Afghanistan: Regionalkommando Nord übergeben - Train Advise and Assist Command North übernommen

[Bundeswehr - 01.08.2014] Afghanistan: Regionalkommando Nord übergeben - Train Advise and Assist Command North übernommen

Die ISAF-Truppen der internationalen Staatengemeinschaft sollen Ende des Jahres die Verantwortung für die Ausbildung, Beratung und das Training der afghanischen Sicherheitskräfte an eine mögliche Folgemission übergeben. Im deutschen Verantwortungsbereich, dem bisherigen Regionalkommando Nord, übernahm am 1. August 2014 Brigadegeneral Harald Gante die Führung der ISAF-Truppen im Norden Afghanistans von Generalmajor Bernd Schütt.
Im Beisein von Angehörigen des deutschen ISAF-Kontingentes, aber auch internationaler und afghanischer Gäste, übertrug der Kommandeur des ISAF Joint Command, Generalleutnant Joseph Anderson die Führung über die ISAF-Truppen im Norden. Seit dem 13. Februar führte Schütt die aus 17 Nationen bestehende Truppe. Gleichzeitig vollzog der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Hans Werner Fritz, die Übergabe der Verantwortung über das deutsche ISAF-Kontingent, Brigadegeneral Gante.
In seiner Rede ging Schütt vor allem auf die Veränderungen der letzten Wochen ein: "Der Übergang vom Regionalkommando Nord zum Train Advise and Assist Command ist ein signifikanter Meilenstein der internationalen Gemeinschaft im Norden Afghanistans", sagte der scheidende Kommandeur. "Mit dieser Übergabe geht eine acht Jahre andauernde Ära zu Ende - mit all ihren Herausforderungen."
Zwischenbilanz
Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos nutzte die Gelegenheit, um eine Zwischenbilanz zu ziehen. In seiner Ansprache erinnerte Generalleutnant Fritz an die wichtigen Teilziele, die erreicht wurden. "Die afghanischen Sicherheitskräfte haben ihre Fähigkeiten kontinuierlich ausgebaut", sagte Fritz. "Sie haben sich weiter zu einem starken und verlässlichen Partner entwickelt - dem alleinigen Träger der Sicherheitsverantwortung in Afghanistan".
Gleichzeitig betonte Fritz, dass die größte Herausforderung unter dem Kommando von Generalmajor Schütt darin bestand, die notwendigen Maßnahmen für eine schrittweise Reduzierung der internationalen Truppe abgestimmt und koordiniert erfolgen zu lassen.
Hintergrund ist, dass der ISAF-Einsatz am 31. Dezember dieses Jahres enden wird. Ihm soll die von der NATO geführte Ausbildungs-, Beratungs- und Unterstützungsmission "Resolute Support" folgen. Das Zustandekommen dieser Mission hängt vor allem von einem erfolgreichen Abschluss eines Sicherheitsabkommens zwischen den USA und Afghanistan ab.
Mit Brigadegeneral Harald Gante übernimmt kein Unbekannter die Führung im Norden Afghanistans. Bereits seit dem 12. Februar war er als Chef des Stabes im Regionalkommando eingesetzt.
Hintergrund
Mit rund 48.000 Soldaten aus 48 Ländern ist die ISAF der NATO zurzeit noch in Afghanistan im Einsatz. Sie leistet im Auftrag der Vereinten Nationen einen militärischen Beitrag zur Stabilisierung und zum Aufbau Afghanistans. Im Aufgabenverbund der ISAF ist die Bundeswehr hier mit dem Train Advise and Assist Command North für den Norden Afghanistans mit seinen neun Provinzen und einer Fläche von mehr als 162.000 Quadratkilometern eingesetzt. Seit dem 1. Juni 2006 führt ein deutscher General aus dem Camp Marmal heraus die Aktivitäten aller ISAF-Kräfte im Norden Afghanistans.

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