittwoch, 11. Mai 2011 von zwei Prolog-Konzerten der Hochschule für Musik Saar. In der Saarbrücker Schlosskirche werden Solisten der Hochschule zusammen mit Prof. Theo Brandmüller Musik unter anderem von Giacinto Scelsi, Klaus Huber, Theo Brandmüller, Daniel Glaus interpretieren. Im Konzertsaal der Hochschule werden darauf Solisten der Hochschule für Musik Saar, die Klarinettenklasse von Prof. Johannes Gmeinder, das Ensemble Grenzpunkt unter Leitung von Jonathan Kaell und das Bläserensemble der Hochschule für Musik Saar unter Leitung von Prof. Peter Leiner Kompositionen von Charles Ives, Karl Amadeus Hartmann, Olivier Messiaen, Karlheinz Stockhausen, George Crumb, Frederic Rzewski und Stefan Litwin aufführen, der eigens für dieses Konzert eine Uraufführung beisteuert.
Weitere Uraufführungen stammen von Ferran Cruixent und Jan Müller-Wieland, der seine Lieder eigens für die Sopranistin Claudia Barainsky geschrieben hat. Eröffnet wird das Festival von Ensembles der Hochschule für Musik Saar. Die traditionsreiche Komponistenwerkstatt wird dieses Jahr von Johannes Kalitzke geleitet.
"Mouvement, das Festival für Neue Musik" des Saarländischen Rundfunks verbindet dieses Jahr wieder die Neue Musik Szene der Hochschule für Musik Saar mit der Arbeit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern. Und: Mit der Verpflichtung von Arditti String Quartett und Hilliard Ensemble bringt Mouvement zwei Ensembles nach Saarbrücken, die international Musikgeschichte geschrieben haben – auch beziehungsweise vor allem im Bereich der zeitgenössischen Musik.
Nach seiner Gründung im Jahr 1974 erspielte sich das heute legendäre Arditti Quartet mit seinem Gründer Irvine Arditti vor allem durch die Interpretation zeitgenössischer Werke und Kompositionen des 20. Jahrhunderts einen hervorragenden Ruf. So wurden alleine mehrere hundert Streichquartette für die Ardittis komponiert und im Laufe ihrer Karriere spielten sie Uraufführungen renommierter Komponisten wie Birtwistle, Cage, Carter, Dillon, Ferneyhough, Gubaidulina, Kagel, Kurtag, Ligeti, Nancarrow, Rihm, Stockhausen oder Xenakis. Die künstlerische Arbeit des Arditti Quartet ist auf einer umfassenden Diskographie mit über 150 CDs dokumentiert, die mehrfach mit dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet wurden. Darunter befindet sich Stockhausens spektakuläres Helikopter-Quartett, bei dem sich die vier Spieler in separaten Hubschraubern befinden.
Das Hilliard Ensemble, im gleichen Jahr gegründet wie das Arditti String Quartett, ist eines der renommiertesten Vokalensembles zur Zeit. Spezialisiert auf die Musik des 16. Jahrhunderts, haben die Sänger immer wieder erfolgreich auch Neue Musik gesungen. Im Crossover-Bereich erlangte das Ensemble große Aufmerksamkeit durch seine gemeinsamen Projekte mit dem Saxophonisten Jan Garbarek. Weitere hochkarätige Interpreten sind der Schlagzeuger Christian Dierstein, die Pianisten Axel Bauni und Yukiko Sugaware sowie die Sopranistinnen Sarah Maria Yun und Claudia Barainsky. Für letztere hat der Komponist Jan Müller-Wieland seine "Engel-Lieder" geschrieben, die während des Festivals uraufgeführt werden. Ebenfalls zum ersten Mal zu hören sein werden ein neues Werk von Thomas Kessler, sowie das von der Radio Philharmonie in Auftrag gegebene "Virtual" von Ferran Cruixent. Erstmals wird das Festival von der Ernst von Siemens Stiftung gefördert.
Weitere Informationen und das detaillierte Programm im Internet unter www.sr-online.de/mouvement.
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