17.07.2014 15:45 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)
'Kleinbauern müssen produktiver und effizienter werden'
Kurzfassung: "Kleinbauern müssen produktiver und effizienter werden"UN-Sonderbotschafter Sonnleitner zum Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft (DBV) "Bei Kauf oder Pacht landwirtschaftlicher Flächen muss s ...
[Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) - 17.07.2014] "Kleinbauern müssen produktiver und effizienter werden"
UN-Sonderbotschafter Sonnleitner zum Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft
(DBV) "Bei Kauf oder Pacht landwirtschaftlicher Flächen muss sichergestellt werden, dass aktive Landwirte Vorrang vor Investoren erhalten, die lediglich den Erwerb land- und forstwirtschaftlicher Flächen als eine sichere Anlagemöglichkeit betrachten." Dies erklärte der UN-Sonderbotschafter für bäuerliche Familienbetriebe und Ehrenpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, am vergangenen Montag auf einem Symposium des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg.
Vor rund 150Teilnehmern aus Landwirtschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft forderte Sonnleitner eine breite Eigentumsstreuung der Flächen in den Händen von Land- und Forstwirten und der Landbevölkerung. Denn nur eine von bäuerlichen Einzel- und Mehrfamilienbetrieben geprägten Landwirtschaft werde die großen Herausforderungen der Ernährungssicherung, des nachhaltigen, effizienten Wirtschaftens oder des Klimaschutzes lösen können. "Die bäuerlichen Unternehmer müssen frei über die Größe und Ausrichtung ihrer Bestriebe entscheiden können", betonte Sonnleitner. Das freie Verfügen der Landwirte über Ihr Bodeneigentum sei ein "hohes Gut in unserem demokratischen Rechtssystem". Bäuerliche Landwirtschaft in den Fokus zu stellen, dürfe nicht dazu führen, Gegensätze zwischen den Betrieben zu konstruieren. Gerade die Erfahrung der deutschen Wiedervereinigung zeigten, dass eine erfolgreiche Landwirtschaft nichts mit der Betriebsgröße zu tun habe.
Sonnleitner zeigte sich überzeugt davon, dass weltweit die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung durch eine familiengetragene Landwirtschaft sicherzustellen ist. "Wo Landwirte heute gut organisiert sind, ist die Ernährungssituation der Bevölkerung auch besser." Einzig den Fokus auf den Schutz kleinbäuerlicher Landwirtschaft zu richten, sei hingegen keine Lösung. "Wer fordert, nur in kleinbäuerliche Landwirtschaft zu investieren, will die Armut zementieren", stellte Sonnleitner fest. Kleinbauern müssten vielmehr ertüchtigt werden, sich zu organisieren und zu produktiven Einheiten zu entwickeln. Dies erfordere mehrere aufeinander abgestimmte politische wie wirtschaftliche Maßnahmen. Hierzu gehörten verlässliche politische Rahmenbedingungen, konsequente landwirtschaftliche Aus- und Fortbildung und die Gründung bäuerlicher Selbsthilfeorganisationen.
Autor:
Deutscher Bauernverband
Rückfragen an:
DBV-Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Telefon: 030 31904-239
Fax: 030 31904-431
UN-Sonderbotschafter Sonnleitner zum Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft
(DBV) "Bei Kauf oder Pacht landwirtschaftlicher Flächen muss sichergestellt werden, dass aktive Landwirte Vorrang vor Investoren erhalten, die lediglich den Erwerb land- und forstwirtschaftlicher Flächen als eine sichere Anlagemöglichkeit betrachten." Dies erklärte der UN-Sonderbotschafter für bäuerliche Familienbetriebe und Ehrenpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, am vergangenen Montag auf einem Symposium des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg.
Vor rund 150Teilnehmern aus Landwirtschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft forderte Sonnleitner eine breite Eigentumsstreuung der Flächen in den Händen von Land- und Forstwirten und der Landbevölkerung. Denn nur eine von bäuerlichen Einzel- und Mehrfamilienbetrieben geprägten Landwirtschaft werde die großen Herausforderungen der Ernährungssicherung, des nachhaltigen, effizienten Wirtschaftens oder des Klimaschutzes lösen können. "Die bäuerlichen Unternehmer müssen frei über die Größe und Ausrichtung ihrer Bestriebe entscheiden können", betonte Sonnleitner. Das freie Verfügen der Landwirte über Ihr Bodeneigentum sei ein "hohes Gut in unserem demokratischen Rechtssystem". Bäuerliche Landwirtschaft in den Fokus zu stellen, dürfe nicht dazu führen, Gegensätze zwischen den Betrieben zu konstruieren. Gerade die Erfahrung der deutschen Wiedervereinigung zeigten, dass eine erfolgreiche Landwirtschaft nichts mit der Betriebsgröße zu tun habe.
Sonnleitner zeigte sich überzeugt davon, dass weltweit die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung durch eine familiengetragene Landwirtschaft sicherzustellen ist. "Wo Landwirte heute gut organisiert sind, ist die Ernährungssituation der Bevölkerung auch besser." Einzig den Fokus auf den Schutz kleinbäuerlicher Landwirtschaft zu richten, sei hingegen keine Lösung. "Wer fordert, nur in kleinbäuerliche Landwirtschaft zu investieren, will die Armut zementieren", stellte Sonnleitner fest. Kleinbauern müssten vielmehr ertüchtigt werden, sich zu organisieren und zu produktiven Einheiten zu entwickeln. Dies erfordere mehrere aufeinander abgestimmte politische wie wirtschaftliche Maßnahmen. Hierzu gehörten verlässliche politische Rahmenbedingungen, konsequente landwirtschaftliche Aus- und Fortbildung und die Gründung bäuerlicher Selbsthilfeorganisationen.
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