01.08.2014 17:03 Uhr in Auto & Motorrad von VolkswagenStiftung

Kriterien für eine bessere Wissenschaftskommunikation

Kurzfassung: Kriterien für eine bessere Wissenschaftskommunikation70 Experten diskutierten auf Einladung der VolkswagenStiftung über Qualitätskriterien in der Wissenschaftskommunikation. Jetzt sind die Ergebnis ...
[VolkswagenStiftung - 01.08.2014] Kriterien für eine bessere Wissenschaftskommunikation

70 Experten diskutierten auf Einladung der VolkswagenStiftung über Qualitätskriterien in der Wissenschaftskommunikation. Jetzt sind die Ergebnisse online verfügbar.
Die Pressestellen der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind verunsichert. Nach stürmischen Jahren des Aufbaus von Kapazitäten und Formaten für die Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte an ein breites Publikum melden sich Zweifler zu Wort. Ist im hektischen Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Drittmittelförderung das Maß für Qualität verloren gegangen? Werden Forschungsergebnisse in ihrer Bedeutung unzulässig überhöht? Schadet Wissenschaftskommunikation im schlimmsten Fall der Glaubwürdigkeit von Wissenschaft?
Mit einem Workshop vom 30.6.-1.7.2014 unter dem Titel "Image statt Inhalt? - Warum wir eine bessere Wissenschaftskommunikation brauchen" hat die VolkswagenStiftung diese Diskussion aufgegriffen. 70 Expertinnen und Experten folgten der Einladung in das Tagungszentrum Schloss Herrenhausen in Hannover. Unmittelbar vorangegangen waren die Publikationen des "Siggener Aufrufs" sowie der Empfehlungen "Zur Gestaltung der Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und den Medien" von Leopoldina, acatech und der Union deutscher Akademien der Wissenschaften. Die Selbstdarstellung beider Initiativen war Teil des Programms, das aus Impulsreferaten zu verschiedenen Aspekten der Qualitätssicherung bestand sowie vier Arbeitskreisen.
Nach zwei Tagen intensiver Auseinandersetzung wurde eine solche Fülle wichtiger Teilerkenntnisse protokolliert, dass ein gebündeltes Fazit kaum zu ziehen ist. Unübersehbar führte der offene Austausch im Rahmen des Workshops aber zu einem deutlich verbesserten Verständnis der jeweils anderen Position zwischen Pressestellen und Wissenschaftlern. Es wurden Übereinstimmungen sichtbar, aber auch Trennendes, etwa in der Beurteilung der Kommunikationsmöglichkeiten im Web 2.0.
Die Tagung wurde von der Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer als wichtige Etappe auf dem Weg zu einer "Charta guter Wissenschaftskommunikation" wahrgenommen. Eine solche Selbstverpflichtung möglichst vieler Hochschulen, Forschungseinrichtungen und -förderinstitutionen wünschen sich Wissenschaftskommunikatoren wie Wissenschaftler gleichermaßen, um sich etwa in Konfliktfällen mit Leitungsebenen auf Gebote und Kriterien berufen zu können.
Die VolkswagenStiftung, die sich mit ihrem Förderangebot "Wissenschaftsvermittlung und -kommunikation" zu qualitätsvoller Öffentlichkeitsarbeit im Forschungsbereich bekennt, möchte die in Hannover begonnene Diskussion fortsetzen. Vorgesehen ist eine Anschlusstagung, an deren Programmplanung neben "Siggener Kreis" und den Akademien weitere wichtige Player beteiligt werden sollen. Zudem ist die VolkswagenStiftung bereit, sich auch an Vorhaben zu beteiligen, die derzeit nicht explizit im Förderangebot "Wissenschaftsvermittlung und -kommunikation" beschrieben werden.
Letztlich, auch das wurde in Hannover deutlich, kann eine "Charta guter Wissenschaftskommunikation" nur gelingen, wenn möglichst viele Stakeholder in die Erarbeitung einbezogen sind und die Inhalte eines gemeinsamen, gleichsam mit Qualitätslabel versehenen Papiers in der Praxis des Institutionenalltags dann auch gelebt werden.
Um die Arbeit und die Ergebnisse des Workshops allen Interessierten zugänglich zu machen, hat die VolkswagenStiftung Vorträge und Protokolle in einer Dokumentation auf ihrer Homepage zugänglich gemacht. Über das weitere Vorgehen wird die Stiftung informieren, im Social Web bspw. auch bei Twitter (#wowk14).

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Anders als ihr Name vermuten lässt, ist die VolkswagenStiftung keine Unternehmensstiftung, sondern eine eigenständige, gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Hannover. Mit einem Fördervolumen von rund 100 Millionen Euro pro Jahr ist sie die größte private deutsche wissenschaftsfördernde Stiftung und eine der größten Stiftungen hier zu Lande überhaupt. Die Fördermittel werden aus dem Kapital der Stiftung – derzeit etwa 2,6 Milliarden Euro – erwirtschaftet. Damit ist die Stiftung autonom und unabhängig in ihren Entscheidungen – eine starke Basis, um Wissen zu stiften! Impulse für die WissenschaftDie VolkswagenStiftung gibt der Wissenschaft mit ihren Fördermitteln gezielte Impulse: Sie stimuliert solche Ansätze und Entwicklungen, die sich einigen der großen Herausforderungen unserer Zeit stellen. Die Stiftung fördert entsprechende Forschungsvorhaben aus allen Wissenschaftsbereichen. Sie entwickelt mit Blick auf junge, zukunftsweisende Forschungsgebiete eigene Förderinitiativen; diese bilden den Rahmen ihres Förderangebots. Mit dieser Konzentration auf wenige Initiativen sorgt die Stiftung dafür, dass ihre Mittel effektiv eingesetzt werden: Wenn eine Initiative nach einigen Jahren endet, ist das Thema oft fest in der Wissenschaftsgemeinschaft verankert.Rund 4 Milliarden Euro seit 1962Besondere Aufmerksamkeit widmet die VolkswagenStiftung dem wissenschaftlichen Nachwuchs und der Zusammenarbeit von Forschern über wissenschaftliche, kulturelle und staatliche Grenzen hinaus. Zwei weitere große Anliegen: die Ausbildungs- und die Forschungsstrukturen in Deutschland verbessern helfen.In den 50 Jahren ihres Bestehens hat die VolkswagenStiftung etwa 30.000 Projekte mit insgesamt rund 4 Milliarden Euro gefördert. Damit ist sie, als gemeinnützige Stiftung privaten Rechts, die größte ihrer Art in Deutschland.
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