DIW-Konjunkturbarometer Juli 2014: Deutsche Wirtschaft nach schwachem zweiten Quartal wieder im Aufwind

Kurzfassung: DIW-Konjunkturbarometer Juli 2014: Deutsche Wirtschaft nach schwachem zweiten Quartal wieder im Aufwind Die deutsche Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal nur um 0,1 Prozent gewachsen sein. Das geht a ...
[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 30.07.2014] DIW-Konjunkturbarometer Juli 2014: Deutsche Wirtschaft nach schwachem zweiten Quartal wieder im Aufwind

Die deutsche Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal nur um 0,1 Prozent gewachsen sein. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervor. Für das laufende dritte Vierteljahr erwarten die Berliner Konjunkturforscher jedoch schon wieder ein merklicheres Plus von 0,4 Prozent. "Das Wachstum ist im zweiten Quartal unterzeichnet, weil die ersten drei Monate - auch witterungsbedingt - außergewöhnlich stark waren und die Industrieproduktion im Mai durch Brückentage verzerrt wurde" sagt DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. "Die zugrundeliegende Dynamik ist solider, als es das magere Plus im zweiten Quartal nahelegt, und das dritte Quartal wird wohl wieder stärker ausfallen."
Der prognostizierte kräftige Anstieg für das dritte Quartal sollte allerdings nicht überbewertet werden: "Sondereffekte verzerren auch die Wachstumsrate des laufenden Quartals, und zwar nach oben", dämpft DIW-Konjunkturexperte Simon Junker allzu optimistische Erwartungen. Dahinter stehen eine Gegenbewegung bei der Industrieproduktion im Juni und die späten Sommerferien in diesem Jahr. "Unterm Strich befinden wir uns nur in einer moderaten Aufwärtsbewegung."
Entscheidend ist aus Sicht der DIW-Ökonomen die Frage, ob die Investitionen ihren zuletzt eingeschlagenen merklichen Aufwärtstrend fortsetzten können. Die wirtschaftlichen Bedingungen für steigende Investitionen sind zwar gut: die Binnennachfrage in Deutschland entwickelt sich positiv, die Exporte dürften allmählich zunehmen und die Finanzierungsbedingungen bleiben günstig. Doch die zuletzt eingetrübten Aussichten für den Euroraum und China, vor allem aber die geopolitischen Spannungen sprechen für eine nur moderate Grunddynamik. "Die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten könnten die Investitionsfreude der deutschen Unternehmen durchaus empfindlich dämpfen", so Fichtner. "Sofern die Spannungen jedoch nicht weiter zunehmen, dürften die Investitionen weiter steigen."

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