18.07.2014 10:26 Uhr in Gesundheit & Wellness von Universität Bremen

Software verbessert Sprechen lernen nach Schlaganfall

Kurzfassung: Software verbessert Sprechen lernen nach Schlaganfall"Mit unserem Softwaresystem mit dem Arbeitstitel ‚Einfach Sprechen können Aphasiker auf einem Tablet-PC zusätzlich zur professionellen Therapie ...
[Universität Bremen - 18.07.2014] Software verbessert Sprechen lernen nach Schlaganfall
"Mit unserem Softwaresystem mit dem Arbeitstitel ‚Einfach Sprechen können Aphasiker auf einem Tablet-PC zusätzlich zur professionellen Therapie jederzeit zusätzliche Übungen absolvieren. Der Clou ist dabei eine besondere Spracherkennung, die es dem Patienten ermöglicht, seine Fähigkeiten aktiv zu verbessern", erläutert Hagen Schwiebert. "Die Basisaufgabe ist eine Wort-zu-Bild-Übung, bei der die Patienten ein angezeigtes Bild erkennen und das dazu passende Wort aussprechen müssen."
Der Prototyp wurde bereits in einer Einzelfallstudie mit Erfolg getestet. Und auch wissenschaftliche Untersuchungen haben schon gezeigt, dass mit einer erhöhten Therapiefrequenz der Lernerfolg bei Aphasie-Patienten steigt. Idee und Konzept von "Einfach Sprechen" haben die Gründungsförderer des Bundes und des Landes Bremen überzeugt. Es gab für das interdisziplinäre Team jeweils eine Förderung im EXIST-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie im Bremer Förderprogramm für Unternehmensgründungen (BRUT).
Das TZI unterstützt das Spin-off auf doppelte Weise. Professor Michael Lawo von der Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz begleitet "Einfach Sprechen" als Mentor. Zudem stellt das TZI Infrastruktur in Form von Technik, Projekt-Abrechnung oder Sekretariat zur Verfügung. Und auch inhaltlich gibt es Anknüpfungspunkte. "Im EU-Projekt Rehab@Home entwickeln wir Serious Games für die motorische Rehabilitation nach Schlaganfällen. Dabei kooperieren unsere Wissenschaftler eng mit Praktikern aus Rehabilitationseinrichtungen in Österreich und Italien. Bei Evaluation und Vermarktung von ‚Einfach Sprechen könnte uns diese Vernetzung helfen, da diese Einrichtungen natürlich neben motorischen Beeinträchtigungen auch Aphasie behandeln", erläutert Professor Lawo. "Einfach Sprechen" ist schon das fünfte Spin-off aus dem TZI über die Förderung aus dem EXIST-Programm.
Zielgruppe des Softwaresystems sind neben Reha-Kliniken vor allem logopädische Praxen. "Ihnen geben wir ein Werkzeug an die Hand, mit dem sie ihr therapeutisches Angebot nachhaltig erweitern, eine Qualitätssteigerung in der Therapieleistung erreichen und sich so von der Konkurrenz abheben können", sagt Erik Düselder. "Einfach Sprechen" unterstütze die Arbeit der Sprachtherapeuten, die weiterhin im Zentrum einer Therapie stehen. "Wir wollen und können die Logopäden gar nicht ersetzen", fügt Edyta Kaczynska hinzu. Vielmehr sollen die Sprachtherapeuten über das geplante, angeschlossene Webportal weitere Funktionen nutzen, wie eine zum Teil automatisierte Dokumentation, Terminplanung und Rezeptverwaltung. "Dadurch werden Praxen in die Lage versetzt, ihre Leistungen gegenüber Ärzten und Krankenkassen durch vorher nicht existierende Kennzahlen zu belegen sowie ihre internen Arbeitsprozesse zu optimieren", erklärt Logopädin Kaczynska.

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Knut Köstergarten
Tel.: 0421/3800353 oder 0176/28059267
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EinführungBremen ist zwar eine junge Universitätsstadt, aber der Plan, in Bremen eine Universität zu gründen, existiert schon lange:1584 wurde die Bremer Lateinschule zum "Gymnasium Academicum" aufgewertet.1610 erfolgte die Umwandlung zum "Gymnasium Illustre", einer Hochschule mit den vier klassischen Fakultäten Theologie, Jura, Medizin, Philosophie; diese bestand bis 1810.1811 war unter napoleonischer Herrschaft von einer "französisch-bremischen Universität" die Rede.1948 wurde über eine "Internationale Universität Bremen" nachgedacht.1971 nahm die Universität Bremen ihren Lehrbetrieb auf.Wie viele bundesdeutschen Hochschulgründungen der siebziger Jahre verstand sich die Universität Bremen als Reformhochschule. Man suchte nach neuen Wegen der Gestaltung von Lehre und Forschung. Aus den damaligen Reformvorstellungen -als "Bremer Modell" bekannt- hat sich eine anerkannte und attraktive Ausbildungskonzeption entwickelt, die als besondere Grundprinzipien Interdisziplinarität und ein praxisorientiertes Projektstudium aufweist. Seit 1997 nimmt die Universität Bremen als eine von sieben deutschen Universitäten an einem Modellvorhaben zur Reform der Hochschulverwaltung teil, das von der Volkswagen-Stiftung gefördert wird. Im Rahmen dieser "Organisationsentwicklung" soll durch konkrete Projekte die Kooperation und Kommunikation zwischen Universitätsverwaltung, Lehre und Forschung gefördert werden.Die Universität Bremen ist als Wissenschaftszentrum im Nordwesten Deutschlands:- Forschungsstätte für 1.630 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,- Studienplatz für ca. 18.000 Studierende,- Arbeitsplatz für über 1.100 Beschäftigte.
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