06.08.2014 11:32 Uhr in Energie & Umwelt von World Wide Fund For Nature (WWF)
Die importierte Abholzung
Kurzfassung: Die importierte Abholzung- WWF-Studie über illegale Holzimporte: EU-Länder scheitern bei Waldschutz - Mangelhafte Kontrollen in DeutschlandDie Länder der Europäischen Union tun nicht genug gegen d ...
[World Wide Fund For Nature (WWF) - 06.08.2014] Die importierte Abholzung
- WWF-Studie über illegale Holzimporte: EU-Länder scheitern bei Waldschutz
- Mangelhafte Kontrollen in Deutschland
Die Länder der Europäischen Union tun nicht genug gegen den illegalen Holzhandel. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des WWF. In ihrem "EU Government Barometer" prüften die Umweltschützer, wie weit die Mitgliedsländer bei der Implementierung der europäischen Holzhandelsverordnung (EUTR) sind, die den Handel von Holz- und Papierprodukten aus illegalem Einschlag in der EU verhindern soll. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: Von den 28 Mitgliedstaaten haben lediglich Finnland und Großbritannien die Verordnung zufriedenstellend umgesetzt, so der WWF. Deutschland liegt im oberen Mittelfeld. Hierzulande mangele es vor allem an systematischen Kontrollen und wirkungsvollen Sanktionen.
Mit der Holzhandelsverordnung müssen Unternehmen in der EU nachweisen können, dass ihre Holz- und Papierprodukte nicht aus illegalen Quellen stammen. Doch Kontrollen und Sanktionen finden laut WWF zu selten statt: "In Deutschland prüfen die Behörden nicht effektiv genug, um illegale Holzprodukte tatsächlich vom Markt fernzuhalten", kritisiert Daniel Müsgens, Waldreferent beim WWF Deutschland. "Das Gesetz muss konsequent umgesetzt werden, sonst bleibt es ein zahnloser Papiertiger." In Deutschland ist für die Kontrolle der Unternehmen die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zuständig. Diese wisse laut eigener Aussage jedoch nicht einmal, wer in Deutschland überhaupt mit betroffenen Produkten handelt.
Noch schlechter sei die Situation in Frankreich, Italien, Griechenland, Ungarn, Malta, Polen, Slowakei und Spanien. Hier sei die EU-Vorgabe noch immer nicht in nationales Recht umgesetzt worden, obwohl die Frist dazu bereits vor über einem Jahr ablief. Der WWF fordert die Europäische Kommission auf, die Mitgliedstaaten notfalls mit Sanktionen zum Einlenken zu bewegen, ansonsten setze die EU ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel. Als eine der wichtigsten Regionen für den internationalen Holzhandel trage Europa eine besondere Verantwortung.
"Illegaler Holzeinschlag ist kein Kavaliersdelikt, sondern einer der Hauptgründe für die Zerstörung von Wäldern rund um den Globus", so Daniel Müsgens. Rund 30 Prozent des internationalen Holz- und Papierhandels hätten ihren Ursprung in illegalen Abholzungen. Die Hälfte der Entwaldung der tropischen Wälder in Zentralafrika, Südostasien und im Amazonas gehe darauf zurück - mit fatalen Folgen für die Artenvielfalt und das weltweite Klima. Gleichzeitig entstehe ein geschätzter wirtschaftlicher Schaden von jährlich sieben Milliarden Euro. "Illegale Abholzungen sind ein Verbrechen und müssen auch so behandelt werden. Ohne wirksame Kontrollen und abschreckende Strafen werden wird das Problem nicht lösen", fordert Daniel Müsgens.
World Wide Fund For Nature (WWF)
Reinhardtstr. 14
10117 Berlin
Deutschland
Telefon: 030 311777-0
Telefax: 030 311777-199
Mail: info(at)wwf.de
URL: http://www.WWF.de
- WWF-Studie über illegale Holzimporte: EU-Länder scheitern bei Waldschutz
- Mangelhafte Kontrollen in Deutschland
Die Länder der Europäischen Union tun nicht genug gegen den illegalen Holzhandel. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des WWF. In ihrem "EU Government Barometer" prüften die Umweltschützer, wie weit die Mitgliedsländer bei der Implementierung der europäischen Holzhandelsverordnung (EUTR) sind, die den Handel von Holz- und Papierprodukten aus illegalem Einschlag in der EU verhindern soll. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: Von den 28 Mitgliedstaaten haben lediglich Finnland und Großbritannien die Verordnung zufriedenstellend umgesetzt, so der WWF. Deutschland liegt im oberen Mittelfeld. Hierzulande mangele es vor allem an systematischen Kontrollen und wirkungsvollen Sanktionen.
Mit der Holzhandelsverordnung müssen Unternehmen in der EU nachweisen können, dass ihre Holz- und Papierprodukte nicht aus illegalen Quellen stammen. Doch Kontrollen und Sanktionen finden laut WWF zu selten statt: "In Deutschland prüfen die Behörden nicht effektiv genug, um illegale Holzprodukte tatsächlich vom Markt fernzuhalten", kritisiert Daniel Müsgens, Waldreferent beim WWF Deutschland. "Das Gesetz muss konsequent umgesetzt werden, sonst bleibt es ein zahnloser Papiertiger." In Deutschland ist für die Kontrolle der Unternehmen die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zuständig. Diese wisse laut eigener Aussage jedoch nicht einmal, wer in Deutschland überhaupt mit betroffenen Produkten handelt.
Noch schlechter sei die Situation in Frankreich, Italien, Griechenland, Ungarn, Malta, Polen, Slowakei und Spanien. Hier sei die EU-Vorgabe noch immer nicht in nationales Recht umgesetzt worden, obwohl die Frist dazu bereits vor über einem Jahr ablief. Der WWF fordert die Europäische Kommission auf, die Mitgliedstaaten notfalls mit Sanktionen zum Einlenken zu bewegen, ansonsten setze die EU ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel. Als eine der wichtigsten Regionen für den internationalen Holzhandel trage Europa eine besondere Verantwortung.
"Illegaler Holzeinschlag ist kein Kavaliersdelikt, sondern einer der Hauptgründe für die Zerstörung von Wäldern rund um den Globus", so Daniel Müsgens. Rund 30 Prozent des internationalen Holz- und Papierhandels hätten ihren Ursprung in illegalen Abholzungen. Die Hälfte der Entwaldung der tropischen Wälder in Zentralafrika, Südostasien und im Amazonas gehe darauf zurück - mit fatalen Folgen für die Artenvielfalt und das weltweite Klima. Gleichzeitig entstehe ein geschätzter wirtschaftlicher Schaden von jährlich sieben Milliarden Euro. "Illegale Abholzungen sind ein Verbrechen und müssen auch so behandelt werden. Ohne wirksame Kontrollen und abschreckende Strafen werden wird das Problem nicht lösen", fordert Daniel Müsgens.
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