07.08.2014 10:14 Uhr in Energie & Umwelt von World Wide Fund For Nature (WWF)
Weltkatzentag (8.8.2014): Tod an der Stoßstange
Kurzfassung: Weltkatzentag (8.8.2014): Tod an der StoßstangeWWF: Verkehrsunfälle mit Iberischen Luchsen machen Artenschutzerfolge zunichteIn der zurückliegenden Woche starben auf den spanischen Autopistas erneu ...
[World Wide Fund For Nature (WWF) - 07.08.2014] Weltkatzentag (8.8.2014): Tod an der Stoßstange
WWF: Verkehrsunfälle mit Iberischen Luchsen machen Artenschutzerfolge zunichte
In der zurückliegenden Woche starben auf den spanischen Autopistas erneut zwei Exemplare des Iberischen Luchses, eine der seltensten Raubkatzen der Welt. Es handelte sich um die Exemplare 14 und 15, die in diesem Jahr unter die Räder kamen. Damit übersteigt die Todesrate schon im August die Verluste des Vorjahres als 14 Katzen überfahren wurden. Der WWF fordert eine bessere Instandhaltung von Schutzzäunen an vielbefahrenen Straßen, mehr Warnschilder und die Schaffung weiterer Wildbrücken an besonders gefährlichen Punkten, um die seltenen Luchse zu schützen.
"Die Unfallserie droht die Erfolge, die in den vergangenen Jahren durch die Auswilderung von in Gefangenschaft geborenen Tieren erzielt wurden, zunichte zu machen", warnt Janosch Arnold vom WWF Deutschland. "Es ist absurd, Millionen in die Zucht bedrohter Arten zu investieren, wenn diese nach ihrer Freilassung platt gefahren werden", kritisiert der WWF-Zoologe. Die Umsetzung von Schutzmaßnahmen scheitere nicht allein am Geld, sondern auch am politischen Willen. Im Rahmen eines europäischen Schutzprogramms hat sich die EU bereit erklärt, 60 Prozent der Kosten für Schutzmaßnahmen zu übernehmen. Die Kosten für Infrastruktur, Installation und Ausbesserung von Zäunen usw. werden auf etwa eine Million Euro veranschlagt. Der spanische WWF wirft den verantwortlichen Regionalbehörden Untätigkeit vor. Bislang seien nicht einmal die nötigen Verträge unterschrieben worden, um die europäischen Gelder abzurufen.
Nach letzten Zählungen streifen noch 319 Exemplare des Iberischen Luchses durch die mediterrane Landschaft im Süden Spaniens. Auch wenn der Trend zuletzt auch Dank aufwändiger Auswilderungsprogramme positiv war, sind die iberischen Pinselohren keineswegs über den Berg. Neben dem Straßenverkehr haben die Tiere, die kleiner, kurzhaariger und kräftiger leuchtender gefärbt sind als ihre nordischen Verwandten, mit eine weiteren Gefahr zu kämpfen. Ursache ist ihre einseitige Ernährung. Die Katzen fressen fast ausschließlich Wildkaninchen und genau daran mangelt es. Die Nager werden aktuell durch eine Welle einer tödlichen Virusinfektion, der Myxomatose dahingerafft. Aufgrund der knappen Nahrung müssen sie größer Gebiete durchstreifen und dabei häufiger viel befahrene Straßen überqueren. Die Folge spiegelt sich in der aktuellen Unfallstatistik wider.
Weitere Informationen sowie Film- und Fotomaterial:
Klammermaterial steht auf Anfrage zur Verfügung, ein Zusammenschnitt zur Ansicht unter: www.wwf.de/luchs-video Eine Petition des WWF Spanien unter: http://www.wwfenaccion.com/lince
Ansprechpartner:
Dr. Janosch Arnold
WWF Deutschland
Tel.: 030-311 777 289
Jörn Ehlers
Pressestelle WWF
Tel.: 030-311 777 422
WWF: Verkehrsunfälle mit Iberischen Luchsen machen Artenschutzerfolge zunichte
In der zurückliegenden Woche starben auf den spanischen Autopistas erneut zwei Exemplare des Iberischen Luchses, eine der seltensten Raubkatzen der Welt. Es handelte sich um die Exemplare 14 und 15, die in diesem Jahr unter die Räder kamen. Damit übersteigt die Todesrate schon im August die Verluste des Vorjahres als 14 Katzen überfahren wurden. Der WWF fordert eine bessere Instandhaltung von Schutzzäunen an vielbefahrenen Straßen, mehr Warnschilder und die Schaffung weiterer Wildbrücken an besonders gefährlichen Punkten, um die seltenen Luchse zu schützen.
"Die Unfallserie droht die Erfolge, die in den vergangenen Jahren durch die Auswilderung von in Gefangenschaft geborenen Tieren erzielt wurden, zunichte zu machen", warnt Janosch Arnold vom WWF Deutschland. "Es ist absurd, Millionen in die Zucht bedrohter Arten zu investieren, wenn diese nach ihrer Freilassung platt gefahren werden", kritisiert der WWF-Zoologe. Die Umsetzung von Schutzmaßnahmen scheitere nicht allein am Geld, sondern auch am politischen Willen. Im Rahmen eines europäischen Schutzprogramms hat sich die EU bereit erklärt, 60 Prozent der Kosten für Schutzmaßnahmen zu übernehmen. Die Kosten für Infrastruktur, Installation und Ausbesserung von Zäunen usw. werden auf etwa eine Million Euro veranschlagt. Der spanische WWF wirft den verantwortlichen Regionalbehörden Untätigkeit vor. Bislang seien nicht einmal die nötigen Verträge unterschrieben worden, um die europäischen Gelder abzurufen.
Nach letzten Zählungen streifen noch 319 Exemplare des Iberischen Luchses durch die mediterrane Landschaft im Süden Spaniens. Auch wenn der Trend zuletzt auch Dank aufwändiger Auswilderungsprogramme positiv war, sind die iberischen Pinselohren keineswegs über den Berg. Neben dem Straßenverkehr haben die Tiere, die kleiner, kurzhaariger und kräftiger leuchtender gefärbt sind als ihre nordischen Verwandten, mit eine weiteren Gefahr zu kämpfen. Ursache ist ihre einseitige Ernährung. Die Katzen fressen fast ausschließlich Wildkaninchen und genau daran mangelt es. Die Nager werden aktuell durch eine Welle einer tödlichen Virusinfektion, der Myxomatose dahingerafft. Aufgrund der knappen Nahrung müssen sie größer Gebiete durchstreifen und dabei häufiger viel befahrene Straßen überqueren. Die Folge spiegelt sich in der aktuellen Unfallstatistik wider.
Weitere Informationen sowie Film- und Fotomaterial:
Klammermaterial steht auf Anfrage zur Verfügung, ein Zusammenschnitt zur Ansicht unter: www.wwf.de/luchs-video Eine Petition des WWF Spanien unter: http://www.wwfenaccion.com/lince
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